Korrektur für Colorimeter
Colorimeter arbeiten nach dem Dreibereichsverfahren und sollten aufgrund ihrer Eigenschaften – die Spektralwertkurven des Normalbeobachters werden über die Kombination aus realen Filtern und Empfänger(n) nur in Annäherung nachgestellt – im Hinblick auf das vom konkreten Monitor emittierte Spektrum korrigiert. In den Preferences verbirgt sich unter dem Punkt Measurement Device die von Eizo in Color Navigator hinterlegte Korrektur für die unterstützten Colorimeter.
Die Weißpunkt-Abweichung – in Bezug auf das von uns eingesetzte i1 Pro – liegt für das i1 Display Pro nach der Korrektur bei dE = 1.1. Das erreichen wir so mit keiner der von X-Rite mitgelieferten Charakterisierungsdateien. Hier hat Eizo offensichtlich eine individuelle Transformation eingepflegt.
Eingebautes Messgerät
Das eingebaute Messgerät kann als separate Sonde in Color Navigator ausgewählt werden. Es ermöglicht den vollständigen Verzicht auf eigene Messausrüstung und fährt nach Aktivierung automatisch im oberen Bereich aus.
Wir haben zu Testzwecken eine Kalibration und Profilierung mit dem eingebauten Messgerät durchgeführt und das Profil anschließend mit dem X-Rite i1 Pro validiert.
Profilvalidierung (eingebautes Messgerät => i1 Pro)
Das Ergebnis überzeugt. Bereits ohne Korrelation kommt es zu keinen wesentlichen Differenzen zwischen unserem i1 Pro und dem eingebauten Messgerät – abgesehen von Präzisionsunterschieden in den absoluten Tiefen. Hier kann das i1 Pro naturgemäß nicht ganz mithalten. Messungen nach dem ansonsten flexibleren Spektralverfahren sind, außer im Hochpreisbereich, diesbezüglich gegenüber dem Dreibereichsverfahren stärker limitiert.
Wer die Messungen auf eine vorhandene Sonde abstimmen möchte, kann dies unkompliziert über die Korrelierungsfunktion verwirklichen. Zu diesem Zweck wird die gleiche Messreihe von interner und externer Sonde durchlaufen. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für eine Korrektur, die in Form einer zusätzlichen internen Sonde zur Verfügung steht.
Profilvalidierung (eingebautes Messgerät (korreliert) => i1 Pro)
Mittels des eingebauten Messgerätes kann der Eizo CG248-4K automatisch nachkalibriert werden. Das erhöht die Präzision zwischen vollständigen Kalibrations- und Profilierungsdurchläufen über Color Navigator, die so auch seltener durchgeführt werden müssen. Dieses Merkmal ist selbst bei einer initialen Kalibration mit separater Sonde verfügbar. Color Navigator fordert dann zu einer Korrelation auf, um das eingebaute Messgerät entsprechend abzustimmen.
Die Konfiguration ist einfach. Hat man den Bildschirm bereits kalibriert, sind die notwendigen Parameter bereits vermerkt. Der Benutzer muss nur noch das gewünschte Zeitintervall festlegen. Notwendige Aufwärmzeiten werden berücksichtigt.
Eine weitere interessante Funktion ist die Profilierung externer Bildschirmgeräte wie beispielsweise Tablet-Computer. Als Messgerät muss ein ColorMunki oder i1 Pro von X-Rite verwendet werden. Die Testfelder werden auf dem Zielgerät via Internetbrowser vollautomatisch angezeigt. Der notwendige Netzwerkport wird während der Konfiguration vom Benutzer spezifiziert. Die Ergebnisse können als Matrix- oder LUT-Profil gespeichert und natürlich auch für die Farbraumemulation verwendet werden.
Reaktionsverhalten
Den Eizo CG248-4K haben wir in der nativen Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort-Anschluss untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Datenblatt wird die Reaktionszeit mit 14 ms (GtG) angegeben. Der Monitor verfügt vermutlich über keine Funktion zur Pixelbeschleunigung (Overdrive), da eine Konfigurationsmöglichkeit im OSD fehlt und keine Überschwinger auftreten (siehe unten).
Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
Der Messwert Color to Color (CtC) geht über die herkömmlichen Messungen von einfarbigen Helligkeitssprüngen hinaus, schließlich sieht man am Bildschirm auch in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren.
Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Wir ermitteln den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 13,8 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 8,8 ms. Der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte beträgt 16,5 ms. Das sind zwar keine rekordverdächtigen, aber durchaus recht ansprechende Ergebnisse. Der CtC-Wert erreicht mit 13,4 ms allenfalls durchschnittliches Niveau. Dafür bleibt der Helligkeitsverlauf (GtG 80–50 %) völlig neutral.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall befinden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum. Jede Achse repräsentiert einen in dem Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Der Eizo CG248-4K erreicht bei fast allen Graustufenübergängen Werte im Bereich um 9 ms.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim Eizo CG248-4K messen wir eine Signalverzögerung von 7,9 ms bei 60 Hz. Im gleichen Bereich liegt die mittlere Bildwechselzeit mit 8,3 ms. Insgesamt beträgt die durchschnittliche Gesamtlatenz damit 16,2 ms.