Reaktionsverhalten
Den Fujitsu P27-8 TE Pro haben wir in der nativen Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort-Anschluss untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf den Benutzerdefiniert-Modus gestellt, da in der Werkseinstellung „Büro“ die Overdrive-Funktion nicht zur Verfügung steht.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert Color to Color (CtC) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen monochromatischen Helligkeitssprüngen hinaus, schließlich sieht man am Bildschirm auch in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren.
Im Datenblatt des Fujitsu P27-8 TE Pro nennt der Hersteller eine Reaktionszeit von 5 ms für einen Grau-zu-Grau-Wechsel (GtG). Der Monitor bietet zwei Overdrive-Einstellungen: „Ein“ und „Aus“. In der Werkseinstellung ist die Option „Aus“ eingestellt.
Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Overdrive „Aus“
Mit dieser Einstellung sollte die Pixelbeschleunigung eigentlich deaktiviert sein, die Schaltzeiten zeigen jedoch, dass dennoch eine geringe Beschleunigung stattfindet. Wir ermitteln beim Fujitsu P27-8 TE Pro einen Schwarz-Weiß-Wechsel von 17,6 ms, und für den schnellsten Grauwechsel benötigt der Monitor 8,1 ms. Der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte beträgt 14,5 ms. Der CtC-Wert liegt bei 8,6 ms. Der Helligkeitsverlauf (GtG 80-50 %) ist neutral.
Overdrive „Ein“
Bei aktivierter Overdrive-Einstellung erreicht der Fujitsu P27-8 TE Pro gute Werte, wenngleich keine Rekorde gebrochen werden. Für den Schwarz-Weiß-Wechsel benötigt der Monitor nun 15,8 ms und ist damit knapp 2 ms schneller. Der schnellste Grauwechsel beträgt 8,5 ms, und der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte liegt bei 10,5 ms, was einer Leistungssteigerung von fast 30 Prozent entspricht. Auch der CtC-Wert ist deutlich gesunken und beträgt nun 5,4 ms. Aufgrund der Pixelbeschleunigung sind beim Helligkeitsverlauf (GtG 80-50 %) deutlichere Überschwinger die Folge.
Wir empfehlen, den Fujitsu P27-8 TE Pro mit der Overdrive-Einstellung „Ein“ zu betreiben, um die Reaktionszeit zu reduzieren. Die Überschwinger sind akzeptabel, und daher wird die Bildqualität nicht negativ beeinflusst.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall befinden sich die grünen und roten Linien eng am Zentrum. Jede Achse repräsentiert einen in dem Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim Fujitsu P27-8 TE Pro messen wir bei aktivierter wie auch deaktivierter Overdrive-Einstellung einen Wert von 17,8 ms. Die halbe mittlere Bildwechselzeit beträgt 7,3 ms im Aus- und 5,3 ms im Ein-Modus. Damit erreicht der Fujitsu eine mittlere Gesamtlatenz von 25,1 ms mit deaktivierter Pixelbeschleunigung und 23,1 ms mit aktivierter Overdrive-Einstellung. Für einen Allround-Monitor sind die Schaltzeiten und die Latenzzeit akzeptabel. Solange keine Ego-Shooter gespielt werden, kann der Monitor auch zum Spielen eingesetzt werden.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des Fujitsu P27-8 TE Pro arbeitet mit White-LED. Das Licht der LEDs wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Monitor auch bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet.
Subjektive Beurteilung
Die sehr gute subjektive Bildqualität mit brillanter Farbwiedergabe und kontrastreicher Darstellung sowie die hohe Auflösung und das 16:9-Breitbildformat sind auch beim Gaming überzeugende Argumente, die für den Fujitsu P27-8 TE Pro sprechen. Auch der Bildaufbau gelingt dem Monitor ausreichend schnell, wenngleich es hier Verbesserungspotenzial gibt. Bei synthetischen Testes sieht man bei der Verwendung bestimmter Testbilder mit aktivierter Overdrive-Einstellung besonders bei einem hellen Hintergrund gut sichtbare Nachzieheffekte, welche deutlich weniger stark bei deaktivierter Pixelbeschleunigung auftreten.
