Helligkeitsverteilung und Bildhomogenität
Wir untersuchen Helligkeitsverteilung und Bildhomogenität an einem weißen Testbild, das wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die Helligkeitsabweichung in Prozent und das DeltaC (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den zentral gemessenen Wert.
Anders als bei SX- und CG-Modellen kommt beim Eizo FS2331 keine Kompensationsschaltung zur Verbesserung der Bildhomogenität zum Einsatz. Damit wird zwar der Kontrast nicht verringert (was beim vorliegenden Modell völlig unproblematisch wäre), dafür können durchaus größere Abweichungen über die Panelfläche auftreten.
Die farblichen Abweichungen liegen noch auf gutem Niveau. Im Maximum wird ein DeltaC von 3 nicht überschritten. Meist liegen die Werte klar darunter und bleiben im Durchschnitt unter einem DeltaC von 1,5. Das relativ kleine C-PVA Panel kann hier überzeugen. Die Helligkeitsabweichungen sind größer und liegen im Durchschnitt bei gut 10 Prozent. Das ist etwas zu viel, auch wenn Ausreißer deutlich über 15 Prozent ausbleiben. Zum Vergleich: Der 30-Zoll große Eizo CG303W erreichte trotz erheblich größerer Fläche eine durchschnittliche Helligkeitsabweichung von gerade einmal 2,6 Prozent (Maximum: Etwa 4 Prozent). Hier kam aber der „DUE“ (Eizos Kompensationsschaltung zur Verbesserung der Bildhomogenität) zum Einsatz.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings fließen farbmetrische Veränderungen höchstens unzureichend in die Angabe ein.
Wichtiger als die Blickwinkelangabe unter Einbeziehung des Restkontrastes ist daher die tatsächliche, subjektive Blickwinkelstabilität ohne sichtbare Farbverfälschungen, Negativeffekte oder Veränderung anderer Bildparameter.
Die Blickwinkelstabilität des Eizo FS2331 ist gut. Bestimmende Komponente ist eine zunehmende Kontrastabnahme und eine Veränderung der Gradation („Gamma-Shift“). Mit zunehmendem Winkel werden auch farbliche Veränderungen stärker. Sie bleiben aber stets geringer als bei vielen anderen VA-Derivaten. Das C-PVA Panel des Eizo FS2331 erreicht insgesamt etwa die Charakteristik eines S-PVA Panels.
Wir bewerten die Blickwinkeleigenschaften daher insgesamt mit „gut“. Gegenüber einem TN-Panel ist eine deutliche Steigerung zu verbuchen. Die Stabilität von Bildschirmen mit IPS-Panel wird nicht erreicht. Allerdings gibt es selbst hier unangenehme Nebeneffekte. Sofern nicht der inzwischen eingestellte A-TW Polarisator verbaut wird, zeigen auch die aktuellen Panels von LG Aufhelleffekte dunkler Tonwerte aus dem Winkel. Gerade bei größeren Panels ist dieses Phänomen schon bei frontaler Betrachtung sichtbar, wobei das auch für die farbmetrischen Veränderungen bei VA-Panels gilt.
Wir wollen das an dieser Stelle aber auch nicht dramatisieren: Die meisten Benutzer kommen erfahrungsgemäß mit beiden Panelvarianten gut zurecht.
Ausmessung und Kalibration
Wir haben im Folgenden den Eizo FS2331 vor und nach Kalibration und Profilierung umfangreich vermessen und die Ergebnisse ausgewertet. Die Ergebnisse sind insbesondere für die elektronische Bildverarbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele ist zumindest eine ausreichende Neutralität des Bildschirms wichtig. Die Messungen werden in einer eigenen Software ausgewertet, was eine exakte und detaillierte Aussage zum vorliegenden Testgerät ermöglicht.
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Zunächst haben wir ermittelt, wie gut der Eizo FS2331 verschiedene Farbräume abdeckt. Als Referenz nutzen wir den Arbeitsfarbraum sRGB.
Größere Arbeitsfarbräume machen bei einem Display ohne erweiterten Farbraum keinen Sinn. Zusätzlich haben wir mit dem „ISOcoated_v2_eci.icc“-Profil verglichen. Es basiert auf den FOGRA39-Charakterisierungsdaten und repräsentiert die Standard-Druckbedingungen für den Offset-Druck auf bestimmten Papiertypen. Die exakten Bedingungen können als PDF-Dokument angesehen werden.
3D-Farbraumvergleich
Erläuterung der 3D Ansichten und Informationen zu ihrer Erstellung.
ISOcoated (FOGRA39): 90,5 % Abdeckung
Nach der Profilierung unter den vorliegenden Bedingungen (Weißpunkt: D65) zeigt sich das gewünschte Bild, wenn wir berücksichtigen, dass der Eizo FS2331 mit seiner CCFL-Hintergrundbeleuchtung keinen erweiterten Farbraum erreicht. sRGB wird fast vollständig und sehr exakt abgedeckt. Zusammen mit einer halbwegs passenden Gradation sollte damit schon ohne Farbmanagement eine vernünftige Darstellung von entsprechendem Material möglich sein. Der ISOcoated-Farbraum wird zwangsläufig nur zu einem geringeren Teil abgedeckt. Im direkten Vergleich sieht man die erwarteten Unterabdeckungen im Cyan-Bereich. Je nach Anspruch ist ein Softproof aber noch sinnvoll möglich. Für höhere Ansprüche muss man zu einem Bildschirm mit erweiterten Farbraum greifen.