Test Monitor HP Pavilion 23xi
4/5

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Im Datenblatt steht bei der Reaktionszeit 7 Millisekunden (GtG) mit dem Zusatz „mit OD“. Die Overdrive-Option heißt im deutschen OSD umständlich „Aktualisierung beschleunigen“, wir bleiben lieber beim englischen Video Overdrive. Mehrere Stufen gibt es nicht, nur ein und aus. Nach dem Reset ist der Overdrive ausgeschaltet.

In dieser Einstellung messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (rise + fall) mit 13,4 Millisekunden, der schnellste Grauwechsel benötigt 11,0 Millisekunden. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt lange 19,9 Millisekunden.

Hp Pavilion 23xi Monitor Response Aus
Overdrive aus: längere Schaltzeiten, neutraler Verlauf ohne nennenswerte Überschwinger.

Das rechte Chart zeigt den Helligkeitsverlauf beim Grauwechsel zwischen 50 und 80 Prozent. Im Vergleich mit der grauen Idealkurve erkennt man die leichten Ausschläge des (grünen) Helligkeitsverlaufs, eine leichte Beschleunigung ist also durchaus vorhanden. Die Ausschläge sind aber so klein, dass man kaum von Überschwingern reden möchte.

Diese neutrale Charakteristik führt aber zu ziemlich langen Anstiegszeiten (rise) bei den dunkleren Bildwechseln, was der sauberen Durchzeichnung schnell bewegter dunkler Szenen in Spielen und auch Videos nicht gut tut.

Hp Pavilion 23xi Monitor Response Ein
Overdrive ein: kürzere Schaltzeiten, deutliche Überschwinger.

Genau dies ändert der aktivierte Overdrive. Jetzt gibt es schon deutlich kräftigere Überschwinger, dafür geht die durchschnittliche Schaltzeit um ein gutes Drittel auf nur noch 12,7 Millisekunden zurück. Zum allergrößten Teil geht das auf die jetzt viel schnelleren dunkleren Bildwechsel zurück.

Die Gefahr von Bildartefakten nimmt insgesamt aber nur wenig zu, denn der Overdrive hält sich immer noch etwas zurück. Für Gamer bedeutet dies allerdings auch, dass die Schaltzeiten noch längst nicht so kurz sind wie bei schnellen TN-Panels.

Die Ergebnisse gleichen denen des 22xi aufs Haar, und unsere Empfehlung für die Wahl der passenden Einstellung ist wiederum genauso einfach: Overdrive einschalten, fertig.

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Mit nur 0,8 Millisekunden ist die Signalverzögerung des 23xi kaum noch zu unterbieten. Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 6,3 Millisekunden (Overdrive ein) ebenfalls recht kurz, daher kann der 23xi mit seiner mittleren Gesamtlatenz von nur 7,1 Millisekunden selbst sehr engagierte Spieler zufrieden stellen.

Backlight

Die Hintergrundbeleuchtung des 23xi arbeitet mit White LED. Die Helligkeit wird mit dem verbreiteten PWM-Verfahren geregelt.

Selbst bei voll aufgedrehtem Backlight werden schon ganz kurze Pausen eingelegt, mit knapp 2 Prozent Pausenanteil (entspricht einer Tastrate von über 98 Prozent) sind die aber nicht wahrnehmbar. Abgeregelt auf 140 cd/m² am Arbeitsplatz (gelbe Kurve) sehen wir die PWM-typische Rechteckschwingung im Chart, die Schaltfrequenz beträgt 265 Hz mit einer Tastrate von 50 Prozent. Das Backlight-Flimmern sollte daher nur für besonders empfindliche Menschen wahrnehmbar sein.

Hp Pavilion 23xi Monitor Back
LED-Backlight mit PWM-Steuerung.