Im PixPerAn-Lesbarkeitstext kommen wir mit aktivierter Overdrive-Einstellung nicht über Stufe 9 hinaus, während bei deaktivierter Pixelbeschleunigung mehrfach Stufe 11 erreicht werden kann. Synthetische Tests sind aber eine Sache, das Ergebnis beim Gaming wiederum eine ganz andere. Hier fallen die Nachzieheffekte nur in ganz bestimmten Konstellationen auf, und subjektiv wird eine bessere Schärfe von Bewegtbildern erreicht, wenn Overdrive aktiviert ist.
Hallo, ich hier seit Jahren das Vorgängermodel (P27T-7 LED) stehen und bin damit sehr zufrieden. Hab mir jetzt als Zweitmonitor den Nachfolger (P27-8 TE Pro) bestellt. Leider gibt es deutliche Unterschiede bei der Weiss-Darstellung. Da die beiden Modelle nebeneinander stehen ist das sehr deutlich und ein Angleichen ist anscheinend nicht möglich. Beim neuen Modell scheint das weiss immer etwas gelblich zu sein … fällt aber nur im Vergleich zum alten Modell auf.
Außerdem sind beim neuen Modell sehr deutlich Schatten an den Rändern zu erkennen. Beim alten Modell gibt es hier so gut wie keine Schatten.
Könnt ihr das irgendwie bestätigen/nachvollziehen oder hab ich hier einfach ein schlechtes Panel erwischt?
Danke und Grüße,
Misios
Selbst mit Kalibrierung sehen identische Modelle unterschiedlich aus. Bei zwei identischen Monitoren ist das schwer hinzubekommen, also normal.
Dass die Randbereiche etwas abdunkeln ist jetzt auch nicht so selten, es hängt halt davon ab wie breit dieser Teil ist. Letztendlich stellt sich ja die Frage wie sehr es dich stört. Ein Garantiefall ist das nicht. Hier kannst Du nur innerhalb von 14 Tagen zurücksenden und einen neuen Versuch starten.
Ok. Danke für die Info.
Die Schatten sind bis 2-3 cm vom Rand noch gut sichtbar, egal welcher Hinterrund. Das finde ich nicht normal bei einem 27“ 🙂
Zwei bis drei cm sind schon viel, das wäre für mich auch ein Grund für eine Rücksendung.
der Monitor scheint trotz „anti-glare“ zu spiegeln, wie man in dem Video gut sieht, wenn das Teil gedreht wird.
Gibt es nicht auch gänzlich spiegelfreie Monitore?
Also hier wird eine Leuchte direkt auf das Display gerichtet. So etwas ist in einer normalen Nutzungsumgebung doch nicht real. Die Entspiegelung des Fujitsu wird sicherlich ausreichen.
Guten Tag,
grundsätzlich war ich sehr an dem Monitor interessiert, bin nun aber aufgrund der Kommentare von Florian (24.02.2019 um 20:12:59) und Niklas Hennings (23.04.2019 um 14:41:52) stark verunsichert und tendiere zum Iiyama ProLite XUB2792QSU-B1.
Besteht die Möglichkeit, dass die Redaktion noch einmal hierzu Stellung nimmt?
Vielen Dank im voraus!
MfG
Hallo Roland, wie sollen wir Stellung nehmen zu Revisionen die nach unserem Test erschienen sind. So etwas kann immer passieren, denn unsere Test sind ja Momentaufnahmen eines einzelnen Monitors. Selbst Geräte der identischen Revision können unterschiedliche Ergebnisse liefern.
Indem ihr die Rev 04 beschafft und die testet, und dann die Kommentare hier bestätigt oder eben auch nicht! 😉
Schade. hätte mich auch sehr über einen aktualisierten Test gefreut, aber jetzt hoffe ich, das bald zum Nachfolger P27-9 ein Test erscheint.
