Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite DTP94 und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
sRGB: 98 % Farbraumabdeckung
Nach Profilierung und anschließender Kalibrierung auf die Vorgaben des sRGB Farbraums, ist der Dell U2913WM in der Lage diesen zu 98 Prozent abzudecken. Im vordefinierten sRGB-Bildmodus wird lediglich eine Abdeckung von 86 Prozent erreicht. Es schlummert also noch einiges an Potential im Dell U2913WM und wenn dieses genutzt wird, eignet sich der Monitor durchaus für die EBV auf Hobby Niveau.
Vergleich der Werkseinstellungen (Benutzerfarbe) mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Ohne Änderungen am „Benutzerfarbe“-Bildmodus vorzunehmen haben wir diesen vermessen. Der Weißpunkt ist mit 5836 Kelvin deutlich zu warm, die Farbabweichungen liegen meist über 2,5 DeltaE und vor allem die Gradation und Grauachse zeigen hohe Abweichungen zum Sollwert. Ein Maximalwert von 4,03 deltaC ist unzureichend, was gleichermaßen für die Range von 2,95 gilt. Die werkseitig eingestellte Backlight-Intensität von 75 Prozent entspricht 223 cd/m² und ist ebenfalls zu hoch. Durch den niedrigen Schwarzpunkt von 0,22 cd/m² wird aber dennoch ein sehr gutes Kontrastverhältnis von 1014:1 erreicht.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Für den sRGB-Modus verspricht Dell beim U2913WM laut beigelegtem Kalibrierungsreport ein durchschnittliches DeltaE <2. Unsere Messungen können dieses Versprechen bestätigen und liegen bei durchschnittlich 1,49 DeltaE. Auch Grauachse und Gradation können sich verbessern, die Gradation wird mit 2.2 sogar exakt erreicht. Die Range beim deltaC liegt mit 3,41 für ernsthaftes arbeiten in der EBV immer noch viel zu hoch, auch wenn der durchschnittliche deltaC Wert mit 1,26 als gut anzusehen ist, verhindert die Range leider eine bessere Wertung.
Leider wird im Kalibrierungsbericht nicht erwähnt ob als Weißpunkt D50 oder D65 gewählt wurde. Da der gemessene Weißpunkt 5494 Kelvin beträgt, nehmen wir an dass auf Lab D50 hin profiliert wurde, denn eine Abweichung von fast 1000 Kelvin auf D65 würde ansonsten keinen Sinn ergeben.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Obwohl der sRGB-Bildmodus des Dell U2913WM insbesondere Defizite bei der deltaC Range aufweist, kann nur eine individuelle Profilierung das Maximum aus dem vorhandenen Potential des U2913WM schöpfen. Die Abweichungen der Farbwerte sowie Grauachse können weiter reduziert werden. Da unseren Vorgaben D65 als Referenzweißpunkt und eine Leuchtdichte von 140 cd/m² zugrunde liegen, können auch diese Werte mit 6528 Kelvin und 139,3 cd/m² nahezu exakt erreicht werden. Der Schwarzpunkt liegt nun bei 0,14 cd/m² und es wird ein Kontrastverhältnis von 995:1 erreicht.
Der Ausreißer bei Blau ist für ein Panel mit White-LED-Hintergrundbeleuchtung nicht unüblich. Ein durchschnittlicher Wert von 0,65 DeltaE 94 ist als sehr gut anzusehen und auch der durchschnittliche deltaC Wert ist mit 0,38 jetzt ausgezeichnet. Lediglich die Range mit 1,19 scheitert knapp an einer sehr guten Wertung und somit ist auch das Gesamtergebnis in diesem Punkt mit gut zu werten. Kalibriert ist der Monitor also durchaus für die EBV geeignet.
Mit folgenden Einstellungen haben wir dieses Ergebnis erzielt:
Helligkeit: 44 %, Kontrast: 75, Gamma: PC, Rot: 94, Grün: 97, Blau: 100
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Interpolation
Der Dell U2913WM bietet im OSD insgesamt vier Skalierungsoptionen: Breite 21:9, Breite 16:9, Auto Größenänderung und 1:1. Diese Auswahl ändert sich auch bei externer Zuspielung nicht. Die Option Auto Größenänderung beachtet unabhängig der Auflösung immer ein korrektes Seitenverhältnis.
Zusätzlich steht noch ein Schärferegler zur Verfügung. Werkseitig ist dieser auf 50 voreingestellt und ist zumindest für die native sowie 1:1 Darstellung ideal gewählt. In 10er Schritten kann die Schärfe individuell von 0 bis 100 verändert werden. Bei sehr kleinen Auflösungen verbessert ein Anheben der Schärfe auf 70 die Darstellung sichtlich. Je höher die Auflösungen und ab etwa 1.680 x 1.050 Pixel empfiehlt es sich jedoch den Schärfegrad auf 60 zu reduzieren da hier ansonsten je nach Bildinhalt Überschärfungen sichtbar werden.
Der Dell U2913WM zeigt mit Zuhilfenahme des Schärfereglers ein sehr gutes Interpolationsverhalten, überlässt es aber dem Anwender ob interpoliert oder 1:1 dargestellt werden soll.
Sehr schöner Test eines sehr interessanten Produktes.
Was fehlt: Das Daisy-Chaining ausprobieren. Oder habe ich da was überlesen?