Helligkeitsverteilung
Wir untersuchen Helligkeitsverteilung und Bildhomogenität an einem weißen Testbild, das wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die Helligkeitsabweichung in Prozent und das DeltaC (d.h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den zentral gemessenen Wert. Für das DeltaC liegt die Wahrnehmungsschwelle, in Bezug auf Unbunttöne als Referenz, bereits bei etwa 0,5. Ein DeltaC von 4 sollte nicht signifikant überschritten werden, sonst ist mit größeren Farbstichen zu rechnen.
Sowohl beim Weißpunkt als auch bei der Helligkeit sind die Abweichungen im linken Bereich als sehr gut und im rechten Bereich gerade noch als gut zu bezeichnen. Erfreulich ist zudem, dass mit bloßem Auge keine Lichthöfe an den Kanten erkannt werden konnten.
Ein komplett schwarzes Bild mit verschiedenen Belichtungszeiten soll die Ausleuchtung der Realität darstellen. Das erste Bild bildet dabei etwa die tatsächliche Ansicht ab, das zweite dient mit der längeren Belichtungszeit nur zur Verdeutlichung.
Das Menü musste mit eingeblendet werden, weil ansonsten die nicht abschaltbare dynamische Kontrastregelung eintritt und das Bild so schwarz dargestellt wird, als ob der Monitor ausgeschaltet wäre. In anderen Situationen ist die dynamische Korrektur nicht aufgefallen.
Blickwinkel
Der Blickwinkel ist, wie bei Monitoren mit TN-Panel üblich, begriedigend. Wird ein Bild aus seitlichem Blickwinkel betrachtet, muss mit leichten Farbabweichungen und einem abnehmenden Kontrast gelebt werden, die Einschränkungen fallen aber relativ gering aus. Problematischer ist eine Sicht von oben, die das Bild deutlich Überbelichtet abbildet. Bei einer Betrachtung von unten ist der typische Negativeffekt beobachtbar.
Ausmessung und Kalibration
Wir haben im Folgenden den LG E2290V vor und nach Kalibration und Profilierung umfangreich vermessen und die Ergebnisse ausgewertet. Die Ergebnisse sind insbesondere für die elektronische Bildverarbeitung interessant. Für den Office-Betrieb und Spiele ist zumindest eine ausreichende Neutralität des Bildschirms wichtig. Die Messungen werden in einer eigenen Software ausgewertet. Das ermöglicht exakte und detaillierte Aussagen zum vorliegenden Testgerät.
Farbraumvergleich in Lab (D50)
Zunächst haben wir ermittelt, wie gut der LG E2290V verschiedene Farbräume abdeckt. Als Referenz nutzen wir den Arbeitsfarbraum sRGB. Da es sich um einen Bildschirm ohne erweiterten Farbraum handelt, ist ein Arbeiten mit AdobeRGB oder ECI-RGB 2.0 nicht sinnvoll möglich. Zusätzlich haben wir mit dem „ISOcoated_v2_eci.icc“-Profil verglichen. Es basiert auf den FOGRA39-Charakterisierungsdaten und repräsentiert die Standard-Druckbedingungen für den Offset-Druck auf bestimmten Papiertypen. Die exakten Bedingungen können als PDF-Dokument angesehen werden.
3D-Farbraumvergleich
Erläuterung der 3D Ansichten und Informationen zu ihrer Erstellung.
ISOcoated (FOGRA39): 91 % Abdeckung
Die Farbraumabdeckung von 91 Prozent beim ISOcoated ist noch ein gutes Ergebnis. Die 99,4 Prozent bei sRGB Farbraum sind hingegen ein sehr gutes Resultat, welches wir beim LG E2290V nicht erwartet haben. Es muss daher nicht mit Farbabrissen und Farbabweichungen gerechnet werden.
Auswertung der farbmetrischen Tests
Erläuterung der DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt.
Erläuterung der DeltaC Abweichung für Grauwerte.
Erläuterung zur Darstellung der Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Werkseinstellung | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | D65 (6502) | 6797 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 93.32 100.00 110.32 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 3,1664 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 3,3268 |
Helligkeit / cd/m² | – | 277,9 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | 0,3 |
Kontrast / x:1 | – | 926 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~2,12 (avg.) |
* CCT-Bezug
Die Farbwerte liefern ein noch halbwegs akzeptables Ergebnis, die Grauwerte weichen allerdings stark vom Idealwert ab. Der Gammawert liegt hingegen recht nah an der Ideallinie und weicht nur ab 80 % deutlicher ab. Positiv sind zudem die nicht ganz so starke Abweichung vom Zielweißpunkt und der gute Kontrast mit über 900:1 hervorzuheben.
Vergleich des Bildmodus „Graphics“ mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
sRGB-Modus | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / CCT in Kelvin | D65 (6502) | 7103 |
Weißpunkt XYZ (normalisiert) | 95.04 100.00 108.88 | 93.98 100.00 115.79 |
DeltaE zum Zielweißpunkt | – | 4,5504 |
DeltaE zur Blackbodykurve* | – (0,08) | 1,905 |
Helligkeit / cd/m² | – | 171,9 |
Schwarzpunkt / cd/m² | – | 0,21 |
Kontrast / x:1 | – | 818 |
Gradation / Durchschnitt | sRGB | ~2,14 (avg.) |
* CCT-Bezug
Der sRGB-Modus bringt eine Verbesserung bei den Grauwerten, die allerdings immer noch starke Abweichungen aufweisen. Alle anderen Werte sind ähnlich geblieben, die Abweichung zum Weißpunkt hat sich allerdings vergrößert und der Kontrast verringert, so dass der sRGB-Modus kaum Vorteile bietet.