Color Navigator Elements
Mit Color Navigator Elements legt Eizo den Bildschirmen aus CS- und CX-Reihe eine Software zur einfachen visuellen Abstimmung mit der Ausgabe über einen Drucker bei. Der Ablauf ist sehr geradlinig:
In einem ersten Schritt wird der Bildschirm automatisch in einen neutralen Zustand versetzt und dann ein passendes, generisches ICC-Profil hinterlegt. Das ermöglicht – farbmanagementfähige Software vorausgesetzt – die korrekte Anzeige eines Testbildes im sRGB-Arbeitsfarbraum, das auf Wunsch zur Verfügung gestellt wird (eigene Bilder sind ebenfalls möglich).
Der zweite Schritt erfordert einen Ausdruck des Bildes in der Software, die auch zur Anzeige verwendet wird. Die aktuelle Bildschirmanzeige muss danach über einen Screenshot abgegriffen und in das Programm eingefügt werden.
Im letzten Schritt wird der eigentliche Abgleich realisiert: Der Benutzer stimmt über eine Vorauswahl den Bildschirmweißpunkt mit dem Papierweiß unter den konkreten Beleuchtungsbedingungen ab.
Die Software stellt dazu eine Reihe von Miniaturansichten des Bildes zur Verfügung, die leicht eingefärbt wurden. Danach können noch kritische Mitteltöne angepasst werden. Nach Abschluss wird das ICC-Profil in Bezug auf den veränderten Weißpunkt aktualisiert.
Color Navigator Elements ist eine nette Zugabe für die schnelle visuelle Grobabstimmung in einfachen Arbeitsumgebungen. Echtes Softproofing kann damit aber natürlich nicht ersetzt werden.
Um das Potential des CX240 diesbezüglich zu nutzen, sollte unbedingt auf Color Navigator zurückgegriffen und ein valider Farbmanagementworkflow aufgebaut werden.
Reaktionsverhalten
Den CX240 haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Das Handbuch nennt zwei Reaktionszeiten: 12 Millisekunden Schwarz-Weiß und 7,7 Millisekunden Grau-zu-Grau. Wir messen in der Werkseinstellung (Overdrive Ein) und erhalten 14,6 Millisekunden für Schwarz-Weiß und 16,1 Millisekunden für unseren schnellsten Grauwechsel. Die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte ist mit 17,0 Millisekunden noch länger.
Auf kurze Schaltzeiten hat Eizo diesen Monitor somit nicht ausgelegt, dennoch erkennt man bereits leichte Überschwinger im rechten Chart. Die Beschleunigung ist sorgfältig angelegt, die dunklen Bildwechsel laufen ähnlich schnell ab wie die helleren. Schnell bewegte Bildinhalte in dunklen Szenen sind hier also kein Problem. Die Schaltzeiten sind absolut videotauglich, für ambitionierte Gamer aber nicht sonderlich attraktiv.
Bei deaktiviertem Overdrive (Einstellung Aus) lässt die Beschleunigung nach, und der Durchschnitt der Schaltzeiten verlängert sich um 20 Prozent. Länger werden vor allem die Anstiegszeiten der dunkleren Bildwechsel, Videofreunde sollten den Overdrive also besser aktiviert lassen. Der werksseitig aktivierte Overdrive ist als Allroundeinstellung gut geeignet.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Die Signalverzögerung fällt beim CX240 mit 15,0 Millisekunden lang aus. Die Soll-Helligkeit wird nach weiteren 8,5 Millisekunden erreicht (Overdrive Ein), für die mittlere Gesamtlatenz errechnen wir 23,5 Millisekunden. Für engagierte Gamer ist das nicht attraktiv, alle anderen Anwender werden davon nichts bemerken.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des CX240 arbeitet mit LED. Für die Helligkeitsregelung wird eine Kombination aus kontinuierlicher Regelung und PWM-Technik eingesetzt.
Der gemessene Helligkeitsverlauf zeigt, dass das Backlight bei voller Helligkeit (rote Kurve) kontinuierlich leuchtet, das entspricht Einstellungen zwischen 255 und 300 cd/m². Unterhalb von 255 cd/m² verschiebt sich die Kurve nach unten, gleichzeitig überlagert sich ein Schaltsignal, dessen Amplitude mit abnehmender Helligkeitseinstellung immer größer wird.
Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz (gelbe Kurve) sehen wir im Chart ein breites Band: die Helligkeit wird periodisch ein- und ausgeschaltet, doch die gezackte Kurve kann wegen der hohen PWM-Frequenz grafisch nicht mehr aufgelöst werden.
Wir messen die Schaltfrequenz mit 18.000 Hz, die Tastrate liegt bei 80 Prozent. Bei einer solch hohen Frequenz und Tastrate kann Backlight-Flimmern ausgeschlossen werden.
Subjektive Bewertung
Selbstverständlich kann der Eizo CX240 auch ohne extrem schneller Bildaufbauzeit für Spiele genutzt werden. Die Darstellungsqualität ist dabei schon aufgrund der Farbraumemulation einwandfrei. sRGB als Emulationsziel vermeidet Bonbonfarben und verbessert die Detailzeichnung in den Tiefen gegenüber einer Einstellung mit Gamma 2.2 Tonwertkurve deutlich. Aufgrund der hohen Kontraststabilität empfiehlt sich der CX240 auch für düstere Spiele, die in dunkler Umgebung wiedergegeben werden.
Die Overdrive-Funktion produziert minimale Artefakte in Form von Ghosting-Effekten, sollte aber für eine bessere Bewegtbilddarstellung aktiviert werden. Ungeachtet der auf dem Papier besseren Messwerte kann sich der CG246 im realen Einsatz nicht wesentlich absetzen. Im PixPerAn-Lesbarkeitstest erreichen wir konstant Stufe 8.
Anmerkung zu Color Navigator: mittlerweile wieder bei allen Bildschirmen der ColorEdge Serie im Kaufpreis enthalten und kostenfrei über die Webseite auf neuestem Stand zu halten(für jedermann herunterzuladen, leider aber nicht zu nutzen).
Das gilt für alle aktuellen CG, CX und CS Monitore von EIZO.
Das Logo wird ausgetauscht, die Wertung SEHR GUT ist korrekt.
Am Ende des Testberichts erhält der Bildschirm eine „gut“-Plakette, obwohl er im Test das Gesamturteil „Sehr gut“ bekommt. – War wohl knapp 😀
Bei dem Stromverbrauch finde ich ein „+“ etwas grosszügig, aber bei der Zielklientel spielt das wohl weniger eine Rolle.