Messungen vor Kalibration und Profilierung
Dynamische Regelungen werden, sofern möglich, vor den nachfolgenden Tests deaktiviert.
Standardmodus (Werkseinstellung)
Die Werkseinstellung des VC279H kann nicht überzeugen. Zwar sind die Abweichungen der Grauachse nicht inakzeptabel hoch, eine Range von 2,29 Delta C und eine durchschnittliche Gradation von 2.45 können aber nur mit befriedigend bewertet werden.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
sRGB-Bildmodus im Vergleich mit sRGB-Arbeitsfarbraum
Auch in diesem Modus werden deutliche Abweichungen zu den Sollwerten aufgezeigt. Die Grauachse fällt alles andere als neutral aus, ebenso sind hohe Abweichungen der Farbwerte zu beobachten. Einzig der mit 6.741 Kelvin etwas besser getroffene Weißpunkt und die etwas geringere durchschnittliche Gradation von 2.32 sind auf der Habenseite zu nennen.
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Messungen nach Kalibration und Profilierung
Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung
Die Profilvalidierung zeigt, dass keine Nichtlinearitäten vorliegen und das Matrix-Profil den Zustand des ASUS VC279H sehr exakt beschreibt.
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Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Dass mehr aus dem VC279H herauszuholen ist, zeigt das Ergebnis nach Kalibration und Profilierung des Monitors. Weißpunkt und Gradation werden nun nahezu exakt getroffen. Die Grauachse besitzt jetzt eine hervorragende Range von 0,75 Delta C, der Durchschnitt liegt bei 0,25 Delta C.
Lediglich bei den Primärfarben liegen die Abweichungen etwas höher, bleiben aber noch in einem toleranten Bereich. Für professionelle Bildbearbeitung wird der Monitor ohnehin nicht in Frage kommen. Das Ergebnis kann mit gut gewertet werden.
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Interpolation
Im OSD des VC279H verbirgt sich im Menü „Bildeinrichtung“ eine Funktion namens „Kontrollen“. Diese Einstellung ist bei nativer Auflösung, allen 16:9- wie auch allen 16:10-Auflösungen deaktiviert. Lediglich bei 4:3-Auflösungen ist „Kontrollen“ aktiviert und bietet die Auswahl „Vollbild“ oder „4:3“. Aber selbst wenn beispielsweise bei 1.280 x 1.024 das Seitenverhältnis auf 4:3 geändert wird, ist die Darstellung leicht verzerrt.
Das gilt aufgrund des 16:9-Seitenverhältnisses des VC279H und der fehlenden Interpolationseinstellung auch für alle 16:10-Auflösungen. Und selbst eine korrekte 16:9-Auflösung wie beispielsweise 1.280 x 720 (HD) wird mit einer leichten Verzerrung in der Breite wiedergegeben.
Dabei spielt es fast schon keine Rolle mehr, dass der Schärferegler nur in Form von VividPixel zur Verfügung steht und der werkseitig eingestellte Wert 25 selbst bei interpolierter Anzeige zu Überschärfungen führt.
Reaktionsverhalten
Den ASUS VC279H haben wir in der nativen Auflösung bei 60 Hz am DVI-Anschluss untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert Color to Color (CtC) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen monochromatischen Helligkeitssprüngen hinaus, schließlich sieht man am Bildschirm auch in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren.
Im Datenblatt des VC279H nennt der Hersteller eine Reaktionszeit von 5 ms für einen Grau-zu-Grau Wechsel (GtG). Der Monitor bietet keine eigene Overdrive-Funktion. Es gibt aber einen Spielemodus, den wir mit dem Standardmodus verglichen haben.
Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
„Standardmodus“
Wir ermitteln den Schwarz-Weiß-Wechsel mit verhältnismäßig schnellen 14,4 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 12 ms. Der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte beträgt 20,1 ms.
Der CtC-Wert ist mit 12,4 ms sogar ein wenig schneller. Der Helligkeitsverlauf (GtG 80-50 %) ist völlig neutral, eine Beschleunigung findet nicht statt.
„Spielemodus“
Da der ASUS VC279H keine spezielle Overdrive-Einstellung bietet, haben wir den Spielemodus vermessen. Der Schwarz-Weiß-Wechsel ist in diesem Bildmodus mit 11,8 ms etwa 18 Prozent schneller. Der schnellste Grauwechsel beträgt 11 ms, und der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte reduziert sich auf 18,2 ms, was immerhin noch eine Beschleunigung von 10 Prozent bedeutet.
Der CtC-Wert bleibt jedoch mit 12,8 ms nahezu identisch. Die Schaltzeiten verkürzen sich nur minimal, daher bleibt der Helligkeitsverlauf auch im Spielemodus sehr neutral und ohne störende Überschwinger.
Der VC279H ist kein ausgesprochener Gaming-Monitor, die Leistung ist aber für den Hobbyspieler ausreichend. Ob nun der Standardmodus oder Spielemodus zum Einsatz kommt, ist letztlich zumindest für einen Hobbyspieler egal und nicht spürbar. Und für einen Profispieler kommt das Gerät ohnehin nicht in Frage.