Test MSI MD271QP: WQHD-Monitor für Office und mehr
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Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des MSI MD271QP
Coating des MSI MD271QP
Referenzbild zum Coating
Referenzbild zum Coating

Ein mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der MSI MD271QP besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Körnungs- beziehungsweise Glitzereffekte bleiben fast vollständig aus.

Interpolation

Unsere Testsignale werden gut verarbeitet. Eine Skalierung durch die Grafikkarte verbessert die Darstellung nicht. Inhalte mit quadratischem Pixelseitenverhältnis können verzerrungsfrei dargestellt werden. Eine explizite 4:3-Einstellung ermöglicht auch die korrekte Anzeige entsprechender SD-Videosignale. Die MSI-Ingenieure haben auf einen Schärferegler verzichtet – wir vermissen ihn nicht.

Skalierungsoptionen im OSD des MSI MD271QP
Skalierungsoptionen

Die folgenden Bilder geben einen groben Eindruck über die Qualität der Skalierung wieder. Der Abstand der Kamera zum Bildschirm ist stets identisch, und es wird immer seitengerecht auf Vollbild skaliert.

Auflösung 2560 x 1440
Auflösung 2560 x 1440
Auflösung 1920 x 1080
Auflösung 1920 x 1080
Auflösung 1280 x 1024
Auflösung 1280 x 1024
Auflösung 1024 x 768
Auflösung 1024 x 768
Auflösung 2560 x 1440
Auflösung 2560 x 1440
Auflösung1920 x 1080
Auflösung1920 x 1080
Auflösung 1280 x 1024
Auflösung 1280 x 1024
Auflösung 1024 x 768
Auflösung 1024 x 768

Juddertest

Um die vom MSI MD271QP unterstützten Frequenzen und Wiedergabe-Eigenschaften zu testen, haben wir verschiedene Signale zugespielt und das Ergebnis bewertet.

Juddertest am MSI MD271QP
Juddertest am MSI MD271QP

Unsere von 24 bis 75 Hz reichenden Testsignale werden durchgängig unterstützt. Die Darstellung ist stets judderfrei. Das ist ein erfreuliches Ergebnis. Zwar wird der MSI MD271QP nicht im Heimkino zum Einsatz kommen. 75 Hz machen sich auf dem Desktop aber bereits positiv beim Verschieben von Fenstern bemerkbar. Und auch für das Spielchen nach Feierabend gilt: mehr ist besser.

Deinterlacing

Da ein LC-Display immer vollbildbasiert (progressiv) arbeitet, muss ein eingebauter Deinterlacer aus eingehenden Halbbildern (interlaced) eine Vollbildfolge erstellen.

Wir überprüfen das Deinterlacing mit Halbbildfolgen im 3:2- und 2:2-Rhythmus und spielen danach noch echtes Videomaterial mit nicht zusammenhängenden Halbbildern zu. Im Optimalfall kann der Deinterlacer in den beiden ersten Fällen die Originalvollbildfolge verlustfrei rekonstruieren.

Keine Erkennung von 3:2-Signalen (NTSC-Film)
Keine Erkennung von 3:2-Signalen (NTSC-Film)
Keine Erkennung von 2:2-Signalen (PAL-Film)
Keine Erkennung von 2:2-Signalen (PAL-Film)

Auch hier eine Überraschung: Der MSI MD271QP unterstützt Halbbildsignale nicht nur, sondern verarbeitet sie einigermaßen gut. Starkes Zeilenflimmern bleibt aus, die Auflösungsverluste halten sich in Grenzen.

Test des Video-Mode-Deinterlacings
Test des Video-Mode-Deinterlacings

Signalpegel und Farbmodell

Der MSI MD271QP verarbeitet digitale RGB- und YCbCr-Signale. Eine Anpassung des Dynamikbereichs ist nicht möglich. Für RGB-Signale wird stets der volle Dynamikbereich unterstellt (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 0 bis 255). YCbCr-Signale sollten dem Videostandard folgen (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16 bis 235), sonst kommt es zu Tonwertabrissen in den Lichtern und Tiefen. Das ist eine sinnvolle Auslegung.

