Ausleuchtung
Die gleichmäßige Ausleuchtung eines Schwarzbildes in einem abgedunkelten Raum gelingt dem Asus VS239H nur zufriedenstellend. Das linke Foto zeigt es ungefähr so wie man es mit bloßem Auge sieht, hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Am linken unteren Rand fällt ein flächig ausstrahlender Lichthof auf, der violettfarben schimmert. Am rechten Rand zeigt sich darüber hinaus ein deutlicher Grünstich. Bei längerer Belichtungszeit werden schließlich auch violette Wolkenbildungen in allen Ecken des Bildes sichtbar.
Bei frontaler Ansicht weist der VS239H in den mittleren Bereichen ein tiefes Schwarz auf. Die Ausleuchtung ist nicht gleichmäßig, wirkt jedoch gleichmäßiger als beim kleineren Bruder VS229H, der in unserem Test einen stärkeren Grünstich aufwies und auch in der Bildmitte eine stärkere Wolkenbildung zeigte. Dieser Unterschied scheint charakteristisch zu sein. Er könnte aber auch auf eine allgemeine Serienstreuung zurückzuführen sein, was im Rahmen dieses Tests jedoch nicht festgestellt werden kann. Seitlich betrachtet hellt sich auch beim VS239H der Schwarzwert leicht auf und erhält im gesamten unteren Drittel eine leicht violette Tönung, die für IPS-Panels typisch ist.
Helligkeit, Kontrast und Schwarzwert
Selbst in sehr dunklen Räumen wird man das untere Ende des Helligkeitsbereichs mit nur 54 cd/m² kaum einmal nutzen können. Voll aufgedreht ist der Bildschirm dagegen schön hell, der Maximalwert von 269 cd/m² reicht auch für sehr helle Umgebungen aus. Die empfohlene Arbeitsplatzhelligkeit von 140 cd/m² wird bei 40 Prozent des Regelbereichs erreicht.
Die gemessenen Schwarzwerte sind sehr niedrig, wir messen 0,24 cd/m² bei maximaler Helligkeitseinstellung. Daraus ergibt sich ein sehr gutes Kontrastverhältnis von 1.100:1, das über den gesamten Regelbereich konstant bleibt.
Helligkeitsverteilung und Farbhomogenität
Bei der Helligkeitsverteilung errechnen wir einen sehr guten Durchschnittswert von 96 Prozent. Kleine Schwächen finden wir nur in den beiden oberen Ecken des Bildschirms, die aber noch weit von der Sichtbarkeitsgrenze entfernt sind. In der übrigen Fläche ist die Verteilung sehr gleichmäßig.
Bei der Homogenität schneidet der VS239 nicht ganz so gut ab. Wir erhalten ein mittleres deltaC von 1,4 und ein Maximum von 3,6. Diesmal ist der linke Randbereich betroffen, in der linken oberen Ecke deckt sich die dunkelste Stelle mit der größten Farbabweichung. Dennoch fällt dies mit dem bloßen Auge erst dann als leichte Verfärbung auf, wenn man die Messwerte kennt.
Blickwinkel
Die Blickwinkelstabilität des Asus VS239H ist sehr gut. Selbst bei horizontaler Betrachtung eines Bildes von +/-75 Grad und vertikaler Betrachtung von +60 und -45 Grad gibt der Monitor ein weitgehend farbneutrales und kontrastreiches Bild wieder.
Eine Farbverschiebung ist, anders als bei TN-Panels, kaum wahrnehmbar. Lediglich der Kontrastumfang lässt etwas nach und die tiefen Töne hellen leicht zu violetten Tönen hin auf. Damit bietet das IPS-Panel von Asus genügend Freiheit, um auch mit mehreren Freunden Bilder oder Filme gemeinsam genießen zu können.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 DisplayPro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Der VS239 deckt den sRGB-Farbraum zu 94 Prozent ab, das ist etwas mehr als bei vielen anderen LED-Geräten im Consumerbereich.
Die Erläuterungen der Begriffe die im folgenden Text genannt werden, finden Sie in unserem Lexikon: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Nach dem Reset bietet der VS239 die Bildeinstellung Standard mit voller Helligkeit an. Der Kontrastregler steht auf 80 Prozent, ein Gammaregler ist nicht vorhanden.
In der Werkseinstellung liegt die Farbtemperatur bei 6300K. Die Abweichungen bei den Primärfarben sind akzeptabel, bei den Graustufen schon deutlich besser. Die Gammakurve verläuft sehr unregelmäßig, im Mittel liegt sie deutlich unterhalb des gewünschten Wertes von 2,2. Für den Consumer- und Officebereich ist die Farbwiedergabe völlig ausreichend.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Die Farbtemperatur in der Einstellung Splendid sRGB liegt mit 7160K schon deutlich über dem Zielwert 6500K. Dennoch sind die Abweichungen bei Farben und Graustufen viel geringer als in der Werkseinstellung. Die Gammakurve wurde geglättet, sie verläuft jetzt linear bei 2,1 und damit nicht ganz normgerecht, das ist aber kein großes Problem. Durch die geänderte Abstimmung sinkt der Kontrast leider ziemlich deutlich auf nur noch befriedigende 680:1.
Leider ist der Helligkeitsregler (wie auch alle anderen Einsteller) im sRGB-Modus gesperrt, doch zum Glück wurde die Helligkeit auf erträgliche 161 cd/m² festgelegt. Wir können diesen Modus für (nicht professionelle) Foto- und Grafikarbeiten also durchaus empfehlen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Vor der Kalibrierung justieren wir den Weißpunkt im Benutzermodus und erreichen 6505K mit RGB 99-98-99, hier sind also nur kleine Korrekturen nötig. Anschließend ist das Ergebnis noch einmal deutlich besser als der monitoreigene sRGB-Modus. Die Farbtemperatur und der Gammaverlauf sind jetzt nahezu optimal. Die Farbabweichungen sind auf recht geringe Werte geschrumpft, auffällig ist wieder einmal nur der typische Ausreißer bei Blau. Das Kontrastverhältnis verschlechtert sich kaum nennenswert, wir messen immer noch sehr gute 1.050:1. Für eine möglichst natürliche Farbwiedergabe bei Videos und Filmen im Hobbybereich ist der kalibrierte Monitor sehr gut geeignet.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.