Bildqualität
Der Hyundai W240D ist mit einem TN-Panel ausgestattet, das laut Hersteller 16,7 Millionen Farben darstellen kann und somit theoretisch 256 Abstufungen pro RGB-Farbe liefert. In der Praxis sind jedoch in linearen und radialen Grau- und Farbverläufen leichte Streifen und Stufen sichtbar. Auch bei der Graustufendarstellung zeigt sich beim Hyundai W240D Banding.
Bei bestimmten Farbmustern wirkt das Bild zudem sehr unruhig, es kommt zu einem Effekt, der sich als Flimmern unangenehm bemerkbar macht. Entweder ist der TFT-Monitor ab Werk schlecht abgestimmt, so dass es zu entsprechenden Dithering-Effekten kommt, oder der W240D kann entgegen der Herstellerangabe nur 16,2 Millionen Farben darstellen. Das würde bedeuten, dass der Monitor beim Frame Rate Control (FRC) nur mit drei statt mit vier Farbframes arbeiten würde.
Andere Displays mit aktuellen TN-Panels haben in unseren letzten Tests im 22- und 24 Zoll Bereich eine sichtbar bessere Darstellungsqualität gezeigt.
Hyundai bewirbt den W240D nur mit dem werbewirksameren dynamischen Kontrast von maximal 3000:1, eine Angabe zum statischen Kontrast fehlt. Das ist nicht weiter verwunderlich, da die dynamische Kontrastregelung ohnehin nicht abgeschaltet werden kann, wie z.B. beim Samsung 245B. In der Praxis konnten wir allerdings lediglich einen Kontrastwert von 631:1 ermitteln.
Die maximale Helligkeit des Bildschirms wird von Hyundai mit 400 cd/m² angegeben. Dieser Wert wird mit gemessenen 498 cd/m² sogar übertroffen, minimal sind aber nur 159 cd/m² möglich. Anwender müssen beim W240D also mit einer relativ hohen Helligkeit leben.
Das alleine wäre vielleicht noch erträglich, abhängig von den persönlichen Vorlieben. Bei unseren Messungen zeigt der Hyundai W240D aber ein ungewöhnliches Verhalten: Nach dem Einschalten beträgt die Helligkeit selbst bei null Prozent Helligkeitseinstellung 303 cd/m² und sinkt erst über satte fünf Stunden auf den Minimalwert von 159 cd/m² ab.
Bei 100 Prozent Helligkeit liegt der Wert nach dem Einschalten bei 498 cd/m² und nach fünf Stunden bei 379 cd/m². Bei 50 Prozent sind es 430 cd/m² bzw. 264 cd/m². Der Hyundai W240D benötigt praktisch fünf Stunden Warmlaufzeit, um die eingestellte Helligkeit zu erreichen und zu halten und weist dabei Schwankungen von bis zu 166 cd/m² auf!
Schaltet der W240D in den Stabdby-Modus, benötigt er wieder eine gewisse Zeit bis die Helligkeit konstant gehalten wird. Die notwendige Zeit ist davon abhängig, wie lange sich der Monitor im Standby-Modus befand. Im schlimmsten Fall benötigt das Gerät erneut fünf Stunden bis der gewünschte Helligkeitswert erreicht wird. Dieses Verhalten ist aus unserer Sicht absolut inakzeptabel.
Auch die Helligkeitsverteilung kann uns nicht überzeugen. Unser Testgerät zeigt am rechten und unteren Rand eine sichtbare Aufhellung, die besonders bei dunklen Bildinhalten stört. Unsere an 15 Punkten durchgeführten Messungen bestätigen den subjektiven Eindruck.
Der Bildschirm ist seitlich rechts und unten deutlich heller als seitlich links und oben. Die größte Abweichung zum Richtwert von 159 cd/m² liegt am untern Rand mittig bei 201 cd/m², was einem Unterschied von 42 cd/m² bzw. 26,4 Prozent entspricht.
Aufgrund der ungleichmäßigen Helligkeitsverteilung in Kombination mit der fünfstündigen Warmlaufphase und der damit einhergehenden starken Helligkeitsschwankung, fällt der Hyundai W240D beim Punkt Helligkeitsverteilung komplett durch.
Die Blickwinkel sollen laut Hyundai horizontal bei 170 Grad und vertikal bei 160 Grad liegen. Eine farbstabile Wiedergabe ist bei diesen Blickwinkeln allerdings nicht mehr gegeben. In der Praxis sind horizontal und vertikal von oben 150 Grad deutlich realistischer.