Subjektive Beurteilung

Sowohl bei Spielen, als auch bei Videos waren keine ungewöhnlichen Nachzieheffekte oder Bewegungsunschärfen zu beobachten. Dies war hinsichtlich der Messwerte des Pavilion 23xi nicht anders zu erwarten.

Sound

Der Pavilion 23xi verfügt weder über Lautsprecher noch über Anschlüsse für die Audiowiedergabe. Auch ein per HDMI zugespieltes Tonsignal kann nicht durchgeschleift werden.

DVD und Video

Für HD-Zuspieler wie Blu-Ray-Player, HDTV-Empfänger und Spielekonsolen bietet der 23xi einen HDMI-Eingang an.

Hp Pavilion 23xi Monitor Dvd
Test der Videoeigenschaften.

Keine der im OSD angebotenen Voreinstellungen kann uns mit besonderen Videoqualitäten überzeugen. Wir halten uns daher an unsere Farbmessungen und wählen für das Testvideo den ganz normalen 6500K-Modus mit Kontrast 80, Gamma-Einstellung Mittel und deaktiviertem Overdrive.

So eingestellt zeigte der 23xi am BD-Player ein sehr gutes Bild mit sehr natürlichen Farben. Auch dunkle oder blasse Hauttöne wurden sehr ansprechend wiedergegeben. Schwarzwert und Bildkontrast waren hervorragend, die Detailzeichnung in hellen wie dunklen Szenen gelang sehr gut. Nachzieheffekte bei schnellen Szenen waren nicht zu sehen, der probeweise deaktivierte Overdrive brachte keine Verbesserungen.

Die geringe Blickwinkelabhängigkeit der Farbwiedergabe des IPS-Panels ist vorteilhaft. Im dunklen Wohnzimmer sehen seitlich sitzende Zuschauer in dunklen Szenen vielleicht ein leichtes Glühen (IPS-Glow), das beim 23xi vor allem bei diagonaler Draufsicht (stehender Betrachter) auftritt und insgesamt erfreulich schwach ausfällt.

Skalierung,Bildraten und Deinterlacing

Die Optionen für die Anpassung des Bildformats sind im OSD des 23xi zunächst nicht zugänglich. Erst wenn Nicht-HD-Material zugespielt wird, öffnet sich die Option für die seitengerechte Darstellung, 4:3-Bilder werden dann auf die volle Höhe gebracht. Andere Möglichkeiten wie z.B. die nichtskalierte 1:1-Wiedergabe gibt es nicht.

Mit progressivem Material kommt der 23xi gut zurecht, 720 und 1080 werden mit 60p und 50p einwandfrei und ohne sichtbaren Judder wiedergegeben. 24p von BluRay oder 30p von Kameras oder MHL-fähigen Smartphones und Tablets werden mit einer Fehlermeldung abgewiesen.

Auch Halbbildmaterial haben wir getestet, obwohl dies im Datenblatt nicht erwähnt wird. Allerdings erhielten wir eine Fehlermeldung. Ein Deinterlacer ist also nicht eingebaut, hier muss der Medienplayer einspringen.

Overscan

Der Overscan findet sich im OSD des 23xi als Option bei der Bildskalierung. Das Bild wird um einen festen Betrag beschnitten, der allerdings gigantisch ausfällt: jeweils 90 Pixel rechts und links sowie 50 Pixel oben und unten werden entfernt, der Rest wird mit ziemlichen Qualitätsverlusten auf Vollbild skaliert.

Wofür man diesen drastischen Beschnitt verwenden sollte, oder auch die dritte Einstellung Auto neben Ein und Aus, ist uns aber nicht klar geworden, denn das passende alte SD-Material kann der 23xi ja gar nicht anzeigen.

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1 Gedanke zu „Test Monitor HP Pavilion 23xi“

  1. Prad empfiehlt den Kauf eines gebrauchten von Amazon fuer 163 Euro ueber den Kauf eines neuen fuer 159 Euro vom HP Schop?

    Muss wohl ein Versehen sein…

    Antworten

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