Beschaffe ihn doch selber, dann kannst Du die Frage beantworten. 🙂
Hallo an Alle!
Bitte nicht lachen, aber ich habe ein ganz anderes Problem.
Nach dem Auspacken und einschalten des Bildschirmes geht dieser nach wenigen Sekunden und einem Hinweisfenster (Kein Signal) in den Energiesparmodus – ich komme nicht in das Bildschirmmenü.
Selbst nach Anschluss eines Fujitsu Notebook kommt kein Signal –
In der Bedienungsanleitung finde ich leider keinen Punkt, hier weiter zukommen.
Könnt ihr mir bitte weiterhelfen?
DAnke!
Servus Alex,
dann bekommt der Monitor kein Signal. Am Laptop musst du wahrscheinlich einstellen dass der HDMI oder DP genutzt wird. Am PC passt etwas nicht wenn der Monitor kein Signal bekommt. Ich denke nicht dass es am Fujitsu liegt außer wenn am Monitor beispielsweise HDMI als Eingangssignal eingestellt ist, du aber per DisplayPort verbindest aber üblicherweise ist da „Automatisch“ eingestellt.
Ich habe diesen Monitor heute seit gestern, wundere mich aber über etwas, dass im Test nicht erwähnt wurde.
Ich habe Revision A04
Und zwar ist zwischen Diffusor der LED Hintergrundbeleuchtung und dem LCD ein Abstand von ich schätze mal 3 mm. Das führt dazu, dass wenn man näher als 70cm Abstand davor sitzt und in an die Ränder schaut, man das Ende des Diffusors sieht und und das LCD zu „schweben“ scheint. Das ist für mich, der das von Monitoren, bisher nur von großen Fernsehern kannte, überhaupt nicht gewohnt und es lenkt extrem das Auge ab. Im Extremfall verschwindet dadurch die komplette Taskleiste.
Ich vermute, das ist durch das verbaute Panel bedingt. Ist das so normal und üblich, dass das gar nicht mehr in einem Test erwähnt wird, oder habe ich in meiner nun neueren Revision ein anderes Panel?
Bizet verzeiht die vielen Fehler und missglückten Satzbau, es ist auch die Scrolleiste, nicht Taskleiste gemeint.
In diesem Video wird bei einem anderen Monitor genau dieser Effekt beschrieben
https://www.youtube.com/watch?v=HbqMZekowWs
Hier wird bei einem anderen Test diese technische Gegebenheit ausdrücklich erwähnt und die daraus resultierenden Einschränkungen beschrieben:
https://pcmonitors.info/reviews/lg-32gk850g/
Ich würde mir wünschen, dass prad solche relevanten Dinge in Tests erwähnt, ansonsten ist der Test finde ich einfach unvollständig und vermittelt dem Leser keinen allumfassenden Eindruck über den Monitor. Da denkt man, wenn man den prad Test gelesen hat kann nichts mehr schiefgehen und dann muss man sich über so etwas wundern.
Ich möchte nicht unhöflich sein aber inwiefern ist dieses Verhalten in der Praxis relevant? Niemand sitzt 10 Zentimeter vor dem Panel und schaut in einem extrem spitzen Winkel auf die äußeren Ränder des Displays. Wenn wir bei Monitoren den Blickwinkeltest machen, sind insbesondere bei breiten 21:9 Bildschirmen die ganz äußeren Bildinhalte auch nicht mehr zu sehen. Das ist aber kein Fehler des Displays sondern dem Blickwinkel geschuldet.
Wenn ein Monitor ein ungewöhnliches Verhalten in praxisnaher Anwendung zeigt, erwähnen wir das natürlich. Das hier kritisierte Verhalten gehört nicht dazu.
