Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 DisplayPro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung der einzelnen Farbräume in der Werkseinstellung. Hier hält der PA279Q die Herstellerangaben ein und liefert sehr gute Ergebnisse ab:
sRGB | AdobeRGB | eciRGB v2 | |
Farbraumabdeckung | 99,9% | 98,2 % | 88,2 % |
Die hier verwendete LED-Technik erreicht den erweiterten Farbumfang der früher üblichen WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtung (102 % NTSC) ebenfalls. Die Arbeitsfarbräume sRGB und AdobeRGB werden so gut wie vollständig abgedeckt.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Modus Standard, Farbeinstellung 6500K, Gamma 2.2, Helligkeit 50 und Kontrast 80.
Die Werkseinstellung trifft die Referenztemperatur von 6500K ziemlich gut. Die mittleren Graustufen sind etwa 200K wärmer, hier messen wir dann schon ziemlich große deltaC-Abweichungen. Die Gammakurve ist flach und verläuft bei etwa 2,1 ein wenig zu tief. Der große Abstand zum angenommenen Weißpunkt (deltaE 5,14) führt schließlich zur Abwertung.
Die Buntfarben werten wir in der Werkseinstellung nicht. Dennoch fallen die hohen Abweichungen im Chart auf, die das unkalibrierte Preset mit AdobeRGB-Farbumfang beim Vergleich mit dem viel kleineren sRGB-Arbeitsfarbraum erzeugt, was aber normal ist. Visuell führt das zu einem sehr „bunten“ Farbeindruck.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich der sRGB-Einstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Im sRGB-Modus geht die Helligkeit von 252 auf 224 cd/m² (bei unveränderten H50) zurück. Der Weißpunkt passt jetzt mit 6600K schon gut, das deltaE zur Blackbody-Kurve ist ebenso wie der Abstand zum angenommenen Weißpunkt mit knapp 1,0 erfreulich gering.
Die Abweichungen bei den Graustufen sind durchweg kleiner als beim Standard-Modus, doch leider nimmt der ohnehin schon erhöhte Rangewert noch ein wenig zu. Die Gammakurve nähert sich dem Normverlauf an, wenn auch nicht gerade perfekt.
Gegenüber dem Standard-Modus wird der Farbraum im sRGB-Modus auf knapp 95 % sRGB beschnitten. Übermäßig hohe Abweichungen bei den Buntfarben hat das nicht zur Folge, wir messen nur relativ niedrige Werte um 1,0.
Aufgrund der durchwachsenen Grauwiedergabe verpasst der PA279Q leider eine gute Note. Dennoch haben die Entwickler bei der Gesamtabstimmung sichtlich mehr Erfolg gehabt als beim kleineren PA249Q.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich der AdobeRGB-Einstellung mit dem AdobeRGB-Arbeitsfarbraum
Der AdobeRGB-Modus ist mit 229 cd/m² (H50) nicht dunkler als der sRGB-Modus. Der Weißpunkt liegt bei 6700K, der Abstand zur Blackbody-Kurve ist mit deltaE 1,92 zufriedenstellend. Ansonsten entspricht die Bewertung dem sRGB-Modus.
Wieder wird der Farbraum im Monitor beschnitten, diesmal fehlen aber nur 2,5 % gegenüber dem Standard-Modus. Zu größeren Ausreißern bei den Farbabweichungen führt das glücklicherweise auch diesmal nicht, doch wegen der kleinen Graustufenmängel reicht es auch im AdobeRGB-Modus insgesamt nur für eine befriedigende Note.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Vor der Kalibrierung mit iColor 3.8.5 und dem Xrite i1 Pro haben wir zunächst den Weißpunkt im Benutzermodus justiert. Die Werksvorgabe im Usermodus 1 nach dem Reset mussten wir ziemlich deutlich verändern, am Ende ergab sich Rot 50, Grün 42 und Blau 50. Der gemessene Gammawert von 2,13 passte gut. Dann starteten wir die Kalibrierung.
Das Ergebnis war wieder einmal eine herbe Enttäuschung. Die Graubalance samt Gammakurve gelingt noch wirklich gut, doch die Abweichungen bei den Buntfarben sind gigantisch. Hier stimmt einfach nichts mehr, weder die Primär- noch die Mischfarben. Ganz offensichtlich arbeitet die Farbsteuerung des PA279Q – wie schon beim PA249Q und auch dessen Vorgängern – so nichtlinear, dass ihr mit matrixbasierter Kalibrierung nicht beizukommen ist.
Wie beim kleineren Bruder ergaben sich viel bessere Kalibrierungserfolge, wenn der Monitor zuvor auf den jeweils passenden Werksmodus eingestellt wurde. Glücklicherweise bleibt der Helligkeitsregler im OSD immer einstellbar, wir können also ohne Dynamikverluste gegen maximale Helligkeit kalibrieren. Bei den Farbwerten kann sich die Softwarekalibration dagegen nur noch innerhalb der beschränkten Vorgaben des jeweiligen Presets bewegen.
