Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Standard
Werkseinstellung | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 5702 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 276 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,40 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 689 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,25 |
In der Werkseinstellung liegt der VP2250wb bei den Graustufen fast auf einem guten Level, während bei den Primär- und Sekundärfarben die deltaE-Abweichungen im Vergleich zum sRGB-Standard deutlich ausgeprägt sind. Die Farbtemperatur ist für Internet und Office-Arbeiten zu warm. Die durchschnittliche deltaE-Abweichung liegt bei 6,3.
Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Standard
sRGB Monitorprofil | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 5472 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 141 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,20 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 704 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,23 |
Das sRGB-Monitorprofil zeigt ein zu der Werkseinstellung sehr ähnliches Bild; auch hier sind Graustufen kaum farbstichig, aber die Abweichungen der Primär- und Sekundärfarben sind immer noch erheblich. Die Farbtemperatur ist mit rund 5500K für Internet und Office-Arbeiten ebenfalls zu warm. Die durchschnittliche deltaE-Abweichung liegt bei 6,5.
Vergleich der Kalibration auf sRGB mit dem sRGB-Standard
sRGB Farbprofil | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6542 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 140 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,20 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 699 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,20 |
Die durchschnittliche Abweichung nach der Kalibration liegt mit 5,4 deltaE nur auf einem mäßigen Niveau. Die größten Abweichungen liegen bei grün, blau und cyan. Insgesamt betrachtet hätten wir wegen dem erweiterten Farbraum ein besseres Ergebnis erwartet.
sRGB-Einstellungen: Helligkeit = 38, Kontrast = 70 (Standard), Rot = 87, Grün = 84, Blau = 93. Die Werte sind nur als Richtwerte zu verstehen und können eine Kalibration nicht ersetzen.
Zu guter Letzt wurde der ViewSonic VP2250wb nach den Kriterien der UGRA auf seine Einsatztauglichkeit für professionelle grafische Anwendungen überprüft. Der Monitor verfehlt die UDACT-Zertifizierung, weil die Profile Quality nicht ausreicht.
Für den professionellen Grafikbereich ist der ViewSonic VP2250wb somit trotz des erweiterten Farbraums nicht geeignet. Zwar erzielt das Display eine gut bis sehr gute Abdeckung bei den Farbräumen sRGB, AdobeRGB und ECI 2.0, aber die deltaE-Farbabweichungen sind teilweise deutlich zu groß. Für die Bearbeitung von Urlaubsfotos oder die Erstellung von Grafiken für die eigene Homepage reicht die Qualität jedoch aus.
Anwendungen
Der ViewSonic VP2250wb bietet als Breitbildmonitor mit einer nativen Auflösung von 1.680 x 1.050 Pixeln und einem Seitenverhältnis von 16:10 viel Platz auf dem Desktop für alle platzintensiven Anwendungen. Auch das Arbeiten mit mehreren gleichzeitig offenen Fenstern ist je nach Anwendung, wie z.B. Internet-Browser, problemlos möglich.
Da der VP2250wb eine Bilddiagonale von 21,6 Zoll aufweist, also nicht exakt 22 Zoll, sind die Pixel statt 0,282 mm mit 0,276 mm etwas kleiner. Die Pixelgröße liegt also zwischen der eines 24-Zöllers (0,270 mm) und der von 22-Zoll-Displays.
Bei maximierter Größe ist neben der PRAD-Startseite links und rechts noch reichlich Platz.
Reaktionsverhalten
Das TN-Panel von CPT wird von ViewSonic mit einer Reaktionszeit von 5 ms für einen schwarz/weiß-Wechsel und mit 2 ms für einen grau-zu-grau-Wechsel angegeben. Der VP2250wb ist mit Overdrive ausgestattet, um die Reaktionsleistung des schon reaktionsschnellen TN-Panels bei bedarf nochmals zu steigern. Overdrive ist ab Werk deaktiviert (= Einstellung „Standard“). Es stehen für Overdrive zwei Einstellungen zur Verfügung: „Advanced“ und „Ultra Fast“.
Wir haben mit mehreren Spielen, synthetischen Tests und im direkten Vergleich mit einem CRT EIZO T563-T das Reaktionsverhalten des ViewSonic VP2250wb unter die Lupe genommen.
Ein ganz leichter Korona-Effekt konnte von uns nur im PRAD-Schlierentest mit aktiviertem Overdrive (Advanced und Ultra Fast) festgestellt werden, wohingegen mit deaktiviertem Overdrive (Standard) naturgemäß kein Korona-Effekt erkennbar ist.
Die Latenz des TFT-Monitors haben wir im direkten Vergleich mit einem EIZO T563-T Röhrenmonitor ermittelt. Dabei wird das Bild synchron auf beiden Displays ausgegeben und mit Hilfe einer Stoppuhr und einer Fotostrecke kann die Latenz des Flachbildschirms ermittelt werden.
Der ViewSonic VP2250wb kann hier glänzen und liegt bei der Bildausgabe mit dem CRT gleich auf. Das Spielvergnügen wird nicht durch einen „Input-Lag“ bzw. „Maus-Lag“ getrübt. Dabei ist interessant, dass das Ergebnis mit deaktiviertem wie mit aktiviertem Overdrive gleich ist, der Bildbeschleuniger also keine zusätzliche Ausgabelatenz verursacht.
Das Reaktionsverhalten des ViewSonic VP2250wb ist insgesamt ausgezeichnet; in dieser Disziplin gehört der Bildschirm zu den Besten von uns getesteten Monitoren – und das, obwohl er eigentlich für den professionellen Office-Einsatz konzipiert ist.