Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-Rite-i1-DisplayPro-Colorimeter und ein X-Rite-i1-Pro-Spektrophotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung des sRGB-Farbraums. Hier liefert der ASUS ROG Swift PG258Q vor und nach der Kalibrierung 92 Prozent sRGB, was ein gutes Ergebnis darstellt.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Bildmodus „Rennmodus“, Gamma 2,2, Helligkeit 80 und Kontrast 50.
Die Graubalance in der Werkseinstellung zeigt ein durchschnittliches Delta C von 1,11 und eine Range von 1,92, was in beiden Fällen ein gutes Ergebnis darstellt und für ein Gaming-Display in unkalibriertem Zustand lobenswert ist. Die Farbtemperatur liegt mit 6300 Kelvin auch nahe an dem von uns angestrebten D65 und zeigt sich nur unbedeutend wärmer. Die Gammakurve ist dafür weniger gut gelungen und fällt jeweils in Richtung hoher und niedriger Leuchtdichte von Gamma 2,15 auf Gamma 1,9 herab.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Das Display verfügt unter „GameVisual“ über einen dedizierten sRGB-Modus. Wie bei vielen Monitoren im Consumer-Bereich ist dieser Modus so weit beschnitten, dass die Leuchtdichte nicht reguliert werden kann und fixe 215 cd/m² zeigt. Das ist natürlich viel zu hoch und macht diesen Modus im Grunde unbrauchbar. Die Graubalance zeigt nahezu das gleiche Ergebnis wie bei der Vormessung, was zur Folge hat, dass auch die Gammakurve den gleichen bogenförmigen Verlauf aufzeigt. Die bunten Farben liegen mit einem Delta E94 von 2,20 in einem befriedigenden Bereich. Verantwortlich dafür sind die hohen Abweichungen bei den Farben Rot, Grün und Gelb.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde der ASUS PG258Q aus Quato iColor Display heraus kalibriert (Bildmodus „Rennmodus“, Gamma: 2,2) und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung
Der ASUS PG258Q zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergibt keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance zeigt sich im Durchschnitt mit einem Delta C von 0,47 sogar sehr gut. Leider zieht die Range nicht mit und zeigt mit einem Delta C von 2,27 nur ein befriedigendes Ergebnis. Das ist in diesem Fall auch der Grund für ein befriedigendes Gesamtergebnis, obwohl die bunten Farben ebenfalls eingefangen werden konnten und ein gutes Ergebnis darstellen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Nach der Kalibration erhalten wir das gleiche Ergebnis mit geringen Abweichungen, da auch hier die Range der Graubalance zu hohe Abweichungen zeigt, was wiederum ein befriedigendes Gesamtergebnis zur Folge hat. Für ein Gaming-Display ist dies aber trotzdem ein ordentliches Ergebnis, da sich ein TN-Panel ohnehin nicht für ein farbverbindliches Arbeiten eignet.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm auch in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 1 ms (GtG) genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden und unter „Bildeinrichtung -> OD“ zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Normal“ und „Extreme“. Als Standardwert ist „Normal“ voreingestellt.