Test MSI MD241P: 75-Hz-Monitor mit USB-C überzeugt
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Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:

Bildmodus: „Standard“
Helligkeit: 90
Kontrast: 50
Gamma: Gamma1
Farbtemperatur: Benutzer
RGB: 47/50/46
Color-Gamut: n. v.
DUE Priority: n. v.
Schärfe: n. v.
Reaktionszeit: „ab“

Profilvalidierung

Diagramm: Profilvalidierung
Profilvalidierung

Der MSI MD241P zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist gut, die Farbwerte sind sehr gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Die gute Graubalance bleibt auch nach der Kalibrierung erhalten. Vor allem die Farbabweichungen können dadurch sehr gut korrigiert werden.

Sofern man bereit ist, den MSI MD241P zu kalibrieren, kann man daher innerhalb von Farbmanagement-fähigen Anwendungen eine ordentliche Farbgenauigkeit erreichen. Ohne Kalibrierung bzw. außerhalb von Farbmanagement-fähigen Anwendungen – zum Beispiel am Desktop oder beim Videoschauen und -bearbeiten – sollte man aber keine akkuraten Farben erwarten.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Reaktionsverhalten

Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am HDMI-Eingang untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden. Hier gibt es die Stellungen „ab“, „Normal“ und „Extreme“. Als Standardwert ist „Normal“ voreingestellt.

Overdrive 60 Hz

60 Hz, Overdrive „ab“

Ab Werk steht der Overdrive auf “ab“ – was auch immer das bedeuten mag. Vielleicht hat man hier „Aus“ einfach unglücklich übersetzt.

Bei 60 Hz messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 18,8 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 17,6 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt 24,6 ms, und der CtC-Wert wird mit 23,6 ms ermittelt.

Das sind insgesamt schon recht langsame Schaltzeiten, denen auf der anderen Seite aber auch keine Einbußen durch Überschwinger gegenüberstehen.

Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „ab“): sehr langsame Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „ab“): sehr langsame Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive „ab“): keine Überschwinger
60 Hz (Overdrive „ab“): keine Überschwinger

60 Hz, Overdrive „Normal“

In der „normalen“ Stufe verbessern sich die Schaltzeiten bereits enorm. Dabei liegen sie aber nicht viel besser als bei anderen Monitoren mit abgeschaltetem Overdrive.

Den Schwarz-Weiß-Wechsel messen wir jetzt mit 15,4 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 11,2 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte liegt bei 16,6 ms. Auch der CtC-Wert ist mit 12 ms nun ganz passabel.

In der Overdrive-Stellung „Normal“ erreicht der MSI MD241P somit auch bei 60 Hz bereits ganz ordentliche Schaltzeiten. Dabei entstehen noch keinerlei störende Überschwinger. Für das normale Arbeiten wäre das aus unserer Sicht daher die richtige Wahl für die Werkseinstellung gewesen.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „Normal“): ordentliche Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „Normal“): ordentliche Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz (Overdrive „Normal“): keinerlei störende Überschwinger
60 Hz (Overdrive „Normal“): keinerlei störende Überschwinger

60 Hz, Overdrive „Extreme“

In der höchsten Stellung „Extreme“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 14,6 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 5,6 ms. Der Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte beträgt gute 10,8 ms. Der CtC-Wert halbiert sich noch einmal auf nur 6 ms.

In der höchsten Overdrive-Stufe kann der MSI MD241P zwar noch einmal gehörig zulegen, dabei wird er leider aber auch hinsichtlich der Überschwinger der Bezeichnung „Extreme“ gerecht. Sofern man noch auf Bildqualität Wert legt, ist diese Einstellung eher etwas für Benchmarks als für die Praxis.

Diagramm 60 Hz (Overdrive „Extreme“): sehr schnelle Schaltzeiten
60 Hz (Overdrive „Extreme“): sehr schnelle Schaltzeiten
Diaramm 60 Hz (Overdrive „Extreme“): extreme Überschwinger, die unsere Grafik sprengen
60 Hz (Overdrive „Extreme“): extreme Überschwinger, die unsere Grafik sprengen
Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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