Im OSD auf den sRGB-Modus eingestellt und dann mit iColor kalibriert kann sich die Farbwiedergabe eindeutig verbessern. Die verbleibenden Abweichungen liegen in beiden Charts durchweg im grünen Bereich, auch der Weißpunkt verbessert sich deutlich. Die Krümmung der Gammakurve passt jetzt ebenfalls. Die Helligkeit geht durch die Kalibration von zuvor eingestellten 141 auf nur noch 132 cd/m² zurück (H 21), und der Kontrast muss mit nur noch 800:1 deutlich leiden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
„Satte 36 Watt bei 140 cd/m²“
Verstehe ich nicht. Wo ist das denn viel? Der Dell U2713H verbraucht 43,3 Watt und bekam dafür sogar ein Plus.
mein Gott Andi,
ist das hier ein katholisches Mädchenpensionat?
Manchmal muss muss man eben jemanden sanft in den Hintern treten, damit er kapiert, worauf er hätte selbst kommen müssen.
Aber das ist jetzt wahrscheinlich auch schon wieder zu hart formuliert.
Sanfttönige Grüße tom
Unsere Tests werden sofort veröffentlicht wenn sie fertig sind, aber als Preview und wer die nicht bezahlen will wartet halt bis zur endgültigen Veröffentlichung. Und konstruktive Kritik ist erwünscht, nur der Ton macht die Musik. Vielleicht „kapierst“ Du das auch 😉
Lieber Andi,
eigentlich solltet Ihr ja für konstruktive Kritik Eurer geneigten Leserschaft ja dankbar sein.
Ich z.B. wäre es!
Und wenn ich Euer Gnaden zu nahe getreten bin, bitte ich als armer Leser untertänigst um Verzeihung.
Und die Aussage: „Dieser Test ist aber vor Monaten entstanden“ wirft ein schlechtes Bild auf
PRAD’s Veröffentlichungspraxis.
Da schmoren die Test’s, aus bekannten Gründen, monatelang bis zur Veröffentlichung, so lange bis Rev. XY auf dem Markt ist, oder quasi schon das
Nachfolgemodell am Horizont erscheint.
Ist jetzt sicher ein wenig übertrieben, aber was Wahres dran…
Gruß tom
Na da ist wohl jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden oder ein ausgesprochener Morgenmuffel. Wir machen ja seit geraumer Zeit die Coating Bilder, damit die Oberflächenstruktur erkennbar ist. Dieser Test ist aber vor Monaten entstanden und da gab es diese Coating-Bilder noch nicht. Nun wurden zwar in den vergangenen Wochen schon Tests mit Coating-Bildern veröffentlicht, entscheidend dafür wann ein Test veröffentlicht wird, ist wann der fertige Test durch den Redakteur abgeliefert wurde und nicht wann das Testgeräte unser Messlabor durchlaufen hat! So dürfte der ASUS-Monitor einer der letzten Geräte ohne Coating Bilder gewesen sein, da wir diese – als der ASUS bei uns im Testlabor war – noch nicht erstellt haben. Irgendwann muss man ja starten und alle Geräte die vorher getestet wurden, können dieses Bild eben nicht enthalten.
Danke für den Test.
Nur die Aussage: „Die Oberfläche des Panels ist matt und moderat entspiegelt“ sagt garnichts.
Bei Test’s in letzter Zeit wurde doch ausführlichst auf die Oberflächenbeschaffenheit eingegangen!
Wann kapiert PRAD endlich mal, daß das für viele Leser sehr wichtig ist. Das beweisen doch die unzähligen Beiträge im Forum!
Danke
Danke für den Hinweis. Die korrekten Bilder sind jetzt zu sehen.
Hallo,
wie immer eon schöner ausführlicher Test, aber mit scheint, da ist eine falsche Graphik eingefügt – der Text sagt:
„Im AdobeRGB-Modus landet der PA279Q dann einen Volltreffer. Auch hier verbessert sich die Qualität des Weißpunkts deutlich. Die Graubalance schneidet dann sogar um eben jenes Tüpfelchen besser ab, das bei sRGB an der sehr guten Bewertung noch fehlte. Helligkeits- und Kontrastverlust sind aber wiederum nicht unerheblich.“
Die sich daran anschließende Graphik zeigt aber ziemlich heftige Abweichungen der Farben bis in den roten Bereich – wie ist das vereinbar?
Sieht fast so aus, als wäre die Graphik für Benutzmodus 1 nochmals eingefügt worden?
Vielleich könnte das korrigiert werden?
Mit freundlichen Grüßen
LF