Es ist bei diesem Monitor praxisrelevant, da die äußeren Kanten auch bei 70 cm Sitzabstand und mehr noch verschwimmen sobald man den Kopf etwas aus dem Zentrum bewegt und auf Bildinhalte nahe der Kanten schaut. Wenn man das nicht gewohnt ist, weil man bisher nur Monitore mit anderem Panelaufbau hatte, fällt das extrem auf.
In einer Amazon Rezension bemängelt ein anderer auch genau diesen Effekt mit recht markigen Worten, auch Januar 2019. Da vorher nie jemand etwas dazu geschrieben hat, könnte es ja vielleicht sein, dass in der aktuellen Revision A04 ein anderes Panel verbaut ist, und dieser Effekt vorher gar nicht da war?
Kurz als Ergänzung noch dazu, das scheint allgemein eine Eigenschaft neuerer LG IPS Panels zu sein, da bei denen der Abstand zwischen Diffusorschicht und LCD besonders groß ist, deutlich größer als bei anderen Panels. Das ist das, was dazu führt, dass dieser Effekt schon bei noch üblichen Sitzabständen schon auftritt, und nicht erst bei wenigen 10cm Abstand wie bei Panels, wo dieser Abstand deutlich geringer ist.
Was weiterhin nicht zu diesem Test passt bei meinem Modell:
Der im Test beschriebene Unterschied der Farben zwischen den Modi „Büro“ und sRGB existiert bei mir nicht. „Büro“ und „sRGB“ sind exakt identisch, der EINZIGE unterschied dieser Modi ist, dass im Modus sRGB die Maximalhelligkeit begrenzt ist. 50% Helligkeit im Modus „Büro“ entsprechen exakt 30% bei sRGB, farblich gibt es absolut keinen Unterschied, ich sehe das „zu gelb“ nicht nur im Modus Büro, sondern bei allen Modi im selben Maße, auch sRGB. Die einzelnen Bildmodi ändern nichts an den Farben, ausgenommen „Low Blue light“ (setzt Farbtemperatur auf 5500) und der Modus D-Mode, der die komplette Gemma-Kurve und Farben anpasst um dem DICOM Standard zur Betrachtung Medizinischer Bilder (MRT usw) zu genügen. Die anderen ändern lediglich die Voreinstellungen bezüglich Helligkeit, Schärfe und automatischer Kontrast.
An andere Leser daher eine Warnung, diesen Test 2019 noch als Grundlage für eine Kaufentscheidung heranzuziehen, es wurde scheinbar etwas am Modell verändert, so dass die Testergebnisse nicht mehr zutreffen.
Das kann ich so bestätigen. Wir haben in der Firma sowohl die alte Rev 03 als auch die neue Rev 04. Nebeneinander gestellt und unter exakt denselben Einstellungen (sowohl Werkseinstellungen als auch sRGB-Profil) ist die Bildqualität völlig unterschiedlich. Die neuere Revision hat einen massiven Gelbstich und kommt nicht annähernd an die Qualität des alten Monitors heran.
Habe mich aufgrund des Berichts zum Kauf entschieden.
Ist der schwarze P27-8 TS Pro der technisch gleiche Monitor?
Mich irritiert der recht hohe Preisunterschied, kann aber keinen Unterschied außer der Farbe ausmachen.
Es gibt auch keinen.
Danke für die schnelle Antwort!
Hallo Peter. Ich würde darauf achten dass die Grafikkarte einen DisplayPort- und eventuell noch einen HDMI-Anschluss hat und nicht zu alt ist. Aber eine spezielle Anforderung an die Grafikkarte hat dieser Monitor bis auf die kompatiblen Anschlüsse nicht.
Welche Art Grafikkarte wird für diesen Monitor empfohlen? Anwendung hauptsächlich Bild- und Videobearbeitung, TV.
Das ist wohl wahr 😉 Danke für den Hinweis, das Testlogo wurde ausgetauscht.
die vier Sterne passen nicht zu dem Sehr Gut 😉