Helligkeitsverteilung und Farbhomogenität
Die Helligkeitsverteilung ist sehr gut, nur bei einem Messfeld konnte ein Wert mit einer Abweichung knapp über zehn Prozent gemessen werden. Die Farbhomogenität ist in den mittleren neun Feldern ebenfalls gut, zeigt an den linken und rechten Rändern allerdings etwas höhere Abweichungen.
Blickwinkel
Durch das verwendete IPS-Panel war der Blickwinkel aus jeder Position sehr gut. Da der Monitor nicht gedreht werden kann, ist dies besonders wichtig. In diesem Bereich vergeben wir daher die Bestnote.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus.
Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite Dtp94 und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Der Shimian QH300 besitzt eine sRGB-Farbraumabdeckung von 100 Prozent.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir hier zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Verschiedene Modi bietet das Modell nicht an, es kann aber zwischen den Farbprofilen normal, rötlich und bläulich ausgewählt werden. Wird der Monitor auf seine Ausgangswerte zurückgesetzt, wird das bläuliche Format ausgewählt, welches wir als erstes ausgemessen haben.
Ein Weißpunkt von etwa 9200 K hat uns bei der Vorauswahl bläulich nicht überrascht und weicht daher natürlich stark von den vorgegebenen Werten ab. Die Grauwerte haben allerdings keine starken Abweichungen und auch der Gammerwert liegt bis zu einem Bereich von etwa 70 Prozent auf seiner Ideallinie.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des User-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Vermessen haben wir anschließend den Wert User, ohne in diesem Bereich Anpassungen vorgenommen zu haben.
Der Weißpunkt liegt mit einem Wert von 6900 K deutlich näher an den Zielvorgaben, auch die Gammawerte konnten sich verbessern. Die Farbabweichungen sind aber weiterhin sehr deutlich, so dass der Monitor ohne eine Kalibrierung nicht für die Bildbearbeitung geeignet ist.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erlangt.
Nach einer Kalibrierung bewegen sich fast alle Werte sehr nah an den Zielvorgaben, so dass der Monitor nun im Zusammenspiel mit einer sRGB-Abdeckung von 100 Prozent auch für die Bildbearbeitung zu empfehlen ist. Einen Strich durch die Rechnung macht allerdings der sehr geringe Kontrast von nur 450:1. Ein höherer Kontrast ist nur erzielbar, wenn die Helligkeit nach oben angepasst wird.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Interpolation
Vorhanden sind bei der Formatwahl nur die Werte „wide“ und „4:3“. Es ist daher weder möglich kleinere Auflösungen seitengerecht zu vergrößern, noch eine 1:1 Darstellung zu wählen. Diese Einstellmöglichkeiten müssen daher über die Grafikkarte erzwungen werden.
Überprüft haben wir die Interpolation nicht mit einem 720p Format, sondern mit einer 16:10 Auflösung die bei 24 Zoll Monitoren üblich ist. Auflösungen in anderen Formaten werden verzerrt dargestellt und sind daher nicht zu empfehlen.
Die Interpolationsleistung war gut, es konnte allerdings eine leichte Unschärfe wahrgenommen werden. Da kein Schärferegler zur Verfügung stand, konnte diese nicht durch weitere Einstellungen beseitigt werden.
Reaktionsverhalten
Den QH300-IPSMS haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am Dual Link DVI-Anschluss vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der deutsche Importeur nennt eine Reaktionszeit von 6 Millisekunden (ohne weitere Angabe), auf koreanischen Internetseiten finden sich Werte von 6 Millisekunden (Schwarz-weiß) und 14 Millisekunden (GtG). Wir messen 13,1 Millisekunden für Schwarz-Weiß, der schnellste Grauwechsel benötigt mit 14,0 Millisekunden kaum länger.
Auch die über alles gemittelte Bildaufbauzeit (hin und zurück) für unsere 15 Messwerte ist mit 15,0 Millisekunden exakt gleich lang.
Eine Overdrive-Option im OSD gibt es nicht. Die gemessenen Helligkeitsverläufe zeigen ein moderat beschleunigtes IPS-Panel mit vergleichsweise zügigen Schaltzeiten, bei dem gerade noch keine Überschwinger auftreten.