Reaktionsverhalten
Den ASUS MG279Q haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz und 144 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm auch in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren.
Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Bei den folgenden Grafiken ist dies zu beachten: Durch die extrem schnelle Bildaufbauzeit mussten wir unsere Skala, die eigentlich bis 40 ms geht, bei vielen Grafiken auf 15 ms verkürzen, da sonst die Werte nicht darstellbar waren.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 4 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden und nennt sich bei ASUS „TraceFree“. Die Beschleunigung ist in 20er-Schritten von 0-100 wählbar. In den Werkseinstellungen beträgt der Wert 60.
60-Hz-TraceFree (Overdrive) „0“
Bei 60 Hz und ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 10,6 ms und den schnellsten Grauwechsel ebenfalls mit 10,6 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 16 ms und der CtC-Wert wird mit 17,4 ms ermittelt.
60-Hz-TraceFree (Overdrive) „60“
In den Werkseinstellungen bei 60 Hz und TraceFree „60“ werden die Schaltzeiten beim Schwarz-Weiß-Wechsel mit 11,3 ms zwar etwas langsamer, legen jedoch dafür beim schnellsten Grauwechsel schon merklich zu und verkürzen sich hier um mehr als die Hälfte auf 4,9 ms. Auch der Durchschnittswert für die 15 Messpunkte wird mit 10,3 ms effektiv verkürzt.
Mit 5,2 ms braucht der für uns sehr interessante CtC-Wert jetzt nur noch ein Drittel von der Zeit, die er ohne aktivierte Beschleunigung benötigte. Die Abstimmung ist weiterhin sehr neutral, Überschwinger sind so gut wie nicht auszumachen. ASUS hat den Wert „60“ ab Werk eingestellt und das ist auch optimal.
60 Hz TraceFree (Overdrive) „100“
Auch in der höchsten Einstellung bei 60 Hz mit TraceFree „100“ will der Schwarz-Weiß-Wechsel nicht in die Gänge kommen und erreicht selbst in der höchsten Beschleunigungsstufe mit 10,8 ms nicht das Niveau der ersten Messung. Der Grauwechsel hingegen verbessert sich erneut auf 3,6 ms, und auch die 15 Messpunkte legen mit 6,8 ms weiter zu. Der CtC-Wert kann sich erneut verbessern und ist mit 2,4 ms mehr als doppelt so schnell.
Der Helligkeitsverlauf zeigt jedoch auch, dass ASUS hier ein wenig zu viel aus dem Display herausholen wollte, und sprengt unsere Grafik. Artefakte und Doppelkonturen sind die Folge. Wie stark sich Artefakte und Doppelkonturen visuell darstellen, wird im Teil „Subjektive Beurteilung“ beschrieben.
144 Hz TraceFree (Overdrive) „0“
Bei 144 Hz und deaktivierter Beschleunigung TraceFree „0“ benötigt der MG279Q für den Schwarz-Weiß-Wechsel 10,6 ms und somit exakt die gleiche Zeit wie bei 60 Hz. Der schnellste Grauwechsel geht in 9,6 ms vonstatten, und der Durchschnitt unserer 15 Messpunkte liegt bei 16,2 ms. Auch bei dem CtC-Wert von 17,2 ms geht es noch sehr gemächlich zu. Analog dazu zeigt der Helligkeitsverlauf keinerlei Auffälligkeiten.
144 Hz TraceFree (Overdrive) „60“
Wie auch schon im 60-Hz-Modus verlangsamt sich der Schwarz-Weiß-Wechsel. Hier sogar noch deutlicher auf 11,6 ms. Der schnellste Grauwechsel nimmt etwas an Fahrt auf, fällt jedoch im Vergleich zum 60-Hz-Modus mit 7,7 ms etwas zurück. Der Durchschnittswert unserer 15 Messpunkte mit 10,3 ms und der CtC-Wert mit 5,4 ms legen ähnlich wie im 60-Hz-Modus deutlich zu. Bis jetzt konnten die Schaltzeiten jedoch noch nicht mit den 144-Hz-Gaming-Displays mithalten, die von uns bereits getestet wurden.
Auch hier ist der Helligkeitsverlauf noch völlig in Ordnung und zeigt keine Auffälligkeiten.
144 Hz TraceFree (Overdrive) „100“
In der höchsten Einstellung bei TraceFree „100“ messen wir mit 12 ms den langsamsten Schwarz-Weiß-Wechsel des gesamten Tests, dafür aber auch den schnellsten Grauwechsel, der mit 2,8 ms den angegebenen Wert des Datenblattes um 1,2 ms übertrifft. Der Durchschnittswert der 15 Messpunkte legt ebenfalls noch mal zu und ist mit 6,9 ms schnell unterwegs. Mit einem CtC-Wert von 2 ms kann es der MG279Q nun auch mit den schnellsten Gaming-Displays unserer bisherigen Tests aufnehmen und platziert sich dort im Mittelfeld.
Bei maximalem Overdrive leidet dann auch der Helligkeitsverlauf und es entstehen Überschwinger. Wie stark sich das visuell bemerkbar macht, kann im Teil „Subjektive Beurteilung“ nachgelesen werden. Wir sprechen eine Empfehlung für die Werkseinstellung (TraceFree: „60“) bei 144 Hz aus, um mögliche Bildprobleme zu umgehen. Der Geschwindigkeitsgewinn von etwa 2 ms ist dafür zu vernachlässigen.
https://www.prad.de/wp-content/uploads/2015/1026/asus-mg279q-monitor-meldung-fs.jpg
Das ist ein No Go und damit ist der Monitor raus. Gibt es denn keine Monitore die echte 144Hz mit Freesync schaffen und NICHT curved sind?
Hier wäre ich genau so vorsichtig, mit dem Test von Prad, wie auch beim Acer XB270HUbprz.
Hier bei dem Asus scheint auch recht offensichtlich vom Hersteller ein speziell für Prad ausgesuchtes Testmuster getestet worden zu sein. Die Erfahrungen vieler Nutzer spricht da eine andere Sprache, was die Bildqualität (Lichthöfe/Bleeding) angeht.
Beim oben genannten Acer bin ich schon darauf reingefallen und habe zwei bestellte bereits am nächsten Tag wieder zurück geschickt. Grausiges Bild.
„Bei 60 Hz hat man ein merkliches Stocken in der Bewegung. Ebenso sieht es mit der vorbeifliegenden Vegetation aus. Während bei 60 Hz schnell bewegte Bildinhalte verschmiert und unscharf dargestellt werden, erhält man bei 144 Hz ein scharfes Bild.“
Wieso denn das? O_O Also kann man den Monitor abschreiben, wenn man nur mit 60 FPS spielen kann?
„Man muss sich entscheiden: 144 Hz oder FreeSync.“
Also für mich ist das ein KO-Kriterium.
So langsam habe ich doch den Eindruck, dass Gsync mehr Sinn macht, ausgereifter und durchdachter ist.
Wurde aber nachträglich eingefügt, insofern war der Kommentar berechtigt. Hatte vergessen zu antworten.
Steht doch im ersten Abschnitt:
„Auch eine WQHD-Auflösung (2560 x 1440) ist für einen klassischen Spiele-Monitor nicht üblich.“
Habe ich was übersehen oder habt Ihr hier tatsächlich einen Test abgeliefert ohne die Auflösung des Monitors zu erwähnen?
Haben sie, mehrfach und ansonsten reden sie immer nur von der „nativen Auflösung“