Test Monitor Philips 272C4QPJKAB
4/6

Interpolation

Bei der Interpolation kann der 272C4QPJKAB drei verschiedene Modi ansteuern. Es gibt den Breitbildmodus in dem das Bild immer auf Vollbild skaliert. Außerdem besteht die Möglichkeit 4:3 auszuwählen, wobei der Monitor immer vertikal streckt und dann in der entsprechenden Ratio skaliert. Zu guter Letzt bleibt noch die Wahl 1:1 übrig. Damit wird jederzeit eine pixelgenaue Skalierung erreicht.

Philips 272c4qpjkab Monitor Gitter Nativ
Philips 272c4qpjkab Monitor Gitter 720
Testgrafik, links: nativ; rechts: 1.280 x 720 Vollbild.
Philips 272c4qpjkab Monitor Text 720
Textwiedergabe, links: nativ; rechts: 1.280 x 720 Vollbild.

3,6 Millionen Pixel scharf und eine Frage bleibt offen: Was passiert, wenn der Monitor nicht in der nativen Auflösung betrieben wird? In der nativen Auflösung präsentiert sich der 272C4QPJKAB zumindest in einer unglaublichen Schärfe von denen die Full HD Monitore nur träumen können.

Ernüchterung macht sich hingegen breit, wenn zum Beispiel auf einen aktuellen Standard wie 720p runter skaliert wird. Die Schrift wirkt verwaschen und fett. Erst ab einer Schriftgröße von 11 kann der Text wieder ordnungsgemäß gelesen werden. Jedoch sollte man im Auge behalten, dass die Auflösung stark reduziert ist und die größeren Schriftarten genügend Schärfe bieten. Dennoch stellt sich heraus, den Monitor mit zumindest 1080p zu betreiben.

Reaktionsverhalten

Den 272C4QPJKAB haben wir in nativer Auflösung bei 60Hz am DVI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Im Datenblatt finden wir zwei Reaktionszeiten: 12 Millisekunden typisch, sowie 6 Millisekunden mit Smart Response. So heißt bei Philips die Beschleunigungsoption mit den Stufen Aus, Schnell, Schneller und Schnellstens. Voreingestellt ist die Stufe Aus.

In dieser Einstellung messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 12,4 Millisekunden und den schnellsten Grauwechsel mit 10,0 Millisekunden. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt sehr viel längere 18,7 Millisekunden.

Philips 272c4qpjkab Monitor Response Off
Smart Response aus: Etwas längere Schaltzeiten, kaum Überschwinger.

Der lange Avg.-Balken im linken Chart deutet darauf hin, dass die Schaltzeiten an den dunklen Messpunkten viel länger sind als an den hellen. Insgesamt entsprechen die Zeiten dem Niveau eines ganz leicht beschleunigten IPS-Panels. Daher zeigt uns das rechte Chart beim Grauwechsel zwischen 50 und 80 Prozent einen sehr neutralen Helligkeitsverlauf.

Die Überschwinger sind so klein, dass man sie kaum als solche bezeichnen mag. Bei den dunkleren Grauwechseln werden die Signalflanken immer flacher und die Schaltzeiten nehmen kräftig zu. Bei Videos hat diese Charakteristik den Nachteil, dass schnell bewegte dunkle Szenen verwaschen wirken und an Zeichnung verlieren können. Überstrahlende Kanten (Halos) gibt es dagegen sicher nicht.

Philips 272c4qpjkab Monitor Response F3
Smart Response schnellstens: flinke Schaltzeiten mit sichtbaren Überschwingern.

Genau an dieser Stelle setzt der Overdrive in den höheren Einstellungen an. Bei Schnellstens führen die Überschwinger bereits zu kräftigen Ausschlägen über die graue Ideallinie hinaus, die Gefahr von Kantenartefakten wird deutlich größer. Die durchschnittliche Schaltzeit geht auf 11,2 Millisekunden zurück, damit zeigt sich, dass man bei Philips selbst in der stärksten Einstellung noch zurückhaltend war.

Als Videoeinstellung empfehlen wir die erste Stufe Smart Response schnell. Gamer werden natürlich zur Einstellung Schnellstens wechseln.

Latenzzeit

Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim 272C4QPJKAB ist die Signalverzögerung mit 18,5 Millisekunden schon recht lang. Die halbe mittlere Bildwechselzeit trägt weitere 5,6 Millisekunden bei (Smart Response Schnellstens), woraus sich – für Gamer recht unattraktive – 24,1 Millisekunden für die mittlere Gesamtlatenz ergeben.

Backlight

Die Hintergrundbeleuchtung des 272C4QPJKAB arbeitet mit White LED. Die Helligkeit wird mit dem verbreiteten PWM-Verfahren gesteuert.

Bei voll aufgedrehtem Regler leuchtet das Backlight kontinuierlich. Eingestellt auf 140 cd/m² am Arbeitsplatz (gelbe Kurve, H40) sehen wir die PWM-typische Rechteckschwingung im Chart, die Schaltfrequenz beträgt 200 Hz mit einer Tastrate von 49 Prozent. Das Backlight-Flimmern sollte daher nur für besonders empfindliche Menschen wahrnehmbar sein.

Philips 272c4qpjkab Monitor Back
LED-Backlight mit PWM-Steuerung.

Subjektive Beurteilung

Obwohl der Monitor aufgrund der gemessenen Bildaufbauzeit und vor allem wegen des Lags, nicht für Hardcore Gamer geeignet ist, findet er in der breiten Masse der Spieler doch seine Zielgruppe.

Für kompetitives Spielen von Ego-Shootern mag es nicht reichen, allerdings zeugen die Fähigkeiten für durchschnittlich schnelle Spiele wie Rollenspiele von einer guten Qualität. Die leichte Unschärfe fällt überwiegend bei Texten auf.

Anzumerken ist, dass der Monitor über eine Overdrive-Funktion verfügt. Bei der Response-Time kann der Anwender zwischen 3 Einstellungen und Aus wählen. Allerdings sind die sichtbaren Verbesserungen zumindest rein subjektiv sehr gering und rufen einen leichten Corona Effekt hervor. Für Gelegenheitsspieler reicht dies hingegen aus, da der harmlose Overdrive kaum die grafische Qualität beeinflusst und ein Texturflimmern weitestgehend ausbleibt.

Interessante Themen

1 Gedanke zu „Test Monitor Philips 272C4QPJKAB“

  1. Ich würde gerne vor der Anschaffung dieses Monitors wissen, ob die Webcam und das Microfon an einem Mac mini oder allgemein an einem Mac funktionieren.

    Weiß das jemand?

    Danke!

    Antworten

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