Reaktionsverhalten
Den Philips 328P6VJEB haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm auch in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Schnell“, „Schneller“ und „Am Schnellsten“. In der Werkseinstellung ist der Overdrive abgeschaltet.
60 Hz, Overdrive „Aus“
Bei abgeschaltetem Overdrive ist die Abstimmung erwartungsgemäß neutral, und den schnellsten Grauwechsel messen wir mit 9,1 ms.
Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.
60 Hz, Overdrive „Schneller“
In der Overdrive-Stellung „Schneller“ werden die Schaltzeiten effektiv verkürzt. Leichte Überschwinger sind zu beobachten, bleiben aber in einem akzeptablen Rahmen. Den schnellsten Grauwechsel messen wir mit schnellen 5,2 ms. Kritische Farbübergänge stellen für den Philips keinerlei Hürden dar. Auch bewegte Farbkanten werden gut abgebildet. Der CtC-Wert beträgt nur 5,6 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte kann sich mit 11,7 ms ebenfalls sehen lassen.
60 Hz, Overdrive „Am Schnellsten“
Die höchste Overdrive-Stellung „Am Schnellsten“ erreicht nur geringfügig kürzere Reaktionszeiten als die Einstellung „Schneller“. Umgekehrt sind leider auch die Überschwinger extrem und sprengen die Grafik. Hier hat Philips ganz klar den Bogen überspannt. Artefakte und Doppelkonturen sind deutlich erkennbar.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen in dem Pegel und der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim Philips 328P6VJEB ist die halbe mittlere Bildwechselzeit mit 4,4 ms im günstigsten Fall zwar sehr flott, leider gilt das nicht für den Input-Lag von 22 ms. Insgesamt macht das immerhin 26,4 ms.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des Philips 328P6VJEB arbeitet mit White LED und leuchtet kontinuierlich. Der Vergleich im Diagramm zeigt: Sowohl bei voller als auch bei reduzierter Einstellung der Helligkeit wird der Lichtstrom nicht unterbrochen, wie das bei PWM-Backlights der Fall wäre.
Sound
Für den Sound hat der Philips 328P6VJEB zwei Stereo-Lautsprecher mit je 3 Watt Ausgangsleistung an Bord. Das Gehäuse hat zwar etwas Platz für Resonanzraum, allzu viel sollte man dennoch nicht erwarten. Immerhin taugen die Lautsprecher zu mehr als nur der Wiedergabe von Systemklängen und sind zumindest für eher informative YouTube-Videos und Skype-Telefonate etc. zu gebrauchen.
Tonsignale verarbeitet das Gerät am DisplayPort und am HDMI-Eingang. Die Ausgabe ist über die integrierten Lautsprecher oder über den Kopfhörerausgang möglich.
DVD und Video
HD-Zuspieler wie Blu-ray-Player, HDTV-Empfänger und Spielekonsolen können direkt an die HDMI-Buchse des 328P6VJEB angeschlossen werden. Der Ton wird über die internen Lautsprecher ausgegeben oder an den Kopfhörerausgang weitergeleitet. Beim Anschluss eines PCs klappt die Tonausgabe auch via DisplayPort einwandfrei.
Auch eine PiP-/PbP-Funktion hat der Philips unter der Bezeichnung MultiView an Bord. Mit PiP (Bild in Bild) kann eine zweite Signalquelle in einem kleineren Fenster in einer frei wählbaren Ecke des Displays eingeblendet werden. Mit PbP (Bild neben Bild) kann der Bildschirm für die gleichzeitige Anzeige von bis zu zwei Signalquellen entsprechend geteilt werden.
Für die Wiedergabe von Filmen ist die Werkseinstellung bereits bestens geeignet. Im SmartImage-Menü gibt es ferner eine spezielle Einstellung für Filme, die auch gleich die Option für den dynamischen Kontrast (Intel. Kontrast) einschaltet. Auch der Schärferegler wird von 50 auf 90 erhöht, was spätestens nach Rückkehr zum normalen Desktop an Schriften mit stark nachleuchtenden Kanten auffällt. Für die Filmwiedergabe hat uns dieser Modus aber ganz gut gefallen.
Eine Overscan-Option ist zwar im OSD vorhanden, war aber sowohl via HDMI als auch via DP deaktiviert. Einstellmöglichkeiten für Farbmodell oder Signallevel haben wir im OSD nicht gefunden.