Von unten betrachtet kommt es TN-typisch zu einer deutlich sichtbaren Verfälschung der Farbwerte. Das wirkt sich besonders in der Pivotstellung negativ aus, da hierbei der untere Rand zum linken Bildrand wird. Von oben und seitlich ist der Blickwinkel des Hyundai W240D in Ordnung, sodass wir insgesamt ein knappes Gut vergeben.
Letztendlich kann uns die subjektive Bildqualität des 24 Zöllers nicht zufrieden stellen. Bis auf die ordentlichen Blickwinkel ist die Darstellung unterdurchschnittlich, angefangen beim mäßigen Kontrast über die schlechte Darstellung von Verläufen und flimmernde Farbmustern bis hin zu den größten Mankos, der sehr schlechten Helligkeitsverteilung und der extrem langen Aufwärmphase.
Ausmessung und Kalibration
Im Grunde genommen ist der Hyundai W240D schon aufgrund der fehlenden RGB-Einstellung im digitalen Betrieb und der langen Warmlaufphase für Grafikarbeiten ungeeignet. Wir haben trotzdem getestet, ob mit Hilfe der Einstellungen im Grafikkartentreiber wenigstens die sRGB-Standardwerte erreicht werden können.
Kalibrierung:
Ziel | Erreicht | |
Gamma | 2.2 | 2.2 |
Kelvin | 6500 | 6511 |
cd/m2 | 140,0 | 149,4 |
In der Werkseinstellung liegt die Farbtemperatur des 24 Zöllers bei rund 8000 Kelvin und ist somit recht kühl. Deshalb und wegen der hohen Helligkeit müssen die RGB-Kanäle im Grafikkartentreiber deutlich nach unten geregelt werden. Bei einer Reduzierung auf rund 47 Prozent des Ursprungswertes, haben wir schließlich eine Farbtemperatur von 6511 Kelvin und eine Helligkeit von gut 149 cd/m² erreicht. Die Anpassung des Gammawerts hat anschließend die Software-Kalibrierung übernommen.
Wie die Korrekturkurve oben zeigt, müssen die Tonwertkurven erheblich von der Software bzw. Grafikkarte angepasst werden. Das geht in der Praxis mit dem Verlust von Farben und somit stärkerem Banding einher. Dennoch wird der sRGB-Farbraum mit immerhin 91 Prozent noch gut abgedeckt – was allein jedoch nicht ausreicht.
sRGB: 91% Abdeckung
Erläuterung: In der 3D-Ansicht stellt das weiße Netz den Standardfarbraum sRGB dar, das schwarze Netz den Monitor-Farbraum. Die tatsächliche Übereinstimmung beider Farbräume macht der bunte Würfel kenntlich. Dort, wo das weiße Netz aus dem bunten Würfel herausragt, ist der sRGB-Farbraum größer, als das, was der TFT tatsächlich darstellen kann. Ragt umgekehrt das schwarze Netz aus dem Würfel heraus, so ist an dieser Stelle der Monitorfarbraum größer als der sRGB-Farbraum.
Mit dem UGRA Display Analysis and Certification Tool (UDACT) prüfen wir den Hyundai W240D auf seine Prooftauglichkeit in der professionellen farbverbindlichen Bild- und Grafikbearbeitung.n Bei dem UDACT handelt es sich um ein von der UGRA herausgebrachtes Prüfmittel zur verbindlichen Zertifizierung von Grafikmonitoren. Wir testen den Monitor nach Kalibrierung auf sRGB.
Das Ergebnis ist ernüchternd: Graustufen, Profil- und Softproofqualität sind miserabel, was die UDACT-Zertifizierung deutlich aufzeigt. Eine Kalibration auf die von der UGRA vorgeschlagenen Normwerte von 5800K, 1,8 Gamma und min. 120 cd/m² erübrigt sich, denn der Hyundai W240D fällt schon bei der Kalibration auf sRGB bei der UDACT-Zertifizierung auf die Nase.
Für jegliche, farbverbindliche Grafikarbeiten ist der Hyundai W240D ungeeignet. Der TFT-Monitor kann somit höchstens im Layout-Bereich zum Einsatz kommen und ist ansonsten ein reines Office- und Spielegerät.