Anwendungen
Das 24-Zoll große Panel des Eizo CG243W wird, in Kombination mit seiner Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixeln, genügend Platz für das Gros an möglichen Anwendungsszenarien bieten. Im CG-Produktportfolio von Eizo gibt es als nächste Stufe derzeit nur noch den CG301W mit 30-Zoll großem WQXGA-Panel (2.560 x 1.600 Pixel).
Panelgröße und Auflösung ergeben eine Pixelgröße von 0,270 mm und eine Pixeldichte von 94ppi.
In Höhe und Breite bietet der Bildschirm ausreichend Platz, um zwei Din-A4 Dokumente in Orginalgröße darzustellen und noch etwas Luft für Menüleisten zu haben. Fotos können in der Bildbearbeitungssoftware großflächig angezeigt werden, ohne Paletten, Tools oder weitere Fenster ausblenden zu müssen. Auch der Browser kann geöffnet bleiben, wenn gleichzeitig in einer anderen Anwendung gearbeitet wird.
Reaktionsverhalten
Für das H-IPS Panel des CG243W gibt Eizo eine Reaktionszeit von 5 ms für einen Grau-zu-Grau-Wechsel an. Damit ist er auf dem Papier ein gutes Stück schneller als der CG222W, dessen S-PVA Panel hier mit 8 ms angegeben wurde.
Eine Overdrive-Schaltung kann nun erstmals im Menü separat zugeschaltet werden. In älteren Modellen war Sie dauerhaft aktiviert. Wie so häufig in letzter Zeit attestiert, führt auch hier die Zuschaltung zu mehr Neben- als Hauptwirkungen. Mit aktivierter Option zeigen sich die vielzitierten Corona-/ bzw. Ghosting-Effekte, die ein Nachleuchten von Konturen beschreiben. Ihre Ausprägung ist nicht katastrophal, aber, abhängig vom Bildinhalt, möglicherweise bereits störend. Auf der Haben-Seite können wir dagegen nur minimale Verbesserungen verbuchen.
Dieser Umstand spricht aber eher für, als gegen das Panel. Den auch ohne Overdrive Zuschaltung über das Menü liefert der Eizo CG243W eine erstaunlich gute Leistung und schlägt den CG222W in diesem Bereich deutlich. Der PixPerAn-Lesbarkeitstest konnte zwei Stufen schneller durchgeführt werden. Auch im Realwelteinsatz, d.h. in Spielen, war die Leistung sehr ansprechend. Angesichts der professionellen Ausrichtung des Gerätes eine unerwartet gute Leistung.
In Anbetracht dessen kann man sicherlich auch beim Eizo CG243W darüber spekulieren, ob die Overdrive-Schaltung mit der entsprechenden Option im Menü wirklich deaktiviert, oder nur in ihrer Aggressivität verringert wird.
Die subjektive Darstellungsqualität in Spielen ist ohne Fehl und Tadel. Der solide Schwarzwert, eine neutrale Grauachse und die homogene Darstellung wirken sich natürlich direkt auf die Qualität des präsentierten Bildes aus. Ein Übriges tut das gute Reaktionsverhalten, insbesondere in schnellen Spielen.
Die Hardwarekalibration hat den Vorteil, dass die im Rahmen der Kalibrierung vorgenommen Änderungen natürlich auch in Spielen persistent in der Monitor-LUT bleiben. Änderungen der Grafikkarten-LUT würden dagegen bei Spielstart verworfen. Die optionale Farbraumemulation vermeidet die gefürchteten „Bonbonfarben“.
Input-Lag
Neben der Reaktionszeit ist vor allem der vielzitierte Input-Lag für die Spieletauglichkeit entscheidend. Vergeht zwischen Eingabe und optischer Rückmeldung zu viel Zeit, wird insbesondere der Fraktion der „Hardcore-Spieler“ die Steuerung zu indirekt.
Und auch hier überrascht der Eizo CG243W. Mit dem neuen Tool SMTT, das eine genauere Erfassung des Input-Lags erlaubt, messen wir, im Vergleich mit einem CRT, eine sehr gleichmäßige Verzögerung, die über die gesamte Messreihe um +/- 1 ms variiert und aufgerundet bei nur 16 ms liegt. Das entspricht bei einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz 1 fps.
Unter Berücksichtigung des Reaktionsverhaltens ist der Eizo CG243W damit auch für anspruchsvolle Spieler gut gerüstet, wenngleich dieser Einsatzbereich wohl eher die große Ausnahme für den High-Ender bilden wird.
DVD und Video
In diesem Abschnitt geht es allein um den Rechner als Zuspieler. Auf externe Videoquellen werden wir im folgenden Abschnitt noch ausführlich eingehen.
Der Eizo CG243W unterstützt am DVI-Port Signale, die mit HDCP geschützt sind. Für den DisplayPort-Anschluss ist eine entsprechende Unterstützung ohnehin obligatorisch. Blu-ray oder HD-DVD können also problemlos am Rechner wiedergegeben werden.
Die Wiedergabequalität selbst hängt nicht nur vom Bildschirm ab, sondern zu einem sehr großen Teil auch von der Verarbeitung der Signale. So ist es zum Beispiel von dem auf PAL-DVD vorliegenden „576i50“ bis zu einem progressiven Signal in Panelauflösung ein recht weiter Weg, der mit vielen Stolpersteinen gepflastert ist.
Entsprechend unterschiedlich kann das Ergebnis sein. Natürlich muss die durch den Bildschirm bereitgestellte „Basisqualität“ stimmen. Wenn große Lichthöfe, deutliche Schlieren oder ein schlechter Schwarzwert zu beklagen sind, kann auch die beste Konfiguration des Rechners bzw. der Software nichts mehr retten.
Der Eizo CG243W überzeugt auch auf diesem Gebiet. Natürlich will er kein LCD-TV sein, die auch ohne dynamische Regelungen heute oft einen deutlich höheren Kontrast- und niedrigeren Schwarzwert erreichen. An der Natürlichkeit der Darstellung können sich aber fast alle Vertreter dieser Geräteklasse eine Scheibe vom Eizo CG243W abschneiden, sofern Sie kein umfangreiches CMS implementieren.
Durch die Farbraumemulation kann typisches SD- und HD-Material exakt reproduziert werden. Die entsprechenden Normen (PAL, ITU-R BT.601 (NTSC-SD) und ITU-R BT.709 (HD)) bewegen sich eher Richtung sRGB (ITU-R BT.709 definiert sogar zu sRGB identische Primärvalenzen). Da die Farbraumemulation flexibel ist, kann man genau die gewünschte Charakteristik erreichen.
Niemand wird den Eizo CG243W ernsthaft als LCD-TV missbrauchen wollen, um in gemütlicher Runde einen Film zu schauen. Zudem machen sich, neben der hierfür zu geringen Größe, die Aufhellungen aus dem Winkel bemerkbar.