Test Monitor Philips 328P6VJEB
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Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle regelbaren dynamischen Optionen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Philips 328p6vjeb Monitor Kontrast
Helligkeits- und Kontrastverlauf des Philips 328P6VJEB

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 273 cd/m². Das liegt 9 % unter der Herstellerangabe von 300 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 32 cd/m², so dass ein Arbeiten in absoluter Dunkelheit problemlos möglich ist. Nach Kalibrierung steigt die Maximalhelligkeit sogar leicht auf 280 cd/m². Die Minimalhelligkeit bleibt unverändert.

Das Kontrastverhältnis des VA-Panels (W-LED) gibt der Hersteller mit 3000:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei spitzenmäßigen 2646:1.

Bildhomogenität

Philips 328p6vjeb Monitor Helligkeitsverteilung
Philips 328p6vjeb Monitor Farbreinheit
Helligkeitsverteilung und Farbhomogenität beim weißen Testbild

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in Prozent und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 10,89 % und einem Maximalwert von 17,24 % nur zufriedenstellend. Überzeugen können dagegen die Werte bei der Farbhomogenität. Sowohl Durchschnittswert (1,12 %), als auch Maximalwert (2,54 %) sind gut.

Beim subjektiven Bildeindruck spielen natürlich verschiedene Faktoren zusammen, die wir im Test mit der Ausleuchtung am Schwarzbild und den Messungen zur Bildhomogenität differenzieren. Auch eine vorhandene Blickwinkel-Abhängigkeit kann hier noch mal ordentlich beisteuern. Normalerweise stellen merkliche Randeinstrahlungen beim Schwarzbild auch nur in dunkleren Bildinhalten ein Problem dar. Beim Philips 328P6VJEB ist das aber anders. Auch in einfarbigen, größeren Flächen und Farbverläufen sind deutliche Randaufhellungen zu sehen – zum Teil noch stärker als im Schwarzbild.

Für eine ernsthafte Bildbearbeitung liegt das in Summe schon in einem kritischen Bereich. Die Bildhomogenität ist daher insgesamt nur zufriedenstellend.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Philips 328p6vjeb Monitor Coating
Philips 328p6vjeb Monitor Refcoat
Links das Coating des Philips 328P6VJEB, rechts das Referenzbild

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der Philips 328P6VJEB besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des 328P6VJEB bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.

Philips 328p6vjeb Monitor Blickwinkel
Horizontale und vertikale Blickwinkel

Blickwinkelstabilität gehört ganz eindeutig nicht zu den Stärken des Phillips 328P6VJEB. Von der Qualität gängiger IPS-Panel ist das hier verwendete VA-Panel in diesem Aspekt doch recht weit entfernt. Aufgrund der gigantischen Display-Fläche kommt dieser Punkt aber leider bereits bei normalem Sitzabstand am Schreibtisch deutlich zum Tragen.

Am meisten leiden dabei dunkle Bildbereiche. Bereits leichte Kopfbewegungen machen den Unterschied zwischen „sichtbarer Zeichnung“ und „schwarzer Fläche“ aus. Doch auch die Farbdarstellung bleibt nicht stabil. Sitzt man mittig vor dem Bildschirm, so ist dieselbe Farbe aus der Bildmitte am Bildrand schon sichtbar verblasst. Soweit ersichtlich, kommt es aber nicht zu kompletten Farbverschiebungen. Betroffen sind primär die Helligkeit und die Sättigung der Farben.

Interpolation

Unsere Testsignale werden gut verarbeitet. Eine Skalierung durch die Grafikkarte verbessert die Darstellung nicht. Der Schärferegler wirkt auch an den Digital-Eingängen und steht ab Werk auf 50. Wir sahen keinen Grund, hier etwas zu ändern.

Philips 328p6vjeb Monitor Gitter Nativ
Philips 328p6vjeb Monitor Gitter 1080p
Testgrafik: Links nativ, rechts 1280-x-720-Vollbild
Philips 328p6vjeb Monitor Text Nativ
Philips 328p6vjeb Monitor Text 1080p
Textwiedergabe: Links nativ, rechts 1280-x-720-Vollbild

Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfeeindruck. Farbsäume treten nicht auf.

Wer ein 4K-Display kauft, sollte es nach Möglichkeit auch in der nativen Auflösung betreiben und das Geld für eine entsprechende Grafikkarte nicht scheuen. Alles andere hat aus unserer Sicht wenig Sinn. Für Office- und Bildbearbeitung reicht dabei ohnehin schon eine integrierte Intel-Grafik aus – sofern sie generell die 4K-Auflösung bei 60 Hz unterstützt.

Ansonsten dürften für die meisten Anwender des Philips 328P6VJEB vor allem noch die Full-HD-Auflösung und evtl. die HD-Ready-Auflösung (720p) interessant sein. In beiden Fällen hat der Philips aufgrund des ganzzahligen Teilers leichtes Spiel, und das Ergebnis ist einwandfrei.

Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet der Philips die Optionen „Breitbild“ (ggfls. verzerrt), „4:3“ und auch eine pixelgenaue 1:1-Darstellung an. Eine verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Darstellung ist somit nicht bei allen Auflösungen möglich.

Signal Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe Unskalierte Wiedergabe
HD (1080p) Ja Ja
HD (720p) Ja Ja
PC (5:4) Nein Ja
PC (4:3) Nein (1600 x 1200) Ja
PC (16:10) Nein Ja
PC (16:9) Ja Ja

Dort, wo es darauf ankommt (1080p und 720p), ist das Ergebnis sehr gut.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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