60-Hz-Overdrive „0“
In der Werkseinstellung („0“) sind die GtG- und CtC-Werte etwas verbessert. Der Schwarz-Weiß-Wechsel verschlechtert sich auf 15,7 ms. Der schnellste Grauwechsel erfolgt mit 9,6 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt durchschnittliche 14,4 ms. Lediglich der CtC-Wert von 9,8 ms setzt sich etwas von den Werten der Einstellung „-2“ ab. In der Overdrive-Stellung »0« sind kaum Überschwinger auszumachen und die Bildaufbauzeiten moderat.
60-Hz-Overdrive „+2“
In der höchsten Stellung „+2“ bei 60 Hz messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 12,3 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 3,8 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 8,2 ms. Der CtC-Wert 5,4 ms. Die Beschleunigung ist jetzt deutlich zu erkennen, aber es zeigen sich jetzt Artefakte und Doppelkonturen.
Die Reaktionszeit bei maximalem Overdrive („+2“) und der Input-Lag von 11,8 ms machen den ProLite XUB3490WQSU spielfähig, jedoch muss man deutliche Einbußen bei der Bildqualität in Kauf nehmen. Wir empfehlen, den Iiyama in der Werkseinstellung zu betreiben (Overdrive „0“), um Überschwinger zu vermeiden. Der Reaktionszeitgewinn bei maximalem Overdrive ist mit 3 ms nicht groß genug, um die Qualitätseinbußen zu rechtfertigen.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen in dem Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim Iiyama ProLite XUB3490WQSU messen wir mit 11,8 ms eine recht lange Signalverzögerung. Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 4,1 ms kurz, insgesamt macht das 15,9 ms.
Backlight
Das Hintergrundlicht des Monitors wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist mit dem Monitor auch bei reduzierter Helligkeit ein ermüdungsfreies Arbeiten möglich.
Subjektive Beurteilung
Kein Zweifel, das große 21:9-Breitbildformat des Iiyama ProLite XUB3490WQSU macht eine Menge Spaß beim Betrachten bewegter Bilder, ob es nun ein Kinokracher im Cinemascope-Format oder ein Sportereignis wie ein Länderspiel ist – die vielen Pixel wollen aber auch kontinuierlich gefüttert werden. Der Monitor scheint nicht unbedingt für Hardcore-Gamer prädestiniert zu sein, dazu fallen die Reaktionszeiten dann doch etwas zu gering aus.
Am meisten beeindruckt hat uns der ProLite XUB3490WQSU jedoch nicht beim Filmebetrachten oder Spielen, sondern bei einer eher ruhigeren Beschäftigung, die aber Überblick erfordert: beim Videoschnitt. Dank des 21:9-Formates bietet der Monitor enorm viel Platz für die Timeline, diverse Vorschau- und Kontrollfenster lassen sich zusätzlich öffnen. Allerdings empfiehlt es sich dringend für das verbindliche Arbeiten im sRGB-Farbraum, den Monitor zu kalibrieren – dann lässt er sich sehr gut nutzen.
Sound
Für die Tonwiedergabe verfügt der ProLite XUB3490WQSU über zwei Stereo-Lautsprecher mit 3 Watt, die durch die Lüftungsschlitze am unteren Gehäuserand abstrahlen – alternativ steht der Kopfhörerausgang zur Verfügung. Für kurze Einsätze – etwa das Anhören eines Videoclips – reicht die akustische Qualität aus, für längere Sprachsequenzen oder gar Musikstücke sollte der Benutzer aber andere Audio-Ausgabewege bevorzugen.
DVD und Video
Für den Anschluss von HD-Zuspielern wie Blu-ray-Player, HDTV-Empfänger und Spielekonsolen verfügt der ProLite XUB3490WQSU über gleich drei HDMI-Ports. Auch die Zuspielung von Mobilgeräten ist mittels der MHL-Schnittstelle möglich. Der Ton lässt sich über die eingebauten Lautsprecher oder über den Kopfhöreranschluss ausgeben, für die Audio-Einspeisung steht ein Audio-Eingang (3,5-mm-Klinke Stereo) zur Verfügung.
Der Monitor verfügt über zahlreiche PiP-/PbP-Konfigurationsmöglichkeiten, alle drei HDMI- Eingänge und der DisplayPort können als Zweit-/Parallelbild eingespeist werden. Die PbP-Funktion erlaubt sogar die gleichzeitige Anzeige aller vier Bilder aus den Signalquellen auf dem Display – das beherrscht nicht jeder Monitor.
Der Iiyama XUB3490WQSU verfügt über diverse Farbdarstellungs-Presets, darunter auch eine Einstellung namens „Movie“, die das Bild im Vergleich zur Standard-Einstellung etwas aufhellt. Zum Filmebetrachten via BD-Player haben wir in den Presets die Standard-Einstellung gewählt, dafür die Helligkeit von 80 auf ca. 55 reduziert. Das mag nicht nach jedermanns Geschmack sein, ist aber wohl der persönlichen Gewöhnung an eher „dunkle“ Bildschirmeinstellungen und die Normlichttemperatur D 50 geschuldet. Gamma und Color Temp. blieben auf den Standardwerten (Gamma 1, Warm).
Das Display gab den BD-Film mit satten, kräftigen Farben wieder, fast schon etwas zu saturiert – aber im Film ist das schon einmal erlaubt, im wahren Leben geht es natürlich blasser zu. Explosionen kamen sehr farbenfroh zur Entfaltung, im U-Bahn-Tunnel wurde es um die bösen Buben herum richtig dunkel. Dennoch soffen die Tiefen nicht ab, sondern wiesen immer noch Zeichnung auf. Die große Blickwinkelstabilität erwies sich ebenfalls als vorteilhaft, kleinere Positionswechsel vor dem Monitor wirkten sich nicht auf die Farbbrillanz aus.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Die HD-Auflösungen 720 und 1080 stellt der ProLite XUB3490WQSU sowohl 1:1 als auch seitengerecht skaliert dar. Bei 4:3-Signalen ergibt die seitengerechte Skalierung ein leicht verzerrtes Bild, die 1:1-Wiedergabe sah korrekt aus.
Der eingesetzte DVD-Player erlaubt die Zuspielung von Halbbildern mit 1080i, diese stellt der Monitor ohne sichtbares Zeilenflimmern oder Moiré dar.
Bildwiederholfrequenzen von 24 Hz scheint der Monitor nicht zu verarbeiten – bei der geplanten Ausgabe von 1080p24-Material verweigerte der BD-Payer den Handshake mit dem Monitor und verlangte nach einem Gerät mit 24-Hz-Fähigkeit.