Test Monitor ASUS VE246H
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Latenzzeit

Neben kurzen Schaltzeiten, die für den schnellen Bildaufbau notwendig sind, ist vor allem die Latenzzeit (Verzögerung) eines Monitors von Bedeutung für das Reaktionsempfinden. Dies gilt besonders für Spiele mit schnellen Bewegungen, wie sie bei Rennsimulationen oder Shootern vorkommen. Wenn zwischen der Eingabe und der Bildausgabe zu viel Zeit vergeht, wird die Steuerung zu indirekt und der Spielspaß wird beeinträchtigt. Dieser Effekt wird als Inputlag bezeichnet.

Eine Normvorgabe für die Bestimmung der Latenzzeit bei Monitoren gibt es nicht (siehe hierzu auch unser Special „Untersuchung des Input Lag Testverfahrens“). Wir ermitteln die Gesamtlatenz daher, indem wir zunächst die Verzögerungszeit bis zum eindeutigen Beginn des Aufleuchtens (10 Prozent der Endhelligkeit) messen. Da der Bildpunkt dann erst noch seine Endhelligkeit erreichen muss, addieren wir zu diesem Wert noch die Hälfte der mittleren Bildaufbauzeit (hin und zurück) hinzu.

Erläuterung der Darstellung: Die rote Kurve zeigt die Helligkeit eines LCD-Pixels über der Zeit, während der Bildschirm abwechselnd mit einem schwarzen und einem weißen Bild angesteuert wird. Die grüne Linie zeigt das dazugehörige Steuersignal, wie man es z.B. auf einem verzögerungsfreien Röhrenmonitor sehen würde. Die Latenzzeit des LCD ergibt sich, indem man die Verzögerung zwischen dem Steuersignal und dem Aufleuchten des Pixels ausmisst.

Asus Ve246h Monitor Latenz
Der VE246H hat nur 2,3 Millisekunden Verzögerungszeit

Die Untersuchung zeigt, dass dieser LCD-Monitor dem Röhrenmonitor sehr rasch folgt: zur Verzögerungszeit von 2,3 Millisekunden kommt die halbe mittlere Bildaufbauzeit von ebenfalls 2,3 Millisekunden hinzu. Die mittlere Gesamtlatenz des VE246H beträgt somit nur 4,6 Millisekunden. Der Modus „Game“ hat hierauf keinen messbaren Einfluss.

DVD und Video

Der Asus VE246H kann über den DVI- oder HDMI-Anschluss Signale wiedergeben die mit HDCP geschützt sind. Für unseren Test mit einem externen Player haben wir ausschließlich ein HDMI-Kabel benutzt, die Wiedergabe einer Blu-Ray per DVI-Kabel und einem DVI-HDMI-Adapter war aber auch problemlos möglich.

Der Monitor besitzt Lautsprecher und einen Kopfhörerausgang, womit die per HDMI-Kabel übertragene Audiosignale wiedergegeben werden können. Er verfügt außerdem über einen Audio-In-Anschluss mit dem der Ton beim Betrieb mit einem DVI-Kabel übertragen werden muss. Der Lautsprecher reicht für normale Windowssounds oder Reportagen durchaus aus, die Klangqualität dürfte bei der Filmwiedergabe für die meisten Anwender aber nicht ausreichen, was bei solchen intern verbauten Boxen aber auch nicht erwartet werden kann.

Asus Ve246h Monitor Badguy
16:9-Aufnahme „Bad Guy“, Zuspielung über PC

Videos im 16:9 Format werden Dank der nativen Auflösung von 1.920 x 1.080 bildschirmfüllend ausgegeben. Filme auf einer DVD oder Blu-Ray verfügen aber häufig über das Kinoformat (2,35:1), so dass hier auch schwarze Balken im oberen und unteren Bereich erscheinen.

Asus Ve246h Monitor Stirblangsam4
DVD-Film „Stirb Langsam 4.0“, Zuspielung über Blu-Ray-Player

Lichthöfe waren bei der Wiedergabe einer DVD oder Blu-Ray kaum zu bemerken, so dass der Monitor zusammen mit der nativen Full-HD-Auflösung eigentlich ein idealer Kandidat für den ungestörten Filmgenuss darstellen könnte. Der schlechte Blinkwinkel macht hier aber leider einen Strich durch die Rechnung. Schon kleinere Abweichungen von der optimalen Sitzposition lassen unschöne Effekte entstehen. Von oben betrachtet blassen die Farben aus, womit man aber unter Umständen noch leben könnte. Von unten betrachtet werden die Farben aber relativ schnell verfälscht, welches den Filmgenuss stark beeinträchtigt. Da man sich gerade beim Filmegucken wahrscheinlich in eine bequemere etwa niedrigere Position begibt und der Monitor nicht in der Höhe verstellbar und nur leicht nach vorne neigbar ist, dürfte dieser Effekt bei vielen Nutzern auftreten. Die Filmwiedergabe ist mit dem Monitor daher nur zu empfehlen, wenn man einen direkten geraden Blickwinkel auf den Monitor hat.

Asus Ve246h Monitor Mi3
Blu-Ray-Film „M:i:III“, Zuspielung über Blu-Ray-Player

Videosignalverarbeitung

Deinterlacing

Deinterlacing beschreibt die Konvertierung eines Videosignals aus Halbbildern in eine Vollbildfolge. Der Asus VE246H verfügt über einen internen Deinterlacers, denn wir in diesem Abschnitt genau unter die Lupe nehmen werden.

Das Videosignal 480i/576i konnte im Menü des Blu-Ray-Players eingestellt und mit dem Monitor wiedergegeben werden. Allerdings war schon im Menü ein leichtes Zittern des Bildes zu erkennen. Die Wiedergabe des 2:2 Signals ruckelte entsprechend ebenfalls, zeigte außerdem stellenweise eine gestörte Wiedergabe und auch deutliche Kammartefakte. Bei einem 3:2 Signal wurde das Ruckeln noch verstärkt und auch die Kammartefakte blieben sichtbar, dafür gab es aber keine Bildstörungen mehr. Beim Abspielen des schnellen Eishockeytestvideos traten hingegen keine auffälligen negativen Effekte auf.

Asus Ve246h Monitor Deinterlacing1
Asus Ve246h Monitor Deinterlacing2
Kammartefakte auf der Tribüne und leichtes Ruckeln bei 2:2 Signalen
Asus Ve246h Monitor Deinterlacing3
Asus Ve246h Monitor Deinterlacing4
Neben Kammartefakten auch stärkeres Ruckeln bei der 3:2 Signalwiedergabe
Asus Ve246h Monitor Eishockey
Keine auffälligen negativen Effekte beim Testvideo

Das Deinterlacing des Asus VE246H ist in keiner Einstellung zufriedenstellend, so dass dies dem Zuspieler überlassen werden sollte.

Christian Kraft

... ist seit 2010 im Team und verfasst Testberichte für Monitore. Neben seinen Vorlieben für die Fotografie und der koreanischen Küche hatte er schon immer eine Leidenschaft für Computerspiele. Früher als reiner PC-Spieler und heute als Gamerscore-Jäger auf der Xbox.

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