Auswertung der farbmetrischen Tests
Die Ergebnisse der farbmetrischen Tests haben wir im folgenden Abschnitt ausführlich aufbereitet. Erläuterungen zu den einzelnen Charts haben wir hier zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte und Gradation.
Zunächst haben wir den Monitor warmlaufen lassen und die Zeit gemessen, die der Monitor braucht um seine Farbtemperatur mit einer Abweichung von maximal 10 Kelvin im Vergleich zum stabilen Status zu halten. Wie das folgende Bild zeigt, brauchte der Asus PA238Q dafür 72 Minuten, da der Blauanteil zunächst sehr schwach ausgeprägt war.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Standard
Nach einem Reset stellt der Asus PA238Q folgende Werte ein: Helligkeit 100, Kontrast 80, Color Temp. 6500K und Gamma 2,2.
Werkseinstellung | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT [K] | D65 (6502) | 6511 |
Weißpunkt XYZ | 95.04 100.00 108.88 | 93.47 100.00 106.20 |
DeltaE Zielweißpunkt | – | 3,24 |
DeltaE Blackbodykurve (CCT) | – (0,08) | 3,20 |
Helligkeit [cd/m²] | – | 267,1 |
Schwarzpunkt [cd/m²] | – | 0,28 |
Kontrast [n:1] | – | 953 |
Gradation | sRGB | 2,21 (avg.) |
In der Werkseinstellung erfüllt der vom Asus vorkalibrierte PA238Q das genannte Versprechen und bleibt bei den Farbabweichungen stets unter einem DeltaE von 5. Auch die anderen Werte können sich sehen lassen: Der Weißpunkt ist mit 6511 Kelvin sehr farbneutral und nah am Zielpunkt von 6502 Kelvin. Die Abweichungen bei den Graustufen und zur Blackbodykurve sind auf moderatem Niveau. Insgesamt lassen die Werte aber nicht unbedingt darauf schließen, dass das Gerät vorkalibriert ist. Zwar reichen die Ergebnisse für die amateurhafte Bildbearbeitung oder den alltäglichen Gebrauch. Professionelle Anwender kommen aber um eine Neukalibrierung nicht herum. In negativer Hinsicht auffällig ist die Gammakurve, die bei hellen Graustufen stark zunimmt.
Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Standard
Nativ bietet der PA238Q noch einen sRGB-Modus, in dem alle Werte wie Kontrast, Gamma oder die Farbkanäle nicht verändert werden können. Lediglich die Steuerung der Helligkeit bleibt dem Anwender überlassen.
sRGB-Modus | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT [K] | D65 (6502) | 7404 |
Weißpunkt XYZ | 95.04 100.00 108.88 | 94.45 100.00 120.52 |
DeltaE Zielweißpunkt | – | 6,96 |
DeltaE Blackbodykurve (CCT) | – (0,08) | 0,95 |
Helligkeit [cd/m²] | – | 151,7 |
Schwarzpunkt [cd/m²] | – | 0,27 |
Kontrast [n:1] | – | 562 |
Gradation | sRGB | 2,16 (avg.) |
Im sRGB-Modus haben sich die Abweichungen in den Graustufen und die Gammakurve stark verbessert während die Abweichungen in den Farben weiterhin unter einem DeltaE von 5 bleiben. Die Farbtemperatur dreht aber nun komplett in den kalten Bereich und ist mit 7404 Kelvin weit vom Zielpunkt entfernt. Desweiteren sinkt der Kontrast stark auf nur noch 562:1 – wir vermuten, dass in dieser Einstellung der Kontrastregler verstellt wurde (auf den man in diesem Modus keinen Zugriff hat). Insgesamt raten wir in Anbetracht der besseren Werkseinstellung von diesem Modus ab.
Profilgenauigkeit sRGB
Für die Kalibrierung haben wir die freie Farbeinstellung (Benutzermodus) gewählt, um einen möglichst exakten Weißpunkt als Ausgangsbasis erzielen zu können. Die Justierung war einfach durchzuführen. Wir erreichten den Weißpunkt 6557K bei 141 cd/m² mit folgenden Einstellungen: H38 / Gamma 2,2 / R77 / G70 / B75. Anschließend kalibrierten wir mit Quato iColor 3.7 und einem Xrite i1 Pro.
Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Wir beschränken uns dabei auf das Monitorprofil, das bei der Kalibrierung auf die sRGB-Empfehlungen bezgl. Weißpunkt und Gradation erstellt wurde erstellt wurde. Nach der Kalibrierung und Profilierung wurde aus der verwendeten Software heraus ein Profiltest durchgeführt, der den Ist-Zustand des Monitors mit den Transformationen vergleicht, die sich aus dem Monitorprofil ergeben. Die Referenzwerte leiten sich entsprechend aus dem Monitorprofil ab.
Parameter | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT [K] | 6492 | 6495 |
Weißpunkt XYZ | 95.21 100.00 108.99 | 94.97 100.00 108.63 |
DeltaE Zielweißpunkt | 0,29 | 0,21 |
DeltaE Blackbodykurve (CCT) | 0,29 | 0,09 |
Helligkeit [cd/m²] | 140 | 140 |
Schwarzpunkt [cd/m²] | – | – |
Kontrast [n:1] | – | – |
Gradation | sRGB | 2,18 (avg.) |
Im Vergleich zum Profil zeigen sich bei den Farben ohne große Ausreißer nur geringe Abweichungen. Etwas höher fällt das DeltaC vor allem in der dunkelsten Stufe bei den Graustufen aus. Insgesamt kann der Monitor die im Profil verankerten Daten zwar gut halten, allerdings haben wir in dieser Disziplin schon bessere Ergebnisse gesehen. Die Korrekturkurve zeigt, dass nur geringfügige Änderungen in den Farbkanälen vorgenommen wurden.
Im Rahmen der Kalibrierung kommt es keinesfalls zu einer zielgerichteten Farbraumemulation, es werden lediglich die in Klammern aufgeführten Vorgaben und eine möglichst hohe Neutralität bzw. Linearität sichergestellt. Die „Farbechtheit“ wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software und der im Profil erfassten Monitorcharakteristik erreicht. Weißpunkt und Gradation sind dabei im Rahmen der Kalibrierung keine fixen Größen.
Vergleich mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT [K] | D65 (6502) | 6497 |
Weißpunkt XYZ | 95.04 100.00 108.88 | 94.95 100.00 108.63 |
DeltaE Zielweißpunkt | – | 0,23 |
DeltaE Blackbodykurve (CCT) | – (0,08) | 0,13 |
Helligkeit [cd/m²] | – | 138,4 |
Schwarzpunkt [cd/m²] | – | 0,16 |
Kontrast [n:1] | – | 865 |
Gradation | sRGB | 2,18 (avg.) |
Nach der Kalibrierung konnte die Farbneutralität der Grauachse merklich verbessert werden – das durchschnittliche DeltaC sank auf nur noch 0,4. Auch bei den Farben wurden die Abweichungen stark nach unten korrigiert, Ausreißer bei Blau und Magenta sind aber immer noch zu beobachten. Erfreulich ist dagegen, dass der Zielweißpunkt nahezu erreicht wurde und der Kontrast auch nach der Kalibrierung mit 865:1 auf einem hohen Niveau verweilte während sich auch die Gammakurve gut an die Vorgabe anschmiegt.