Messungen nach Kalibrierung und Profilierung
Profilvalidierung
Abgesehen von der etwas hakeligen Gammakurve im oberen Helligkeitsbereich, zeigt der BenQ EW277HDR keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut, und die Farbwerte sind sehr gut.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Nennenswerte Auffälligkeiten sind nicht zu erkennen. Insgesamt ist das Ergebnis bei den Farbwerten gut und bei den Grauwerten wie gehabt sehr gut.
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Vergleich mit Adobe RGB (farbtransformiert)
Eine vollständige Abdeckung des Adobe-RGB-Farbraums hat der Hersteller nie versprochen. Daher treten hier durch Out-of-Gamut-Farben logischerweise auch höhere Abweichungen auf. Einige gesättigte Tonwerte in Adobe RGB können deshalb nur näherungsweise durch eine Abbildung auf die Farbraumgrenze dargestellt werden. Damit steigt auch die Gefahr von Tonwertabrissen in diesen Bereichen. Eine Abdeckung von 81 % ist dennoch in dieser Preisklasse sehr respektabel. Aufgrund der leicht erhöhten Range sind die Graustufen hier „nur“ gut und die Farbabweichungen zumindest noch zufriedenstellend.
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Reaktionsverhalten
Den BenQ EW277HDR haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am HDMI-Eingang untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm auch in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Die Schaltzeitendiagramme zeigen unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 4 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Hoch“ und „Premium“. Als Standardwert ist „Hoch“ voreingestellt.
60 Hz, Overdrive „Aus“
Bei ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 16,2 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 10,8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 22,2 ms, und der CtC-Wert wird mit 17,6 ms ermittelt.
Überschwinger sind kaum zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral.
60 Hz, Overdrive „Hoch“
In der Werkseinstellung „Hoch“ werden die Schaltzeiten schon effektiv verkürzt, wir messen den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 14 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 10,1 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte hat sich von 22,2 auf 15 ms verbessert. Ein CtC-Wert von 12,6 ms ist schon ganz ordentlich.
In der Overdrive-Stellung „Hoch“ sind dennoch kaum Überschwinger auszumachen. Hier scheint noch Luft für Verbesserungen zu sein.
60 Hz, Overdrive „Premium“
In der höchsten Stellung „Premium“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 8,6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 8,5 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt flotte 10,6 ms. Auch der CtC-Wert ist jetzt mit 7,2 ms auf einem recht guten Niveau.
Überschwinger werden jetzt zwar deutlicher, halten sich aber immer noch in Grenzen. Wir empfehlen, den BenQ in der Einstellung „Premium“ zu betreiben, um die Reaktionszeit maximal zu verringern. Der Qualitätsverlust bei maximalem Overdrive ist zu vernachlässigen.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen in dem Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Ich habe zwei der Monitore seit ca. einem Jahr. Ich betreibe die Monitore bei 70% Helligkeit, Office, Low Blue Light, Premium AMA.
Bildqualität war wie von euch beschrieben sehr gut, vor allem der Kontrast macht ein angenehmes Bild. Sowohl beim Spielen als auch beim Arbeiten habe ich nichts zu bemängeln, im Gegenteil ich bin sehr positiv überrascht. Preis-Leistungsempfehlung. Vielen Dank für den Tipp.
Die bemängelte Auflösung finde ich absolut nicht nachteilig. Im Gegenteil. Bei höhren Auflösungen wird die Schrift sonst zu klein.
Ich habe mit diesem monitor problem mit LED licht – es ist unangenehm blau, farbtemperatur is zu kalt, gesichte sind mit grun/blau farbstich oder zu rot, ideale haufarbe ist unmoeglich zu schaffen. Farbtemperatur geht nicht irgendwie korigieren (normal/blau/rot is keine richtige korektion). Bei meinem BenQ BL2700HT im buro ich habe dieses problem nicht.
Welches monitor hat warme LED Hinterbeleuchtung ? Vieleicht EIZO ?
Der BenQ EW277HDR hat bei mir meinen alten Dell 2209WA abgelöst und ich bin angenehm überrascht.
Der BenQ ist ein echter Allrounder (Media & Game) und muss sich auch bei der Bildbarbeitung nicht verstecken. (mit meinem Spyder5 Pro komme ich auf 100% sRGB und 87% AdobeRGB)
Nur die FullHD-Auflösung bei 27″ merkt man etwas, aber das finde ich persönlich jetzt nicht so schlimm.
Für den Preis (Stand 09.03.18: rund 210 Euro) braucht sich der Monitor echt nicht verstecken.