Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 Display Pro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Ab Werk ist der T27A750 auf den Bildmodus Standard mit der Farbeinstellung Warm 2 voreingestellt.
In dieser Einstellung ist das Bild etwas blaulastig, wir messen eine Farbtemperatur von 7200K. Die Abweichungen bei den Primärfarben und den Graustufen sind nicht gering aber durchaus annehmbar, auch der Gammaverlauf ist bis auf einen Knick bei 90 Prozent in Ordnung. Für den Consumerbereich liegt die Farbwiedergabe bereits erfreulich nahe am sRGB-Standard.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Der T27A750 deckt den sRGB-Farbraum nur zu 88 Prozent ab, was bei LED Backlights häufig vorkommt. Nach der Kalibrierung sind die Ergebnisse nicht schlecht, aber auch nicht umwerfend besser als vorher. Alle Messwerte haben sich etwas verbessert, die Farbabweichungen werden kleiner und der Knick im Gammaverlauf glättet sich. Dennoch kann auch die Kalibrierung den fehlenden Teil des Farbraums nicht herbeizaubern, sondern nur bessere Kompromisse errechnen.
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Für die natürliche Farbwiedergabe von Videos und Filmen im Hobbybereich ist der T27A750 – kalibriert oder unkalibriert – gut geeignet. Bei der Fotobearbeitung sollte man den eingeschränkten Farbraum allerdings im Hinterkopf behalten.
Interpolation
Eine pixelgenaue Darstellung bietet der T27A750 nur in seiner nativen Auflösung, ansonsten werden die meisten Auflösungen im Vollbild oder zumindest bei voller vertikaler Höhe angezeigt; leider nicht immer seitentreu. Ausgerechnet bei 1680 x 1050 weicht der Monitor ab und zeigt das Bild nur etwas vergrößert, jedoch nicht als Vollbild an, worunter die Darstellung aufgrund der geringen Hochskalierung besonders leidet. In solchen Fällen sollte die Grafikkarte die Umrechnung übernehmen.
Wie schon oben beschrieben, reagiert die Signal-Elektronik je nach HDMI-Eingang anders und bietet gewisse Einstellungen nicht an. So wirkt der Bildschärferegler zwar auch an den digitalen Eingängen, jedoch nicht an beiden gleich. So bedeutet die Einstellung 50 am HDMI-1-Port, dass nicht geschärft, aber auch nicht weichgezeichnet wird, während man an HDMI-2 dazu auf 0 stellen muss und standardmäßig, mit Einstellung 50 kräftig geschärft wird.
Bei nativer Auflösung gibt es keine Probleme mit der Bildschärfe. Die zur Darstellung von 1.280 x 720 nötige Pixelvergrößerung erledigt der Samsung Monitor durch grau eingefügte Bildpunkte, wodurch die Konturen etwas fetter erscheinen. Der leichte Unschärfeeindruck bleibt aber im üblichen Rahmen.
Reaktionsverhalten
Den T27A750 haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am HDMI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Im Datenblatt wird die Reaktionszeit mit 3 Millisekunden angegeben. Wir messen allerdings wesentlich längere Schaltzeiten: 11,4 Millisekunden für den schnellsten Grauwechsel und 12,6 Millisekunden für Schwarz-Weiß. Die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte ist mit 15 Millisekunden noch etwas länger.
Eine Overdrive-Option im OSD haben wir nicht gefunden. Mit der Einstellung Motion-Plus konnten wir die Schaltzeiten nicht verkürzen, hiermit werden nur unterschiedliche Algorithmen für die Bilddatenoptimierung eingestellt. Die gemessenen Helligkeitsverläufe zeigen keine Beschleunigung, daher sind die Anstiegszeiten recht lang. An nahezu allen Messpunkten ist der Helligkeitswechsel erst nach etwa 1,5 Frames abgeschlossen. Überschwinger gibt es durchweg nicht.
Latenzzeit
Die Latenz ermitteln wir als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim T27A750 messen wir eine lange Signalverzögerung von 18,5 Millisekunden, wie bei den meisten von uns gemessenen TV-Geräten wird auch hier ein Frame zwischengespeichert. Bis zur Soll-Helligkeit vergehen im Durchschnitt noch weitere 7,5 Millisekunden, die mittlere Gesamtlatenz ergibt sich somit zu ziemlich langen 26 Millisekunden.
Subjektive Beurteilung
Nachzieheffekte waren in Spielen und Videos kaum auszumachen. Zur Kompensation der bei LCD-Geräten prinzipbedingten Bewegungsunschärfen bietet der Monitor die Motion Plus-Schaltung, die Einzelbilder mehrfach anzeigt oder Zwischenbilder berechnet, um Bewegungen flüssiger zu machen. Dies gelingt eigentlich ganz gut, nur leider hat Samsung die Einstellung ausgerechnet am HDMI-1-Eingang deaktiviert. Da dieser Eingang im PC-Betrieb zu bevorzugen ist, muss man das Kabel umstecken, wenn Videos oder Spiele am PC von Motion Plus profitieren sollen. Vor allem bei Filmen vom BluRay-Player oder im TV-Betrieb ist diese Schaltung sinnvoll.
Zu MotionPlus gibt es mehrere Voreinstellungen sowie manuelle Einstellungsmöglichkeiten für Unschärfeminderung und Judder. Bei den Einstellungen zur Unschärfeminderung bleibt die eigentliche Bildfrequenz erhalten, Filmszenen behalten also ihr 24 oder 25Hz-Ruckeln. Allerdings werden die gleichen Einzelbilder mehrmals hintereinander gezeigt, im 24p-Modus dank 120Hz-Panel bis zu 5 mal. Durch den mehrmaligen Neuaufbau der Bilder entsteht eine größere Bewegungsschärfe.
Bei Judder berechnet der T27A750 für zwei aufeinanderfolgende Filmbilder Zwischenbilder, wodurch auch das typische 24p-Ruckeln verschwindet. Manchem gefällt das, andere hassen diesen Soap-Effekt. Auf jeden Fall sollte der Einstellwert für Judder nicht zu groß sein, sonst kommt es zu Bildstörungen an schnell bewegten Bildinhalten.
Sound
Der T27A750 nimmt an beiden HDMI-Eingängen Ton entgegen und bietet zusätzlich einen Klinkenstecker als optionalen Audioeingang zu HDMI-1 sowie zwei Cinch-Buchsen, die den Ton für die analogen Eingänge entgegen nehmen.
Die beiden internen Lautsprecher bringen mit ihren 2x 7 Watt einen guten Klang, volle Bässe darf man jedoch nicht erwarten. Im Menü finden sich allerhand Einstellungsmöglichkeiten zur Audio-Ausgabe: Der Tonmodus bestimmt die Klangaufbereitung und betont bestimmte Frequenzen zur besseren Verständlichkeit von Stimmen oder Musik. Die Schaltung TruSurround HD soll einen virtuellen 5.1-Klang erzeugen, was uns jedoch weniger gut gefiel, der Klang schien dann zu schrill. Der Equalizer erlaubt die manuelle Korrektur bestimmter Frequenzbereiche, je nach Geschmack. Wird der Ton per SPDIF aufgegeben, erlaubt der T27A750 die Wahl des Ausgabeformats und bietet auch eine Audioverzögerung, um Bild und Ton synchron zu halten.