Interpolation
Beim Skalieren ist der TD2340 unflexibel. Alle Auflösungen werden auf die volle Bildschirmfläche skaliert. Im Test bildete die Auflösung 1.280 x 768 allerdings eine Ausnahme, hier werden unten und oben schwarze Balken eingefügt, das Bild wird allerdings auch hier über die volle Bildschirmbreite gestreckt. Im OSD lässt sich die Skalierungsmethode nicht beeinflussen, sodass eine pixelgenaue Darstellung niedrigerer Auflösungen nicht möglich ist.
Der Bildschärferegler lässt sich nicht nur am VGA-Eingang nutzen, sondern steht auch bei den digitalen Eingängen zur Verfügung, allerdings immer nur in einer niedrigeren Auflösung als der nativen. Er lässt sich in 5 Stufen einstellen, die dritte Stufe ist die Standardeinstellung. Als besten Kompromiss zwischen Schärfe und Lesbarkeit empfanden wir die Stufe 4. Farbsäume entstanden bei keiner Einstellung.
Bei der Interpolation von Text liefert der TD2340 ein durchweg gutes Bild ab. Der Text bleibt auf allen Auflösungen klar lesbar. Der Monitor erreicht die Vollbild-Skalierung teilweise durch die Einfügung von grauen Bildpunkten. Das lässt das Bild etwas unscharf erscheinen, dennoch traten keinerlei Farbsäume auf.
Reaktionsverhalten
Den ViewSonic TD2340 haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am Displayport vermessen. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Das Datenblatt nennt eine typische Reaktionszeit von 7 Millisekunden. Eine Beschleunigungsoption ist an Bord, im deutschen OSD heißt sie „Ansprechzeit“ mit den drei Stufen Standard, Erweitert und Ultraschnell. Voreingestellt ist die niedrigste Stufe Standard.
In dieser Einstellung messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 12,2 Millisekunden und den schnellsten Grauwechsel mit 15,0 Millisekunden. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte ist mit 18,1 Millisekunden sogar noch länger.
Der Helligkeitsverlauf beim Grauwechsel zwischen 50 und 80 Prozent (rechtes Chart) ist glatt und ohne nennenswerte Überschwinger. Ähnlich sieht es bei allen anderen Helligkeitswechseln aus. Trotz der etwas gemächlichen Schaltzeiten ist dies zu Recht die neutrale Standardeinstellung.
In der höchsten Einstellung Ultrafast wird ein kräftiger Overdrive aktiviert. Mit 9,6 Millisekunden erreicht der schnellste gemessene Grauwechsel dennoch nicht die Herstellerangabe. Wichtiger für die Bildqualität ist aber, dass sich die Schaltzeiten an allen Messpunkten gleichmäßig verkürzen.
Der Helligkeitsverlauf zeigt jetzt kräftige Überschwinger, die potentiell für sichtbare Bildartefakte in schnell bewegten Bildbereichen sorgen können. Diese Einstellung ist daher eher etwas für ambitionierte Spieler mit dem Wunsch nach kürzest möglichen Schaltzeiten.
Für Videos möchten wir die etwas neutralere Einstellung Erweitert (advanced) empfehlen, die fast dieselben Schaltzeiten mit viel geringeren Überschwingern bietet.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim TD2340 messen wir mit 0,7 Millisekunden eine extrem kurze Signalverzögerung. Die halbe mittlere Bildwechselzeit ist mit 5,6 Millisekunden (Ultraschnell) ebenfalls kurz, daher ergibt sich insgesamt eine mittlere Gesamtlatenz von nur 6,3 Millisekunden. Für Gamer ist das schon sehr attraktiv.
Backlight
Die Hintergrundbeleuchtung des TD2340 arbeitet mit White LED. Die Helligkeitsregelung nutzt aber nicht die verbreitete PWM-Technik, sondern ein kontinuierliches Verfahren.
Bei voll aufgedrehtem Helligkeitsregler leuchtet das Backlight kontinuierlich (rote Kurve), ebenso bei der Abregelung auf 140 cd/m² am Arbeitsplatz (gelbe Kurve) bis hin zur Reglerstellung Null (violette Kurve). Backlight-Flimmern tritt daher bei diesem Gerät nicht auf.
Subjektive Beurteilung
Das IPS-Panel zeigt beim Spielen minimale Schlieren, die beim Gelegenheitsspielen allerdings kaum stören. Beim Betrachten von Videos fielen sie nicht auf. Eine Beurteilung von Schlieren ist allerdings sehr subjektiv, hier sollte der Monitor vorher mit den gewohnten Anwendungen des Nutzers getestet werden.
Sound
Die integrierten Stereo-Lautsprecher können entweder per HDMI-Eingang oder beim Betrieb über VGA auch über den 3,5 mm Klinkenanschluss mit Tonsignalen versorgt werden. Ein Kopfhörer-Ausgang ist ebenfalls vorhanden. Die Lautsprecher mit je 2 Watt Leistung sind beide jeweils rechts und links an der oberen Rückseite unsichtbar hinter den Lüftungsschlitzen angebracht und strahlen nach oben ab.
Die durch das „SRS-Premium-Sound“-Logo entstandenen Erwartungen konnten nicht erfüllt werden. Der Klang ist für das große Volumen des Monitors nicht ganz zufriedenstellend und erinnert an etwas besseren Notebook-Sound. Bässe lassen sich erahnen. Dennoch erreicht der Monitor eine relativ hohe Lautstärke und verzerrt dabei nicht sonderlich. Für gelegentliches Filme schauen reicht der Sound vollkommen aus, für die Töne des Betriebssystems allemal.
DVD und Video
HDMI-Quellen lassen sich problemlos über den HDMI-Eingang anschließen, der Ton wird entweder über die integrierten Lautsprecher oder über einen angeschlossen Kopfhörer ausgegeben. Die Auswahl der Audio-Quelle geschieht manuell und unabhängig vom Bild-Signal.
Dank des IPS-Panels kann auch mit mehreren Personen ein Film angeschaut werden. Selbst aus extremen Blickwinkeln leidet das Bild nur wenig und die Bilddarstellung war stets einwandfrei – Nachzieheffekte entstanden keine.