Ausleuchtung

Die Ausleuchtung unseres Testgerätes ist noch gut. Zu den Rändern hin sind leichte Unregelmäßigkeiten auszumachen, die aber erst bei hoher Intensität der Hintergrundbeleuchtung und in lichtschwacher Umgebung deutlicher hervortreten.

Ausleuchtung des Monitors (IPS-Panel) bei kurzer Belichtungszeit
Ausleuchtung des Monitors bei kurzer Belichtungszeit
Ausleuchtung des Monitors (IPS-Panel) bei langer Belichtungszeit
Ausleuchtung des Monitors bei langer Belichtungszeit

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert.

Diagramm der Helligkeitsverteilung [%]
Helligkeitsverteilung [%]
Diagramm der Farbreinheit [Delta C]
Farbreinheit [Delta C]

Die Darstellung ist über die gesamte Panel-Fläche hinreichend gleichmäßig. Zumindest gilt dies für die Helligkeitsverteilung. In Sachen Farbdrift kann unser Testgerät dagegen nicht so recht überzeugen. Die linke Panel-Hälfte weicht doch nicht unerheblich von der Mittelposition ab. Das ist für einen Büromonitor ohne weitere Kompensationsfunktionen zwar kein Beinbruch, geht aber auch in diesem Segment besser.

An dieser Stelle weisen wir darauf hin, dass die Position unserer Messungen gegenüber den Anforderungen in ISO 12646 zu den Rändern hin verschoben sind.

Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Helligkeits- und Kontrastverlauf des MSI MD271QP (Bildmodus "Standard")
Helligkeits- und Kontrastverlauf des MSI MD271QP (Bildmodus „Standard“)

Leuchtdichte Weiß (Bildmodus „Standard“):

Helligkeit Nativ D65 5800 K D50
100 % 337,0 cd/m² 327,6 cd/m² 331,6 cd/m² 299,3 cd/m²
50 % 172,0 cd/m²
0 % 29,5 cd/m²

Leuchtdichte Schwarz (Bildmodus „Standard“):

Helligkeit Nativ D65 5800 K D50
100 % 0,30 cd/m² 0,30 cd/m² 0,30 cd/m² 0,30 cd/m²
50 % 0,15 cd/m²
0 % 0,03 cd/m²

Mit nativem Weißpunkt erreichen wir eine maximale Leuchtdichte von fast 340 cd/m². Das liegt weit über der Werksangabe, die nur 250 cd/m² verspricht – und mit keinem aktuellen Panel in Übereinstimmung zu bringen ist. Hier sollte MSI die Datenblätter besser anpassen. Im Ergebnis kann der MSI MD271QP damit auch in hellen Umgebungen ohne Bedenken eingesetzt werden. Das Kontrastverhältnis von rund 1100:1 ist sehr gut.

Blickwinkel

Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Die Angaben beruhen auf einem Restkontrast von 10:1. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Allerdings werden weitere farbmetrische Veränderungen nicht oder nur unzureichend in die Angabe einbezogen.

Blickwinkel vom IPS-Panel des MSI MD271QP
Blickwinkel des MSI MD271QP

Das IPS-Panel des MSI MD271QP überzeugt durch seine hohe Blickwinkelstabilität. Farbton- und Gradationsveränderungen sind gegenüber Bildschirmen mit VA-Panel deutlich reduziert.

Diese Eigenschaften erlauben eine großflächige Anzeige farbkritischer Inhalte. Mit zunehmendem Winkel leidet vor allem der Kontrast, das Bild wird insgesamt flauer. Dunkle Tonwerte erscheinen stark aufgehellt. Der Effekt ist, abhängig vom Sichtabstand, bereits bei frontaler Betrachtung sichtbar. Diese Technologie-bedingte Schwäche kann derzeit nur durch das Aufbringen spezieller Polarisationsfolien abgemildert werden.

Sichtbare Aufhellungen bei seitlicher Betrachtung
Sichtbare Aufhellungen bei seitlicher Betrachtung

Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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