Test Monitor BenQ XL2720Z
7/9

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim BenQ XL2720Z messen wir mit 7,7 Millisekunden bei 60 Hz eine kurze Signalverzögerung. Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 2 Millisekunden sehr kurz, insgesamt macht das 9,7 Millisekunden.

Bei diesem Test konnten wir die Latenzzeit bei 144Hz leider nicht ermitteln.

Backlight

Die Hintergrundbeleuchtung des BenQ XL2720Z arbeitet mit White LED und leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre.

Benq Xl2720z Monitor Backlight
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelung

Subjektive Beurteilung

Die Aussage, dass der XL2720Z in Kooperation mit Pro-Gamern entwickelt wurden, sind natürlich die Erwartungen, in Bezug auf das Gameplay etwas höher. Getestet wird mit hochempfindlichen Geräten, jedoch erzeugen manche Monitore Bewegungsartefakte auch ohne messbaren Overdrive. Auch findet hier das persönliche Empfinden und das Handling während des Spiels seinen Platz. Wir haben uns ausführlich Zeit genommen und ausgiebig mit den Spielen Battlefield4 und Dirt3 getestet. Außerdem wurden mit „PixPerAn“ einige Tests durchgeführt.

FPS Battlefield4

Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, spielten wir zunächst etwa eine Stunde mit 60Hz, um den direkten Vergleich zu haben. Zusätzlich schalteten wir sämtliche Hilfen, wie Overdrive, Black eQualizer und Unschärfereduktion aus. Das Ergebnis ist eine mittelmäßige Performance, mit einer Menge Unschärfe bei schnellen Schwenks. Zudem wirkt die Umgebung recht flau.

Die Offenbarung setzt ein sobald man den Monitor mit 144Hz betreibt. Nun erhält man einen komplett anderen Eindruck. Die Umgebung wirkt kristallklar und von Orientierungsverlust kann keine Rede sein. Selbst schnelle Schwenks bringen das Display nicht an seine Grenzen. In dunklen Passagen ist die Einstellung „Black eQualizer“ auf Maximum eine gute Hilfe, um Feinde auszumachen.

Benq Xl2720z Monitor Black Aus
Benq Xl2720z Monitor Black Voll
„Black eQualizer“ hält was es verspricht. Besserer Blick in dunklen Szenen

Zusätzlichen Boost gibt es, wenn die „Unschärfereduktion“ auf „ein“ gestellt wird. Zwar schwindet hier der Kontrast und das Bild wird dunkler, aber wie der Name schon sagt, nimmt es alle Bewegungsunschärfen aus dem Bild, die ohnehin schon sehr reduziert waren. Diese Einstellung ist aber eher etwas für die Pro-Gamer Fraktion, da wirklich eine Menge Brillanz genommen wird. Beim Spielen konnten wir keine Nachteile bzgl. der Einstellung “ AMA Premium“ wahrnehmen. Faktisch verbessert sich das Gameplay mit den gehobenen Einstellungen drastisch und bringt eine Menge Vorteile.

Zusätzlich können drei verschiedene Setups vordefiniert werden und auf die Schnellzugriffstasten des „S-Switch“ gelegt werden. Es sollte aber beachtet werden, dass die Umschaltzeit etwa zwei Sekunden in Anspruch nimmt, um von einem Modus in den anderen zu schalten.

BenQ bietet auf der Produktwebsite einen zusätzlichen Service an, der es ermöglicht vorgefertigte Monitor-Setups für verschiedene Spiele runterzuladen und diese auf unterstütze Displays zu installieren. In der Praxis funktioniert das sehr gut. Einfach das passende Spiel aussuchen, downloaden, die Setup-Datei ausführen, den Anweisungen folgen und anschließend auswählen, welche der drei Benutzerdefinierten Einstellungen überschrieben werden soll. Nach dem Monitorneustart befindet sich diese Einstellung als Kürzel gekennzeichnet, auf dem gewählten Platz. Wunder sollte man hier allerdings nicht erwarten.

