Interpolation
Das Interpolationsverhalten des VP2250wb ist nicht einstellbar. Somit werden Auflösungen, die nicht der nativen von 1.680 x 1.050 Bildpunkten entsprechen, immer auf Vollbild skaliert. Solange es sich dabei um eine Auflösung mit einem Seitenformat von 16:10 handelt, wie z.B. 1.440 x 900, ist das auch kein Problem.
Bei Auflösungen mit einem anderen Seitenformat wie z.B. 1.280 x 1.024 (5:4) oder 1.024 x 768 (4:3), wird der Bildinhalt hingegen verzerrt dargestellt. Warum bei einem „professionellen“ Display der VP-Serie die Möglichkeit fehlt, das Interpolationsverhalten hardwareseitig einzustellen, ist für uns unverständlich. Wenigstens die seitengerechte Darstellung sollte gegeben sein.
Die folgenden Detailausschnitte wurden aus dem Spiel ´Crysis´ bei unterschiedlichen Auflösungen aufgenommen:
Im PC-Betrieb gibt es in einem solchen Fall nur die Möglichkeit, die Auflösung durch die Grafikkarte direkt seitengerecht interpolieren zu lassen, sofern diese Funktion in den Einstellungen des Grafikartentreibers existiert und die Interpolation korrekt funktioniert, wie z.B. beim aktuellen Nvidia-Treiber.
Beim Betrieb einer Spielkonsole wie der Sony PlayStation 3 oder einem DVD-Player sieht es dagegen schlecht aus: Hier wird das ausgegebene Bild im 16:9-Format auf das 16:10-Format des VP2250wb gestreckt.
Es folgen einige weitere Detailausschnitte mit Text, die bei verschiedenen Auflösungen aufgenommen wurden:
Die interpolierte Bildqualität des ViewSonic VP2250wb liegt insgesamt auf einem guten Niveau, der Schärfe- und Detailverlust fällt gering aus und das selbst bei einer Auflösung von 1.024 x 768.
Durch das Fehlen der Interpolationseinstellung ist der TFT-Monitor eigentlich nur für den Betrieb am PC geeignet, es sein denn, man kann mit dem in der Höhe gestreckten Bild leben oder das Zuspielgerät unterstützt ein entsprechend skaliertes Ausgabeformat.
DVD und Video
Da die Wiedergabe von Filmen und Videos über den PC auch von der Abspielsoftware abhängig ist, haben wir verschiedene Software-Player im Test eingesetzt: Zum Einsatz kamen die bekannten Abspieler CyberLink PowerDVD, InterVideo WinDVD und Microsoft Media Player.
Des Weiteren haben wir, obwohl der ViewSonic VP2250wb keine Einstellung des Interpolationsverhaltens bietet, die Sony PlayStation 3 und den Philips DVD-Player DVP5980 angeschlossen, um den DVI-D-Eingang mit HDCP-Kopierschutz zu testen.
Die Bilder oben und unten zeigen die Bildstreckung recht deutlich; die Köpfe auf dem oberen Bild sehen leicht eiförmig aus und auf dem Foto unten füllt das zugespielte Bild im 16:9-Format die gesamte Bildfläche des VP2250wb aus. Hier macht sich schmerzlich die fehlende Interpolationseinstellung bemerkbar.
Der ViewSonic VP2250wb unterstützt am DVI-D-Eingang Videosignale bis 1080i im PAL- (50 Hz) und NTSC-Format (60 Hz). 1080p wird entgegen der Angabe auf der ViewSonic-Homepage oder im Datenblatt nicht vom TFT-Monitor unterstützt. Ebenfalls nicht unterstützt werden 24p-Signale (24 Hz = 24 Bilder/Sekunde).
Die gute Bildqualität und das sehr gute Reaktionsverhalten machen sich auch bei der Filmwiedergabe positiv bemerkbar; Filmszenen mit Gegenlicht, Nebel oder dunkle Filmpassagen bereiten dem VP2250wb keine Probleme. Dass gleiche gilt für rasante Actionszenen und schnelle Schnittfolgen.
Fazit
Der ViewSonic VP2250wb sticht im 22-Zoll-Segment mit seiner sehr guten ergonomischen Ausstattung hervor: Schwenken, Neigen, Höhenverstellung und als i-Tüpfelchen gibt es die Pivotfunktion oben drauf. Die Verarbeitung des Geräts und der Mechanik ist einwandfrei.
Ausgerechnet bei der Reaktionsleistung kann das „Arbeitsgerät“ aus der VP-Serie punkten. Keine Schlieren und bei deaktiviertem Overdrive null Korona-Effekte. Vorbildlich: ViewSonic überlässt die Einstellung der Overdrive-Funktion in drei Stufen dem Anwender. Aber auch bei aktivierter Pixelbeschleunigung ist keine Latenz messbar.
Kritik gibt es für das Fehlen einer hardwareseitigen Interpolationseinstellung. Damit disqualifiziert sich der Monitor trotz HDCP-Unterstützung für den Betrieb an einer Spielkonsole oder einem DVD-Player, die mit 16:9 zuspielen.
Der VP2250wb bietet einen erweiterten Farbraum und erreicht auch eine gute bis sehr gute Abdeckung der Farbräume sRGB, AdobeRGB und ECI 2.0. Allerdings werden viele Farbwerte nicht präzise genug getroffen. Für die Bearbeitung der Urlaubsfotos oder die Erstellung von Grafiken für die eigene Homepage reicht das aus.
Überhaupt fragen wir uns, wieso der ViewSonic VP2250wb als „Professional-Display“ mit einem TN- und nicht wie der Eizo S2231W mit einem VA-Panel bestückt wurde. Letztendlich bietet der VP2250wb mit seinen Ergonomiefunktionen eine gute Leistung für den Office- und Internet-Einsatz sowie für Spiele, ist für Grafiker aber nicht geeignet.
Bewertung
Bildstabilität: | (digital) (analog) |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrasthöhe: | |
Farbraum: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Graustufenauflösung: | |
Helligkeitsverteilung: | |
Interpoliertes Bild: | |
Gehäuseverarbeitung/Mechanik: | |
Bedienung/OSD: | |
Geeignet für Gelegenheitsspieler: | |
Geeignet für Hardcorespieler: | |
Geeignet für DVD/Video: | |
Preis [incl. MWSt. in Euro]: | |
Gesamtwertung: |
4.4 (GUT) |
Technische Spezifikationen: ViewSonic VP2250wb
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