Anschlüsse
Der Stromstecker auf der linken Seite besitzt einen Netzschalter mit dem das Gerät vollständig vom Strom getrennt werden kann. Auf der rechten Seite befinden sich von links nach rechts Anschlüsse für Audio-In, Audio-Out, DisplayPort, VGA, DVI, HDMI, USB 3.0 Upstreamport und zwei USB 2.0 Buchsen.
Ein USB 3.0 Upstreamport, aber nur USB 2.0 Anschlüsse? Das Rätsel wird durch die zwei vorhandenen USB-Anschlüsse an der Seite gelüftet. Dort wurden zwei einfach zu erreichende USB 3.0 Ports verbaut.
Maus und Tastatur, die nicht häufig gewechselt werden, lassen sich so zum Beispiel im hinteren Teil anschließen und USB-Sticks oder externe Festplatten wählen die bequeme seitliche Lösung. Um die Anschlüsse sinnvoll nutzen zu können, darf der Monitor auf der linken Seite entsprechend nicht zu nah an einer Wand stehen.
Bedienung
Die Touchbedienung im unteren rechten Rahmen ist grundsätzlich unbeleuchtet. Die Tasten leuchten aber auf, sobald ein Finger in ihre Nähe kommt, also schon vor einer eigentlichen Berührung. Die Tasten sind damit immer gut auffindbar. Beschriftungen besitzen die Tasten nicht, diese werden aber softwaremäßig eingeblendet.
Die Touchbedienung reagiert leider nicht bei jedem Druck sofort, es muss also häufig ein zweites Mal gedrückt werden, um eine Reaktion hervorzurufen, was gerade bei umfangreichen Anfangseinstellungen Nerven kosten kann. Eine Variante mit mechanischen Tasten hätten wir an dieser Stelle klar bevorzugt.
Einen Schnellzugriff gibt es voreingestellt auf die Bildmodi, das Eingangssignal und die Lautstärke. Jede der fünf Tasten ruft das gleiche kleine Menü auf, so dass zwei Klicks notwendig sind, um zu den Schnellzugriffmenüs zu gelangen. Die Tasten lassen sich im Menü selber aber fast frei wählen, neben den drei erwähnten Möglichkeiten können außerdem der Anzeigemodus, die Helligkeit, der Kontrast, die Auto-Einstellung, die Stummtaste, der Augenschutz, die Augenschutzmessung, der Spar-Sensor, die Spar-Sensormessung oder die Erinnerungsfunktion ausgewählt werden.
OSD
Nach dem Aufrufen des OSDs werden über den beleuchteten Touchtasten softwaremäßig Beschriftungen für die einzelnen Tasten eingeblendet. Das OSD wurde sinnvoll in sieben Bereiche eingeteilt und besitzt einen recht großen Umfang.
Wie erwähnt ist die Touchbedienung nicht sehr bequem und erfordert zudem häufig ein wiederholtes Drücken, um eine Aktion durchzuführen. Nutzern mit einem Windowssystem kann daher die mitgelieferte Software Display Pilot ans Herz gelegt werden, mit der fast alle Einstellungen auch bequem mit der Maus einstellbar sind.
BenQ Display Pilot
Nach der Installation startet das Programm mit einem Assistenten, der ein erstes Einrichten des Monitors erleichtern soll. Abgefragt werden zuerst die richtige Auflösung und die bevorzugte Anwendung.
Anschließend können über zwei einfache Testbilder die optimale Helligkeit und der perfekte Kontrast eingestellt werden. Zum Schluss bestehen die Möglichkeiten, die Erinnerungsfunktion und den Sparmodus einzustellen und das komplette Ergebnis als eigenes Preset abzuspeichern. Grundsätzlich finden wir die Idee gut, die Abfragen fallen für wirklich perfekte Einstellungen allerdings zu gering aus.
Das erweiterte Menü wird im Handbuch zudem lobenswerterweise ausführlich erläutert, was bei den wirklich umfangreichen Möglichkeiten auch notwendig erscheint. Es gibt aber leider keine Option beim Klick auf die Menütaste, direkt im erweiterten Menü zu starten. Eine Navigation bis zur Übersicht des erweiterten Menüs benötigt daher mindestens fünf Tastenklicks.