Benq Xl2720z Monitor Gl 1
Benq Xl2720z Monitor Gl 8
Vordefinierte Monitorsetups können von der Produktseite geladen werden

Rennspiel Dirt3

Beim Spiel Dirt3 lässt sich am besten feststellen, wie schnell das Panel nun wirklich ist. Eingestellt wird die Ansicht aus dem Cockpit direkt auf die Straße, so dass sich die sehr schnell bewegenden Teile direkt am unteren Ende des Monitors befinden, auf die man sich konzentrieren kann. Viele Monitore zeigen hier enorme Bewegungsartefakte, die wie große Legosteine aussehen. Dieses Display meistert den Test aber vorzüglich. Bei „AMA Premium“ konnten vereinzelnd Artefakte beobachtet werden, die bei „AMA High“ nicht zu sehen sind. Fährt man mit dem Fahrzeug direkt in das hohe Gras, kann man die Halme klar erkennen, die an die Seite geschleudert werden. Die Umgebung, die an den Bildrändern vorbeifliegt ist sehr klar zu erkennen. Das ist schon sehr bemerkenswert, was der XL2720Z leistet und macht enormen Spaß.

Beim „PixPerAn-Lesbarkeitstest“ kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sind alle Hilfen ausgeschaltet, legt das Testgerät eine gerade einmal durchschnittliche Leistung von Stufe sieben an den Tag. Was wir dann erlebten war wirklich bemerkenswert.

Die schlechte Nachricht: Wir konnten den Test nicht so zu Ende bringen, wie wir es gerne gemacht hätten. Die gute Nachricht: Nicht das Display setzte uns Grenzen, sondern die Unfähigkeit, die Buchstabenfolgen so schnell mit unseren Augen verfolgen zu können. Ab Tempo 18 mussten wir den Test zu zweit durchführen, da es immer noch möglich war die Buchstaben zu erkennen, aber nebenbei zu tippen immer schwerer fiel. Bei Tempo 26 konnten unsere Augen dann der rasend schnellen Schrift nicht mehr folgen. Wir sind uns aber sicher, dass geübte Augen auch Tempo 30 noch schaffen würden.

Benq Xl2720z Monitor Lesetest Ohne
Lesetest mit „PixPerAn“ bei 60Hz

Das ist ein umwerfendes Ergebnis, da in der Regel bei Stufe 9 schon Feierabend ist. Was hier so enorm effektiv arbeitet, ist die Einstellung „Bewegungsreduktion“. Schaltet man sie aus, schaffen wir nur noch Stufe neun, da man ähnliche Buchstaben untereinander vertauscht.

Benq Xl2720z Monitor Lesetest Mit
Lesetest „PixPerAn“ mit maximalen Einstellungen, die Unschärfereduktion macht den Unterschied

Am Rade sei erwähnt, dass wir noch einen Monitor der ersten Generation erhalten haben. Die Problematik besteht hier in der unteren Hälfte des Monitors bei eingeschalteter „Unschärfereduktion“. Und zwar entsteht ein doppelter Ghostingeffekt, der durch die „Blur Busters Strobe Utility“ eliminiert werden kann. Leider muss dafür der Monitor die „V2-Firmware“ erhalten, die wir bei uns nicht aufspielen konnten.

Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

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1 Gedanke zu „Test Monitor BenQ XL2720Z“

  1. „Am Rade sei erwähnt, dass wir noch einen Monitor der ersten Generation erhalten haben. Die Problematik besteht hier in der unteren Hälfte des Monitors bei eingeschalteter „Unschärfereduktion“. Und zwar entsteht ein doppelter Ghostingeffekt, der durch die „Blur Busters Strobe Utility“ eliminiert werden kann. Leider muss dafür der Monitor die „V2-Firmware“ erhalten, die wir bei uns nicht aufspielen konnten.“
    Ich dachte die Unschärfereduktion sei so gut gewesen(>Tempo 18).
    Benötigt man das Strobe-Utility, wenn man die aktuelle Version vom Monitor hat? Ist dort die Firmware V2 bereits installiert?

    dankeschön!

    Antworten

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