DVD und Video
Für die externe Zuspielung digitaler Quellen ist der HP LP2275w momentan nur bedingt geeignet. Obwohl der 22 Zoll Monitor zwei digitale Eingänge besitzt, ist der DisplayPort Anschluss momentan noch Zukunftsmusik. Die wenigsten Grafikkarten besitzen einen solchen Ausgang und Adapter gibt es nur von DisplayPort zu DVI oder HDMI. Das nützt uns aber nichts, da diese Adapter nur in eine Richtung funktionieren. Somit liegt der Anschluss in unserem Fall brach.
Einen wirklichen Nutzen bringt dieser Eingang nur Personen, die an Ihrem PC oder Notebook über einen entsprechenden DisplayPort-Anschluss verfügen. Da der DVI-Eingang unseres Monitors mit dem Rechner verbunden ist, beschränken wir uns in unserem Test auf die Video Zuspielung über PC.
Der HP LP2275w unterstützt am DVI-Eingang HDCP und ist somit auch für die Darstellung kopiergeschützter HD-DVDs und Blu-ray Filme geeignet.
Die Wiedergabequalität haben wir mit mehreren Film-DVDs und HD-Videos getestet. Bei Monitoren mit einem Seitenformat von 16:10 fallen die schwarzen Balken bei Filmen deutlich schmaler aus als bei Monitoren im traditionellem 4:3 bzw. 5:4 Format.
Dank seines mit Overdrive beschleunigten S-PVA Panels, stellt der HP LP2275w actionreiche Filmszenen und rasante Kameraschwenks ohne wahrnehmbare Schlierenbildung dar. Düstere Szenen mit speziellen visuellen Effekten, Gegenlicht, Nebel und Lichtblitzen meistert das Gerät ebenfalls anstandslos.
Für die subjektive Wahrnehmung der Bildqualität ist ein möglichst niedriger Schwarzwert von entscheidender Bedeutung. Auch hier macht der Monitor eine gute Figur, selbst in den Randbereichen ist kein durchscheinendes Backlight zu erkennen.
Ansonsten sind Kompressionsartefakte, dort wo sie auftreten, aufgrund der hohen Detailwiedergabe durchaus erkennbar. Auch im Film enthaltenes Bildrauschen sieht man, beides wird durch den LP2275w aber nicht noch „verstärkt“ und ist somit auf die Qualität des Bildmaterials zurückzuführen. Schlieren oder gar einen Korona-Effekt konnten wir nicht ausmachen.
Die sehr gute Bildqualität des HP LP2275w kommt auch der Film- und Videowiedergabe zugute. Subjektiv schlägt sich hier auch der Eizo S2231W nicht besser. Der 22 Zoller von HP hat natürlich nicht die Eigenschaften eines Multimedia Schirms, dafür reicht ein HDCP Support am DVI Eingang, gekoppelt mit einem noch wenig verbreiteten Displayport Anschluss, nicht aus. Insbesondere für die externe Zuspielung von Bildmaterial stehen nicht die richtigen Anschlüsse zur Verfügung. Ein zusätzlicher HDMI Eingang, hätte dem Gerät gut zu Gesicht gestanden.
Bewertung
Bildstabilität: | (digital) (analog) |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrasthöhe: | |
Farbraum: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Graustufenauflösung: | |
Helligkeitsverteilung: | |
Interpoliertes Bild: | |
Gehäuseverarbeitung/Mechanik: | |
Bedienung/OSD: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcorespieler: | |
Geeignet für DVD/Video: | |
Preis [incl. MWSt. in Euro]: | Kein Angebot verfügbar |
Gesamtwertung: |
4.4 SEHR GUT |
Fazit
Mit einem riesen Satz katapultiert sich der HP LP2275w in die Spitzengruppe der 22 Zoll Monitore. Neben dem Eizo S2231W bietet der HP in dieser Preisklasse als einziger Monitor ein S-PVA Panel bei einer Auflösung von 1.680 x 1.050 Bildpunkten.
Auch wenn der HP LP2275w den Kontrahenten S2231W von Eizo nicht vom Thron stürzen kann, so macht er sich als Vize auch sehr gut.
Der LP2275w überzeugt mit einer sehr homogenen Ausleuchtung bis in die Randbereiche und einer erstklassigen subjektiven Bildqualität. Die ergonomische Ausstattung kann als optimal angesehen werden und auch das Bedienkonzept wirkt durchdacht.
Warum unser Testkandidat dem S2231W aus dem Hause Eizo nicht Paroli bieten kann, liegt unter anderem am fehlenden Helligkeitssensor und der 10-Bit LUT. Die fehlende 10-BIT LUT macht sich insbesondere bei den Farbverläufen nach der Kalibrierung, durch eine leichte Streifenbildung bemerkbar. Bei der Kalibrierung erschwert die nicht sofort konstant gehaltene Helligkeit die Arbeit ungemein. Letztendlich ist das Ergebnis der Interpolation nur als befriedigend einzustufen, obwohl die angebotenen Interpolationsmöglichkeiten sehr umfangreich sind.
Der Eizo S2231W ist das qualitativ höherwertige Gerät, kostet dafür aber auch locker 125,00 Euro mehr. Wer überwiegend im Bereich Grafik und Fotografie arbeitet, seinen Monitor kalibrieren möchte oder diesen im Bereich Druckvorstufe / Softproof einsetzen will, sollte den Mehrpreis bezahlen und den Eizo wählen.
Wem es hauptsächlich um ein subjektiv tolles Bild ankommt und seinen Monitor nach Augenmaß einstellt, der kann sich den Aufpreis zum Eizo S2231W auf alle Fälle sparen und greift zum ebenfalls ausgezeichneten LP2275w.
Als Gamer-Monitor eignen sich beide Monitore nur bedingt. Während Gelegenheitsspieler mit den 3 FPS noch gut leben können, dürfte dieser Umstand für Vielspieler mit entsprechenden Ambitionen sicherlich ein K.O. Kriterium darstellen.
Auch wenn der HP LP2275w an der einen oder anderen Stelle Kritik aufkommen lässt, so hat er sich seine, wenn auch etwas knappe, sehr gute Wertung redlich verdient.
Nachtrag 12.11.2008
Der in diesem Test überprüfte Monitor wurde im Einzelhandel erworben. Es ist möglich, dass es innerhalb der Produktion zu Serienschwankungen kommt. Aus gegebenem Anlass möchten wir darauf hinweisen, dass in unserem Forum von folgenden Problemen berichtet wurde: Interferenz-Streifen bei Verwendung des DVI-Anschlusses, lautes Betriebsgeräusch durch den Backlightinverter und Probleme beim Aufwachen aus dem Stand-By Modus. Der letzte Punkt wurde im Test bereits angesprochen. Für weitere Informationen und Diskussionen nutzen Sie bitte folgenden Beitrag in unserem Forum.
Technische Spezifikationen: HP LP2275w
Wenn Sie unserem Redakteur Fragen zu diesem Test stellen möchten, tun Sie dies bitte in folgendem Beitrag innerhalb unseres Forums. Wir versuchen Ihre Fragen so schnell wie möglich zu beantworten.
gefällt es