Test Monitor Samsung S34E790C
6/7

Skalierung, Bildraten und Deinterlacing

Weniger gut schneidet der Samsung S34E790C bei der Zuspielung über externe Geräte ab. Blu-ray-Filme haben eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten im 16:9-Format. Viele Spielfilme – allerdings bei Weitem nicht alle – sind tatsächlich im 21:9-Format gedreht, so dass man auf einem Standard-Display oben und unten schwarze Balken zu sehen bekommt. Am PC lassen sich solche Filme per Software-Player mittels Autozoom verzerrungsfrei und ohne schwarze Balken auf der vollen Fläche eines 21:9-Displays anzeigen. So werden die Fähigkeiten des gebogenen Displays des Samsung S34E790C voll genutzt und die Bildwirkung ist fantastisch.

Von alleine – also beispielsweise bei der Zuspielung über einen Blu-ray-Player via HDMI – ist der Samsung S34E790C dazu mit seinen Skalierungsoptionen aber nicht in der Lage. Ab Werk stehen für das Bildformat nur „Auto“ (seitengerecht) und „Breit“ (Vollbild) zur Verfügung. Im Systemmenü findet man allerdings einen PC-/AV-Modus, den man für jede Signalquelle gesondert auf AV setzen kann. Dann bietet das Bildformat stattdessen die Optionen 4:3, 16:9, 21:9 und Bildanpassung.

Bei 16:9 bleibt das Bild seitengerecht und damit unverzerrt erhalten, aber der zusätzliche Platz des 21:9-Displays bleibt ungenützt. Bei 21:9 wird das Bild auf die volle Bildschirmbreite gedehnt, aber die schwarzen Balken oben und unten bleiben und menschliche Gesichter ähneln Breitmaulfröschen. Noch schlimmer wird es mit der Option „Bildanpassung“. Auch hier wird das Bild auf die volle Bildschirmbreite gedehnt, mit verbleibenden schwarzen Balken oben und unten. Allerdings scheint die Bildmitte weniger gedehnt zu werden, als die Ränder. Die entstehenden Verzerrungen wirken dann in vielen Szenen noch viel unnatürlicher. Die Großaufnahme eines Kopfes von der Seite führt dann zu einem alienartig in die Länge gezogenen Hinterkopf.

Das heißt im Klartext: Sofern externe Zuspieler nicht von sich aus eine Option für 21:9 anbieten, hat man von dem extrabreiten Display des Samsung S34E790C eigentlich keinen Vorteil. Das gilt erst recht bei Spielfilmen und Videos, bei denen tatsächlich das gesamte 16:9-Format auch in der Höhe für Bildinformationen genutzt wird. Auch am PC ist dann nur die seitengerechte Skalierung sinnvoll, das heißt unverzerrt, aber mit schwarzen Balken rechts und links.

Begnügt man sich bei externer Zuspielung mit dem 16:9-Format, zeigt der Samsung S34E790C bei der Skalierung kaum Schwächen. Die HD-Auflösungen 720p und 1.080p skaliert der S34E790C erwartungsgemäß einwandfrei auf die volle Bildhöhe. Auch 1.080i- und 24-Hz-Wiedergabe verliefen im Test problemlos. Lediglich die 576p-Wiedergabe war etwas schwach. Bereits das Menübild des BD-Players wirkte merklich unscharf. Das hier gefragte 5:4-Seitenverhältnis wird zudem im AV-Modus nicht angeboten.

Leider führt das zur Freischaltung sinnvollerer Bildformate notwendige Umschalten auf den AV-Modus auch zu anderen „Optimierungen“. Wechselt man in den AV-Modus, wird auch automatisch auf den Bildmodus „Dynamisch“ umgeschaltet. Dieser Modus ist aus unserer Sicht schlichtweg unbrauchbar: Die Farbtemperatur ist viel zu kühl, die Farben sind übersättigt, das Bild wirkt insgesamt zu dunkel, und dunkle Bildbereiche versumpfen völlig bis zur Unkenntlichkeit.

Das Umschalten auf andere Bildmodi ist nach wie vor möglich, allerdings ist nicht klar, ob im Hintergrund auch andere Parameter verändert worden sind, die sich manuell nicht vollständig korrigieren lassen. Im Gegensatz zum PC führt der Standardmodus im AV-Modus zu viel zu rötlichen Hauttönen. Recht passabel ist erwartungsgemäß der Filmmodus, allerdings gehen Hauttöne und bestimmte Szenen hier teilweise zur sehr in Richtung Gelb.

Allerdings ist „passabel“ auch nicht ganz das, was man von „einem Samsung“ in dieser Preisklasse erwartet. Da sich mit manueller Justierarbeit sicher noch einiges herausholen lässt, erhält der Samsung S34E790C in der Wertung für die externe Zuspielung gerade noch ein zufriedenstellend.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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5 Gedanken zu „Test Monitor Samsung S34E790C“

  1. Hallo zusammen,

    Hat der Samsung auch große Probleme bei dunklen inhalten was Schlierenbildung angeht oder überrascht er da eher positive? Ich wills vielleicht mal mit einem VA Panel probieren aber trau mich nicht. Vorallem hat der nur 60 HZ und keine Technik für Unschärfereduktion wie blur Reduction was ich bei meinem XL 2730z echt lieben gelernt habe.

    Antworten
  2. Hallo
    Als Spieler(ausschließlich Strategie) bin ich an einem Curved um ab 30″ interessiert.Leider sind alle getesteten nur zufriedenstellen bei „Hartcorezocken“(HCZ) gewertet. (Ich verstehe unter HCZ stundenlangesspielen).
    An was liegt das?
    Bei diesem Test irritiert im Fazit der Satz „Vor allem für Filme und Spiele im 21:9-Format ist der S34E790C geradezu prädestiniert.“ In der Wertung steht aber nur + bzw +/-.
    Gibte es eine Übersicht welche Grafikkarte ich für einen Monitor min. benötige? (Ähnlich einer Systemvoraussetzung.)
    Vielen Dank für Eure Tests. Sehr übersichtlich & informativ. Auch die Kaufberatung und Monitorsuche sind ausgezeichnet.
    Danke & Grüße aus LE

    Antworten

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