UGRA-Test
Um die Tauglichkeit des i2353Fh für die digitale Druckvorstufe zu prüfen, haben wir ihn auf die Vorgaben der UGRA kalibriert (5800 Kelvin, Gamma 1,8 und 120 cd/m²). Der Weißpunkt wurde mit folgenden Werten voreingestellt: H54 / Gamma 1 / R100 / G88 / B80, damit ergaben sich 5785K bei 123 cd/m². Der monitorseitig vorgegebene niedrige Gammawert wirkt sich positiv aus, dennoch erreicht der Monitor die Zertifizierung nicht.
Interpolation
Bei der Interpretation der unterschiedlichen Bildformate zeigt der i2353Fh außer seiner nativen Auflösung lediglich 1280 x 720 brauchbar an. Zwar gibt es nur die vollformatige Anzeige zu sehen, die ist aber immerhin seitentreu; alle anderen Auflösungen kommen manchmal mehr, manchmal weniger verzerrt auf den Schirm. Eine pixelgenaue 1:1 Darstellung bietet der Monitor nicht, so dass auch Bildauflösungen mit 1050 Pixeln Höhe teilweise auf die vollen 1080 Panelpixel extrapoliert werden, mit entsprechend hohem Schärfeverlust.
Der Schärferegler ist nur im Analogbetrieb erreichbar, an den HDMI-Eingängen ist er deaktiviert. Das geschärfte Bild zeigt wie üblich Artefakte in Form von weißen oder bunten Säumen an Objektkanten. Sowohl am analogen wie auch am digitalen Eingang wirkt Clear Vision, eine Schärfeanhebung, die nach Druck auf die linke Pfeiltaste erreichbar ist. Hier kommt es in den unterschiedlichen Schärfestufen proportional zum Schärfegrad zu teilweise deutlichen dunklen bis schwarzen Farbsäumen.
Bei nativer Darstellung ist der Schärfeeindruck nur fast perfekt, denn an einpixeligen Strukturen kommt es zu minimalen bunten Säumen an den Konturen. Auch wenn dies bei normaler Nutzung kaum auffällt, war dies in unserem Testbild deutlich zu sehen. Bei 1.280 x 720 fügt der Monitor zur notwendigen Pixelvergrößerung graue Pixel ein, zu Farbsäumen kommt es jedoch nicht.
In allen interpolierten Auflösungen blieben Texte lesbar und auch die Testgrafik gut erkennbar. Problematischer waren die oben beschriebenen Verzerrungen.
Reaktionsverhalten
Den i2353Fh haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am HDMI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Das Datenblatt beziffert die Reaktionszeit mit 5 Millisekunden ohne weitere Erläuterung. Bei unseren Messungen ermitteln wir den besten Grauwechsel allerdings mit viel längeren 28,3 Millisekunden. Die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte fällt mit 32,3 Millisekunden noch etwas länger aus.
Eine Overdrive-Option im OSD gibt es nicht. Die gemessenen Helligkeitsverläufe zeigen keine erkennbare Beschleunigung. An allen Messpunkten ist der Helligkeitswechsel erst nach anderthalb bis zwei Frames abgeschlossen. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist somit selbst für ein IPS-Panel recht lang, aber auch im gesamten Helligkeitsbereich sehr gleichmäßig. Überschwinger fanden wir keine, weder bei den hellsten noch bei den dunkelsten Grauwechseln.
Latenzzeit
Die Latenz ermitteln wir als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim i2353Fh messen wir eine kurze Signalverzögerung von nur 1,9 Millisekunden, was für Spieler sicherlich interessant ist. Bis zur Soll-Helligkeit vergehen im Durchschnitt jedoch weitere 16,2 Millisekunden, die mittlere Gesamtlatenz ergibt sich somit zu recht langen 18,1 Millisekunden.
Subjektive Beurteilung
Die gemessenen Werte bestätigen sich auch in der Praxis. Schon der Mauszeiger wirkt leicht unscharf, wenn er sich über den Schirm bewegt. Ebenso erscheinen Texte und Bilder leicht verwaschen, wenn schnell gescrollt wird, zum Beispiel im Browser.
In Spielen fallen die langen Reaktionszeiten ebenfalls dann auf, wenn viel gescrollt wird, wie zum Beispiel in typischen Aufbauspielen. Vor allem kontrastarme Bildbereiche wirken verschwommen, wenn sie sich über das Bild bewegen. Gleiches trifft natürlich auch auf klassische Ego-Shooter zu, bei denen in Texturen an Wänden oder Gegnern bei Bildschwenks mangels Schärfe etwas verwaschen wirken.
Insgesamt wird AOCs i2353Fh echte Gamer enttäuschen, während Gelegenheitsspieler sich an den leichten Unschärfen vermutlich weniger stören werden.
Sound
Audiosignale nimmt der i2353Fh an den beiden HDMI-Eingängen entgegen, den Ton gibt er über die im Standfuß untergebrachten Lautsprecher aus. Deren maximale Lautstärke ist nicht besonders hoch, und Bässe kann man wegen ihrer Größe nicht erwarten. Insgesamt ist die Klangqualität zur Not zu gebrauchen, manche Notebooks klingen jedoch besser.