Bildqualität
Der Panel-Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt nur schwache Reflexionen auf dem Bildschirm. Zur Beurteilung haben wir den ab Werk voreingestellten Modus „Premium-Farbe“ herangezogen.
Die Messungen wurden am DisplayPort und mit einer Ausgabefarbtiefe von 10 bpc durchgeführt. 10 bpc steht für 10 bits per channel (10 Bits pro Kanal) und bezieht sich auf die Farbtiefe eines Bildes oder Displays. Das bedeutet, dass für jeden Farbkanal (Rot, Grün und Blau) 10 Bit zur Verfügung stehen, um verschiedene Farbtöne darzustellen. Ein 10-Bit-Display kann also insgesamt 1024 Stufen pro Farbkanal (2^10) darstellen, was zu einer Gesamtzahl von über 1 Milliarde Farben (1 073 741 824) führt.
Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der MSI 274URDFWDE E16M folgende Werte ein:
Bildmodus: | Spielmodus „Premium-Farbe“ Professionell „Öko“ |
Helligkeit: | 10 |
Kontrast: | 70 |
Gamma: | Nicht auswählbar |
Farbtemperatur: | Normal |
RGB: | Nicht einsehbar |
Schärfe: | 0 |
Graustufen
Die Graubalance macht ab Werk auf Anhieb einen guten Eindruck und wirkt völlig neutral. Beide Bildschirmhälften sind völlig identisch. Die hellsten Stufen sind alle erkennbar, und die dunkelsten Stufen können bis Stufe 6 differenziert werden.
Feine Grauverläufe werden sehr gut wiedergegeben. Es sind keine Farbverfälschungen oder Banding-Effekte auszumachen.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Die Ausleuchtung ist rein subjektiv als sehr gut zu bewerten. Hier kommen dem Gerät die Mini-LEDs zugute. Randeinstrahlungen oder Hotspots sind nicht erkennbar. Bei verlängerter Belichtung sind die ersichtlichen Spots dem Glow zuzuschreiben. Der grüne Punkt ist defekten Pixeln geschuldet, was wir aber nicht weiter bewerten, weil es sich um einen Einzelfall handeln dürfte.
Bei stärkerer Abweichung von der mittigen Sitzposition sind sichtbare Aufhellungen über die gesamte Bildfläche (Glow) zu erkennen.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Unter „Bild“ steht beim MSI 274URDFWDE E16M ein Modus namens „Brightness Uniformity“ zur Verfügung. Dieser soll die Flächenhomogenität bezüglich Helligkeitsverteilung und Farbreinheit optimieren. Eine solche Korrekturfunktion hat in der Regel Auswirkungen auf die Helligkeit- und Kontrastwerte. Im Fall des aktuellen Probanden sind die Ergebnisse mit und ohne „Brightness Uniformity“ faktisch identisch. Deshalb haben wir nur die Werte ohne „Brightness Uniformity“ veröffentlicht.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir in der Werkseinstellung im SDR-Betrieb maximal ca. 377 cd/m². Das liegt etwas unter der Herstellerangabe von 400 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Leuchtdichte auf ein Minimum von 33 cd/m². Somit steht selbst dem Arbeiten in einer komplett abgedunkelten Umgebung nichts im Weg.
Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels wird vom Hersteller mit 1000:1 angegeben. Nach unseren Messungen beläuft sich der maximale Kontrast bei 80 und 100 % Helligkeit auf 877:1 und im Durchschnitt auf gute 856:1. Nach der Kalibrierung liegt er bei 844:1.
Als maximale Helligkeit im HDR-Betrieb nennt MSI 1000 cd/m² für das nach VESA DisplayHDR 1000 zertifizierte Modell. Bei einem APL von 10 % werden im Modus „DisplayHDR 400“ maximal 477 cd/m² und im Modus „DisplayHDR 1000“ 1121 cd/m² erreicht.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 15 bis 20 %.

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 2,59 % und einem Maximalwert von 7,95 % als sehr gut zu werten. Die Farbhomogenität kann im Durchschnitt (Delta-C-Average: 1,37) und bei der Maximalabweichung (Delta-C-Maximum: 2,47) ein gutes Ergebnis erzielen.
Wie bereits erwähnt, führt das Aktivieren des Brightness-Uniformity-Modus zu keinen signifikanten Verbesserungen, lediglich bei der Maximalabweichung (Delta-C-Maximum: 1,93) kann mit aktivierter „Brightness-Uniformity“ ein sehr gutes und damit besseres Ergebnis erzielt werden.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der MSI 274URDFWDE E16M besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopischen Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das Foto zeigt den Bildschirm des MSI 274URDFWDE E16M bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad.
Dank des verbauten IPS-Panels bleiben die Farben selbst bei weiteren Blickwinkeln stabil. Bei extremen Winkeln in der Vertikalen und Horizontalen hellt das Bild allerdings auf, was dem Glow zuzuschreiben ist. Insgesamt sind die Blickwinkel stabil. Die Blickwinkelstabilität ist als gut zu werten.
Im Netz gibt es diese Bezeichnungen, könnt Ihr bitte kurz die Unterschiede erkären? Danke!
MSI MAG 274URFWDE
MSI MPG 274URDFW E16M
MSI MPG 274URDFWDE E16M
Deine Frage wird in der Einleitung geklärt. Modelle mit und ohne DE sind identisch. MSI vermarktet aber alle für den deutschen Markt vorgesehenen Modelle mit dem Zusatz DE.
Klingt gut!
Den Pixelfehler als „Ausreißer“ zu bezeichen finde ich dagegen, naja. Das ist doch ein NoGo.
Biite geht doch in dem Test mehr auf den Officebtrieb ein. Schließlich beützen die meisten user Monitore als Allrounder.
Danke!
Hat ja keiner gesagt, dass es kein NoGo ist. Jeder wird den Monitor an den Verkäufer zurücksenden oder sich ein Neugerät durch den Hersteller tauschen lassen. So etwas ist inakzeptabel, kann aber mal passieren. Nur solche wirklich extrem seltenen Fehler lassen wir nicht in die Beurteilung einfließen. Aber wir weisen darauf hin. Ist ja nicht zu übersehen.
“ Nach unseren Messungen beläuft sich der maximale Kontrast bei 80 und 100 % Helligkeit auf 877:1 und im Durchschnitt auf gute 856:1. Nach der Kalibrierung liegt er bei 844:1.“
Find ich peinlich, dass sowas immer noch für über 500€ verkauft wird. Die Bildqualität muss bei einem neuen Monitor möglichst auch erhöht werden, und unter 1500:1 ist einfach nicht in Ordnung, unter 1000:1 ist jämmerlich. Dabei dachte ich, dass früher Quantum Dot meist auch mit einer deutlichen Erhöhung des Kontrastes verbunden war. Und Kontrast ist ja nicht rein für den „Schwarzwert“, was eine bisschen abstrakte, vereinfachte Darstellung ist, sondern er beeinflusst die Tiefenwirkung der gesamten (Farb-)Darstellung, und ein hoher Kontrast ist auch meist angenehmer.
Okay, immerhin hat er Local Dimming.