Bildqualität
Der ViewSonic VX2255wmb ist mit einem TN-Panel von Chi Mei Optoelectronics ausgestattet (CMO), welches 8 Bit pro RGB-Farbe auflösen und somit 16,7 Millionen Farben darstellen kann. Die subjektive Bildqualität ist sehr gut, in feinen linearen und radialen Farbverläufen sind nur vereinzelt ganz leichte Streifen sichtbar.
Bei Graustufen sieht es nicht ganz so gut aus – hier kommt es bei feinen Abstufungen zu recht deutlich sichtbarer Streifenbildung. Das TN-Panel wird von ViewSonic mit einer typischen Helligkeit von 280 cd/m² und mit einem typischen Kontrast von 700:1 spezifiziert.
Mit den Werkseinstellungen erreicht der VX2255wmb eine Helligkeit von 246,4 cd/m² und einen Kontrast von 616:1. Die maximal erreichbare Helligkeit liegt bei 279,1 cd/m² und der maximale Kontrast bei 698:1. Damit erfüllen die Messwerte auch sehr genau die Herstellerangaben.
Bei der Ausleuchtung zeigt unser Testgerät in den Ecken eine leichte Aufhellung, die in der Praxis allerdings erst sichtbar wird, wenn der Raum abgedunkelt und ein komplett schwarzes Bild angezeigt wird. Unter normalen Umgebungslichtbedingungen sind die Aufhellungen in den Eckbereichen nicht wahrnehmbar.
Bei der Messung ergibt sich auf der linken Seite eine etwas niedrigere Helligkeit als auf der rechten Seite. Die größte Abweichung zum Richtwert von 138 cd/m² liegt am linken Rand mittig mit gemessenen 115 cd/m², was einer Abweichung von 16,7 Prozent entspricht.
Das reicht gerade noch für eine gute Bewertung. Wir möchten darauf hinweisen, dass die Ausleuchtung von TFTs erfahrungsgemäß einer gewissen Serienstreuung unterliegt und von Gerät zu Gerät etwas unterschiedlich ausfallen kann.
Der Blickwinkel soll laut ViewSonic bei einem Kontrastverhältnis von 10:1 bei satten 170 Grad horizontal und 160 Grad vertikal liegen. Bei einem Kontrastverhältnis von 5:1 sollen sogar 170 Grad horizontal und vertikal erreicht werden. Das ist – wie bei vielen Herstellern leider üblich – stark übertrieben und entspricht nicht der Realität.
Der VX2255wmb reagiert auf Blickwinkeländerungen recht empfindlich. Besonders von unten betrachtet bricht der Blickwinkel deutlich sichtbar ein, was zu extremen Farbverfälschungen führt. In der Praxis erreicht der ViewSonic VX2255wmb einen Blickwinkel von maximal 140 bis 150 Grad und liegt damit sehr deutlich unter den Herstellerangaben.
Ausmessung und Kalibration
Für die Kalibration haben wir das Colorimeter Silver Haze Pro (x-rite Modell DTP94) und die iColor-Software von Quatographic verwendet. Anschließend wurden der anzeigbare Isocoated- und sRGB-Farbraum und die Farbausgabe-Qualität gemessen, sowie die Tauglichkeit für Grafikanwendungen gemäß den UGRA-Kriterien überprüft.
Kalibrierung
Ziel | Erreicht | |
Gamma | 2.2 | 2.4 |
Kelvin | 6500 | 6526 |
cd/m2 | 140 | 138 |
Uns ist es trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, den Ziel-Gammawert von 2,2 zu erreichen. Die Abstufungen der RGB-Farbwerte sind einfach zu grob, sodass man über das anvisierte Ziel zwangsläufig hinausschießt.
UGRA
Der Monitorfarbraum deckt den Druckfarbraum Isocoated zwar gut ab, schwächelt aber dafür bei der sRGB-Abdeckung. Für entsprechende Anwendungen, bei denen es auf eine möglichst exakte Farbwiedergabe ankommt, ist der VX2255wmb nicht geeignet, was auch die UGRA-Testergebnisse bestätigen. Für Anwendungen im Konstruktionsbereich (CAD) oder 3D-Modelling, wo es auf keine besondere Farbverbindlichkeit ankommt, ist der 22 Zöller aber durchaus einsetzbar.
Desktop-Einsatz
Der ViewSonic VX2255wmb bietet als Breitbildmonitor mit einer Auflösung von 1.680 x 1.050 Pixeln und einem Seitenverhältnis von 16:10 viel Platz auf dem Desktop für alle platzintensiven Anwendungen. Auch das Arbeiten mit mehreren gleichzeitig offenen Fenstern ist je nach Anwendung, wie z.B. Internet-Browser, problemlos möglich.
Reaktionsverhalten
Das TN-Panel von CMO wird mit einer Reaktionszeit von 5 ms für einen schwarz/weiß-Wechsel angegeben. Eine Reaktionsbeschleunigung durch Overdrive kommt nicht zum Einsatz, was bei einem so reaktionsschnellen Panel auch nicht nötig ist.
Wir haben im Praxistest mit mehreren Spielen das Reaktionsverhalten des VX2255wmb getestet und konnten bei schnellen Ego-Shootern praktisch keine wahrnehmbaren Schlieren erkennen.
Auch unerwünschte Nebenwirkungen wie Korona-Effekte (Ghosting) oder Darstellungslatenzen (Inputlag bzw. Mauslag) sucht man angesichts des fehlenden Overdrives vergeblich.
Eine gewisse Bewegungsunschärfe zeigt auch der VX2255wmb, allerdings ist dieses Verhalten bei TFT-Monitoren technologiebedingt. Die Bewegungsunschärfe entsteht dabei im Auge des Betrachters (Sample-and-Hold Effekt) und wird von jedem Mensch unterschiedlich ausgeprägt wahrgenommen.
Das Reaktionsverhalten des ViewSonic VX2255wmb bewerten wir insgesamt als sehr gut und sehen den TFT damit auch für Hardcore-Spieler als geeignet an.