Subjektive Beurteilung
Sämtliche Testgeräte durchlaufen einen Testparcours mit hochempfindlichen Messgeräten. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass manche Geräte Bewegungsartefakte ohne messbaren Overdrive erzeugen. Außerdem beurteilen wir in diesem Teil des Tests die Spieleigenschaften und das Handling, wie sich der Monitor im Gameplay verhält. Dafür haben wir uns einige Stunden hingesetzt und Filme geschaut, kleinere Tests durchgeführt sowie ausgiebig gespielt.
Die Gaming-Performance haben wir anhand des Spieles „DiRT Rally“ getestet. Hier kann man durch die Ansicht aus dem Cockpit sehr gut beurteilen, wie das Display mit schnell bewegten Bildern umgeht. Da es sich bei dem BenQ XR3501 um einen 144-Hz-Monitor handelt, haben wir vorher eine gewisse Zeit bei 60 Hz gespielt, um einen direkten Vergleich zu erhalten.
Schon abseits jeglicher Bildwiederholungsfrequenzen stellt sich ein gewisser Aha-Effekt ein, und zwar aufgrund der starken Wölbung und der enormen Breite des Displays, das eine Menge mehr vom Spielgeschehen einfängt. Das jeweilige Spiel muss aber das 21:9-Seitenverhältnis unterstützen, was selbst bei aktuellen Titeln nicht unbedingt der Fall sein muss. „Project CARS“, um einen zu nennen, zieht das Bild einfach nur in die Breite.
Auf der Produkt-Webseite wird der XR3501 speziell für Rennspiele beworben. Wir können diese Empfehlung bestätigen, da der Eindruck entsteht, tatsächlich etwas weiter ins Spielgeschehen einzutauchen. Der Wechsel auf die schnellere Bildwiederholungsfrequenz von 144 Hz äußert sich durch ein merklich klareres Bild während des Rennens.
Am stärksten ist dies beim Fahren in Kurven, bei dem sich das ganze Bild verschiebt, zu erkennen. Das wird bei 144 Hz sehr viel flüssiger dargestellt. Auch die vorbeifliegende Vegetation und die Piste direkt vor dem Fahrzeug erscheinen klar und akzentuiert. Die im Vergleich zu anderen von uns getesteten Displays eher mittelmäßigen Schaltzeiten wirken sich keineswegs negativ auf das Gameplay aus.
Die Overdrive-Einstellung kann ohne Bedenken auf die Stufe „Premium“ gestellt werden. Die leichten Ausschläge im Helligkeitsverlauf (zu lesen im Teil „Reaktionsverhalten“) machen sich nicht sichtbar bemerkbar. An den kontrastreichen Kanten zwischen Himmel und Bäumen, wo gerne bei schnellen Schwenks eine Korona entsteht, konnten wir nichts dergleichen feststellen. Auch Bewegungsartefakte auf der Strecke vor dem Fahrzeug sind so gering, dass man diese im normalen Spielgeschehen nicht bemerkt.
Zusätzlich haben wir noch Crysis 3 gespielt. Auch hier äußert sich die Bildwiederholungsfrequenz von 144 Hz positiv. Dies macht sich besonders bei schnellen Schwenks bemerkbar. Die Option „Black eQualizer“ ist eine gute Hilfe, um in der Dunkelheit versteckte Feinde zu entdecken und zu eliminieren. Dabei bleiben die hellen Bildanteile nahezu unangetastet.
In den Werkseinstellungen steht der Wert auf Null und kann in Einerschritten bis auf 20 hochgesetzt werden. Der Nachteil dieser Option liegt auf der Hand: Düstere Szenen verlieren sehr an Stimmung, da das Bild nicht mehr schwarz, sondern eher dunkelgrau erscheint. Gamer werden diesen Umstand jedoch gerne in Kauf nehmen.
Beim PixPerAn-Lesetest erreichten wir die Stufe 7. In der nächsten konnten wir ähnlich aussehende Buchstaben nicht mehr voneinander unterscheiden, was ein durchschnittliches Ergebnis darstellt.
Sound
Der BenQ XR3501 verfügt über keine Lautsprecher.
DVD und Video
HD-Zuspieler, wie zum Beispiel HDTV-Empfänger, BD-Player oder Spielkonsolen können über die zwei HDMI-Eingänge angeschlossen werden. Der Ton wird direkt an den Kopfhörer- oder Line-out-Ausgang weitergeleitet.
In den Benutzermodi gibt es auch einen Modus „Film“. Dieser bringt sehr gute Voreinstellungen mit, außer dass die enorme Helligkeit herabgesetzt werden muss. Bei einer Helligkeitseinstellung von etwa 40 zeigt der XR3501 ein tolles Bild mit kräftigen, aber nicht zu knalligen Farben. Hauttöne wirken natürlich, und die Durchzeichnung in hellen und dunklen Passagen ist gut.
Bei einem Filmabend in einer größeren Gruppe sollte man jedoch beachten, dass die Zuschauer der äußeren Plätze mit einem gewissen Kontrastverlust leben müssen.
Gemessene Werte der voreingestellten Bildmodi im Werkszustand.
Bildmodus | Gamma | Farbtemperatur |
sRGB | 2,15 | 6.860 Kelvin |
Spieler1 | 2,12 | 9.100 Kelvin |
Spieler2 | 1,64 | 9.060 Kelvin |
Spieler3 | 1,44 | 9.070 Kelvin |
Standard | 2,53 | 6.860 Kelvin |
Foto | 2,29 | 10.200 Kelvin |
Film | 2,34 | 6.870 Kelvin |
Benutzer1 | 2,53 | 6.640 Kelvin |
Benutzer2 | 2,53 | 6.640 Kelvin |
PiP/PbP
Die Umsetzung des Bild-in-Bild-Modus und der Umfang der Einstellungsmöglichkeiten sind gut gelungen. So ist es möglich, die Größe des Fensters im PiP-Modus aus „Groß“, „Mittel“ oder „Klein“ auszuwählen und die Position in einer der vier Ecken des Panels anzuzeigen. Der Nutzen beschränkt sich jedoch auf das Schauen von Videos. Dokumente können auch bei dem größten Fenster nicht mehr gelesen werden – es sei denn, es kommt Schriftgrad 48 zum Einsatz.
Der Bild-bei-Bild-Modus ist dagegen nicht so gut gelungen. Hier gibt es nur die weitere Einstellungsmöglichkeit, die Quellen an ihrem Platz gegeneinander zu tauschen. Der Bildbereich ist eine fixe Größe und zieht sich in einem schmalen Band mit genau dem halben Maß des Panels über die Breite des Displays. So erhält man zwei Bilder im 21:9-Format nebeneinander. Die bessere Lösung wäre eine Einstellungsmöglichkeit für ein anderes Seitenverhältnis gewesen, um mehr Flexibilität zu erlangen und weniger Platz zu verschenken.