Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit.
Mit 60 Hz messen wir unabhängig von der eingestellten Overdrive-Stufe eine Signalverzögerung von 8,6 ms. Mit der Overdrive-Einstellung „Am schnellsten“ belaufen sich die mittlere Bildwechselzeit auf 1,9 ms und die Gesamtlatenz auf 10,5 ms.
Wird die Bildwiederholfrequenz auf 160 Hz erhöht, verbessert sich die Signalverzögerung auf 1 ms, und die mittlere Bildwechselzeit erhöht sich minimal auf 2,3 ms. Somit beträgt die Latenz bei „Am schnellsten“ 3,2 ms.
So zeigt sich der MSI MAG 323UPFDE als ausgezeichnetes Gaming-Display, besonders für schnelle Shooter.
Backlight
Das Hintergrundlicht des Monitors wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Monitor selbst bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions davor geeignet.
Subjektive Beurteilung
Auch wenn sich sämtliche Modelle einem umfangreichen Testparcours mit hochempfindlichen Messgeräten stellen müssen, kommt es immer wieder vor, dass einige Geräte Bewegungsartefakte ohne messbaren Overdrive erzeugen. Auch das Handling und die Spiel-Eigenschaften sind Teil dieses Abschnittes. Wir haben uns für einige Zeit hingesetzt und gespielt, Filme angeschaut und weitere kleine Tests durchgeführt.
Spielekonsolen (60 Hz)
Dem MSI MAG 323UPFDE wurden zwei HDMI-2.1-Schnittstellen spendiert, um Current-Gen-Spielekonsolen gerecht zu werden und bei UHD sowie einer Aktualisierungsrate von 120 Hz spielen zu können. Doch auch zu diesem Zeitpunkt gibt es sehr viel mehr Modelle der alten Generation, die weder etwas mit einer höheren Bildwiederholungsrate als 60 Hz noch etwas mit VRR anfangen können.
Die Bewegungsunschärfe bei 60 Hz ist schon sehr ausgeprägt. Hebt man den Overdrive auf „Schnell“ an, passiert Blur-technisch überhaupt nichts – es wird lediglich Ghosting produziert. Bei maximalem Overdrive nimmt die Bewegungsunschärfe zwar minimal ab, doch nun verstärkt sich das Ghosting in solchem Maß, dass ein normales Gameplay fast nicht mehr möglich ist. Für ältere Spielekonsolen ist der MSI MAG 323UPFDE nicht die erste Wahl.
Performance am Computer
Während selbst an aktuellen Spielekonsolen maximal 120 Hz möglich sind, verfügt der MSI MAG 323UPFDE über eine native Aktualisierungsrate von 160 Hz, die letztendlich nur noch am PC zu erreichen sind. Dass Bildwiederholraten bei aktuellen Spieletiteln jenseits von 120 Hz und 4K für die meisten derzeit aber doch nur ein Traum bleiben wird, liegt an den immensen Kosten, die für solch ein System aufgebracht werden müssen. Mit einer Mittelklasse-GPU lässt sich diese Menge an Pixeln zumindest nur unzureichend befeuern. Selbst mit hochpreisigen GPUs wird man bei ressourcenhungrigen Titeln die In-Game-Settings so weit anpassen müssen, dass man in den Bereich von 144 fps kommt. Aber ob nun 120, 144 oder gar 160 Hz erreicht werden, macht in Sachen Unschärfe keinen Unterschied, was eine wirklich tolle Nachricht ist.
Bereits bei 120 Hz wird der Blur so weit reduziert, dass er keinen starken Einfluss mehr auf das Gameplay hat, und verringert sich weder bei 144 noch bei 160 Hz. Auch der Unterschied zwischen der Overdrive-Stufe „Normal“ und „Schnell“ ist so marginal, dass wir dies grafisch nicht darstellen konnten. Lediglich das Ghosting verringert sich bei der stärksten Overdrive-Stellung „Am schnellsten“ und steigender Aktualisierungsrate, wie wir auf den folgenden Bildern sehen können.
Vergleicht man jedoch die Overdrive-Stufen „Normal“ und „Schnell“ mit „Am schnellsten“, ergibt es überhaupt keinen Sinn, die Bildfehler in Kauf zu nehmen, da man auch hier nicht von einer effektiven Reduzierung der Bewegungsunschärfe reden kann.
MPRT-Sync
Sicherlich lässt sich durch das vorhandene Anti-Blur-Tool noch ein wenig mehr Schärfe herausholen. Es nennt sich „MPRT Sync“ und ist ab 120 Hz aktivierbar. Der Overdrive und die Helligkeitseinstellungen sind ausgegraut und nicht wählbar. Aber auch hier ist es egal, wie hoch die Bildwiederholungsrate ist. Es zeigt sich bei 120, 144 und 160 Hz das gleiche Bild. Die Qualität der Unschärfebeseitigung ist in der Mitte gut und fällt zum oberen und unteren Bildrand ab.
Durch die pulsierende Hintergrundbeleuchtung verringert sich natürlich auch die Helligkeit, die letztendlich noch bei 137 cd/m² liegt, was durchaus noch ein ordentliches Gameplay erlaubt. Dennoch sollte beachtet werden, dass gerade dieses pulsierende Licht bei empfindlichen Menschen Kopfschmerzen hervorrufen kann.
HDR
Der MSI MAG 323UPFDE ist offiziell DisplayHDR-600-zertifiziert. Neben der bereits geleisteten Abdeckung des DCI-P3-Farbraums zu 90 % übertrifft der Monitor mit einer Spitzenhelligkeit von 683 cd/m² im HDR-Modus bei Weitem auch die notwendige Luminanz von 600 cd/m², die der Anforderungstabelle der 600er-Klassifizierung entnommen werden kann. Die geforderten Schwarzwerte lassen sich mit unserem Messgerät allerdings nicht erfassen. Daher vertrauen wir darauf, dass sie ausreichend sind.
Auch visuell lässt sich ein deutlicher HDR-Effekt erkennen. Während das Bild in schwierigen Lichtsituationen einfach nur flach und überstrahlt aussieht, zeigt es sich im HDR-Betrieb knackiger und verfügt über viel mehr Tiefe, wie der folgende Bildvergleich zeigt.
Hmm ich hätte gerne gesehen wie text auf dem montior Auflöst. Gibts irgendwie nur bei dem einen Coding monitor der mir allerdings zu wenig Allroudner war.
ES gibt auch einen 323UPF, der für gerade für 200€ weniger angeboten wird.
Gibt es da Unterschiede oder ist der UPFDE wirklich nur das teurere Produkt für den deutschen Markt?
„Die MPG-Modelle sind derweil der goldene Mittelweg. Mit dem MAG 323UPFDE erreicht uns ein Display, das diesen Mittelweg darstellt“ – Was denn nun? 🙂
Die Einleitung stimmt doch nicht?
MPG ist der Mittelweg und MAG die Einstiegsklasse?
Ich habe mir die Erklärung auf der MSI-Seite mal angesehen und denke auch hier wurden die beiden Werte vertauscht. Danke für den Hinweis, ich habe das bereits geändert.