Neben den weiteren üblichen Einstellmöglichkeiten bietet das Programm auch eine Hilfe bei der Desktoppartition an, welche bei einem Monitor mit einer großen Pixelanzahl sehr hilfreich sein kann. Es können entweder voreingestellte Aufteilungen ausgewählt werden oder eigene Bereiche definiert werden.
Nach Aktivierung der Funktionen erscheint ein kleines Fenster in allen Anwendungen. Wird auf dieses geklickt, kann einer der Bereich ausgewählt werden und die Anwendung wird genau auf diesen Bereich verkleinert oder vergrößert. Dies funktionierte mit allen getesteten Anwendungen problemlos und erleichtert die Darstellung der Programme sehr.
Eye Protect Sensor und Spar-Modus
Eye Protect Sensor nennt BenQ seinen Sensor, der die Helligkeit des Monitors abhängig von der Umgebungshelligkeit regelt. Vorhanden ist zudem ein Smart Reminder der den Anwender im Abstand von 20, 40, 60 oder 100 Minuten erinnert, eine Pause einzulegen.
Der Sensor funktioniert grundsätzlich gut. Bei heller Umgebung wird die Helligkeit erhöht und im abgedunkelten Raum entsprechend reduziert. Allerdings reagiert der Sensor nicht immer perfekt. Er scheint eine gewisse Zeit für eine Analyse zu benötigen, daher kann es passieren, dass der Monitor in einem dunklen Raum hell leuchtet und erst nach einigen Minuten reduziert wird. Zudem kam es im Betrieb manchmal vor, dass der Monitor plötzlich die Helligkeit stark reduziert hat, obwohl der Raum nur halb abgedunkelt war.
Im Laufe der Zeit wurde die Helligkeit wieder korrekt eingestellt, diese kleinen Fehler trüben die eigentlich gute Funktion des Sensors etwas. Ein größerer Haken dürfte die Option aber für viele Anwender wertlos erscheinen lassen. Verfügbar ist der Sensor nur im Standardmodus und in diesem können keine individuellen Farbeinstellungen vorgenommen werden. Möchte der Anwender die Farbwerte für eine Kalibrierung verstellen, muss der Benutzermodus gewählt werden und der Helligkeitssensor ist damit nicht mehr nutzbar.
Der zweite Sensor ist ein Anwesenheitssensor, der für den Sparmodus benötigt wird. Ist dieser Modus aktiviert, wird der Monitor automatisch in den Standby geschaltet, wenn 40 Sekunden lang keine Person vor dem Monitor vermutet wird. Der Sensor lässt sich dabei in drei Stufen regeln und warnt den Benutzer durch ein eingeblendetes kleines Zeichen, wenn in den Standby gewechselt werden soll, so dass dieser noch vor den Sensor greifen und somit einen Standby verhindert kann. Im Test funktionierte diese Eigenschaft gut und war zudem auch im Benutzermodus nutzbar.
„Bei schräger Sicht von oben ist ein Glow Effekt sichtbar, der eigentlich eher den IPS-Panels zuzuordnen ist.“
Liegt vielleicht daran, dass ein IPS Panel verbaut ist? ^^
Das ist ein AHVA Panel (= IPS) und kein AMVA 😉
tftcentral hat auch beim VP2770 LED von Viewsonic schon einmal stark abweichende Inputlag-Werte gemessen.
Ohne es genau zu wissen, würde ich abweichende Messmethoden vermuten. Prinzipiell verlasse ich mich aber auf PRAD, die für mein Empfinden die besten und nach meiner Erfahrung die präzisesten Tests für Monitore abliefern.
Auf TFT central wurde ebenfalls ein Test zu dem Monitor veröffentlicht.
http://www.tftcentral.co.uk/reviews/benq_bl2710pt.htm
Die Messungen zum Input lag sind hier aber wesentlich höher ausgefallen (über 20 ms). Zudem wurde auch nur ein Kontrast von 750:1 gemessen. Woran könnte das liegen? Lag hier möglicherweise eine andere Revision vor? Dies müsste dann ja schon fast ein anderer Bildschirm gewesen sein.