Test Monitor AOC g2770Pqu
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Farbwiedergabe

Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.

Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 DisplayPro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.

Farbraumabdeckung

Aoc G2770pqu Monitor Srgb1
Aoc G2770pqu Monitor Srgb2
Abdeckung des sRGB-Farbraums

Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung des sRGB-Farbraums. Hier liefert der AOC G2770PQU mit 92 Prozent einen guten Wert.

Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte und Gradation.

Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Bildmodus Farbtemperatur warm, Helligkeit 90, Gamma 1 und Kontrast 50. Der Öko-Modus steht auf Standard. Die Gammawerte können in 3 Stufen angepasst werden: Gamma 1 (2,26), Gamma 2 (1,98) und Gamma 3 (2,34).

Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Aoc G2770pqu Monitor Werk
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung

Die Farbstimmung in der Werkseinstellung ist ebenso wie die Graustufen nicht gelungen. Die durchschnittliche Abweichung liegt bei deltaC 2,1 und die Range bei 4,6. Die Gammakurve entspricht nicht ganz der Normkurve, ist hier aber noch der überzeugendste Wert. Insgesamt überzeugt der AOC G2770PQU in der Werkseinstellung nicht.

Vergleich des sRGB Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Aoc G2770pqu Monitor Srgb
Farbwiedergabe im sRGB Modus

Der sRGB-Modus ist zumindest anhand unserer Grafik scheinbar etwas besser abgestimmt als die Werkseinstellung. Der Eindruck täuscht allerdings, denn bei den Farben werden maximale Abweichungen bis 6,1 deltaE gemessen und die Range von 5,58 beim deltaC der Graustufen ist leider auch nicht besser. Auch hier überzeugt der Monitor nicht. Sehr ärgerlich ist zudem, dass die Helligkeit 298 cd/m² beträgt und nicht reduziert werden kann, das macht den sRGB-Modus komplett überflüssig.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde der AOC G2770PQU aus Quato iColor Display heraus kalibriert (Bildmodus: Standard, Gamma: 2) und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagement ohnehin berücksichtigt wird.

Profilvalidierung

Aoc G2770pqu Monitor Val
 

Der AOC G2770PQU zeigt keine auffälligen Drifts oder unschöne Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand noch einigermaßen genau. Eine Wiederholung der Profivalidierung nach 24 Stunden ergibt keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden weitgehend erreicht.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Aoc G2770pqu Monitor Kal
 

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Die Gammakurve fällt zum Ende hin etwas ab. Die erhöhten Abweichungen in den gesättigten Tonwerten, insbesondere bei Rot, sind dem etwas eingeschränkten Farbumfang des AOC G2770PQU geschuldet. Sie können nur näherungsweise durch eine Abbildung auf die Farbraumgrenze des Bildschirms reproduziert werden. Dennoch sind auch diese Werte als befriedigend zu werten. Die Grauwerte sind dagegen gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.

Interpolation

Ein wichtiger Punkt bei Monitoren ist das Interpolationsverhalten. Es gibt noch viele Programme und besonders Spieleklassiker, die nicht in der HD-Auflösung wiedergegeben werden können. Der G2770PQU bietet, solange man in der oberen Ebene die Auflösung verändert und nicht tiefer in den Grafikkarteneinstellungen eingreift, nur die Darstellungsform „breit“. Alle anderen Einstellungsmöglichkeiten sind Simulationen verschiedener Bildschirmdiagonalen.

Für die Seitenverhältnisse 4:3, 16:10 und 16:9 stehen jeweils zwei verschiedene Größen zu Auswahl, die in einem Fenster dargestellt werden. In allen Modi macht es sich das Testgerät einfach, denn es wird immer eine bildschirmfüllende, oder bei den Simulationen, eine fensterfüllende Anzeige geboten. Am analogen Eingang ändert sich an dem Verhalten und den Bildformaten nichts. Greift man nun tiefer in die Grafikkarteneinstellungen ein, oder spielt über externe Geräte das Signal in einem 4:3 Verhältnis zu, so kann zusätzlich in den Seitenverhältniseinstellungen 4:3 und 1:1 gewählt werden. Spielen wir eine kleinere HD Auflösung zu, kann zusätzlich nur 1:1 gewählt werden.

Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Wir haben unsere Testgrafik in der nativen Auflösung und bei 1280 x 720 miteinander verglichen. Der hinzugewonnene Platz muss nun irgendwie aufgefüllt werden. Dies wird durch Algorithmen berechnet, so dass an den Rändern graue Pixel eingefügt werden, die diesen Platz ausfüllen. Das funktioniert bei dem X im Gitter recht gut, da es dem, was wir bei nativer Auflösung zu sehen bekommen schon recht nahe kommt. Die feinen Linien im Rest der Grafik gehen natürlich mehr oder weniger verloren.

Aoc G2770pqu Monitor Gitter Nativ
Aoc G2770pqu Monitor Gitter 720
Testgrafik, links: nativ; rechts: 1.280 x 720 Vollbild
Aoc G2770pqu Monitor Text Nativ
Aoc G2770pqu Monitor Text 720
Textwiedergabe, links: nativ; rechts: 1.280 x 720 Vollbild

Text gibt der G2770PQU auch bei verringerter Auflösung sehr gut wieder. Selbst der Schriftgrad von 7 in fett ist noch einwandfrei zu lesen. „Clear Vision“, heißt bei unserem Testgerät der Schärferegler an den digitalen Eingängen und ist in vier Stufen: aus, schwach, mittel und stark einstellbar. In der Einstellung „schwach“, bei verringerter Auflösung, wird der Unschärfeeindruck etwas abgemildert. Die beiden Stufen darüber sorgen aber nur für ein unansehnliches Schriftbild mit Farbsäumen. In der nativen Auflösung ist diese Funktion nicht zu empfehlen, da schon der Modus „schwach“ für Farbsäume sorgt.

Am analogen Eingang gibt es neben den üblichen Einstellungen wie Takt, Fokus, H-Position und V-Position auch einen regulären Schärferegler. In den Werkseinstellungen steht er bei 50. Das Schriftbild ist aber bei dieser Einstellung ein wenig matschig und macht auch in der nativen Auflösung den Eindruck, als würde hier die Interpolation greifen. Dies bekommt man mit dem Schärferegler jedoch gut in den Griff. Bei dem Wert 80 ist das Schriftbild deutlich klarer. Bei 100 wirkt es überschärft. Den gleichen Effekt erreicht man auch mit der „Clear Vision“ Einstellung, die natürlich auch am analogen Eingang wählbar ist. Mit der Einstellung „schwach“ liefert sie in etwa den gleichen Effekt, wie der Wert 80 in der Schärfeeinstellung.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

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