Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 431 cd/m². Das liegt sogar über der Herstellerangabe von 400 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 85 cd/m², was für das Arbeiten in einer vollständig abgedunkelten Umgebung gerade noch geeignet ist.
Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1000:1 an. Gemäß unseren Messungen liegt der Maximalkontrast bei 20 % Helligkeit bei 1442:1 und im Durchschnitt bei sehr guten 1395:1. Nach der Kalibrierung beträgt der Kontrast ausgezeichnete 1428:1.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 15 bis 20 %.

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 8,92 % befriedigend und der Maximalwert von 13,16 % gut. Die Farbhomogenität kann im Durchschnitt (Delta-C-Average: 1,75) und bei der Maximalabweichung (Delta-C-Maximum: 3,73) ein befriedigendes Ergebnis erzielen. Der Höchstwert tritt allerdings nur in der unteren rechten Ecke auf. Ansonsten liegen alle Werte unter Delta C 3, was jeweils gute Resultate sind.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf der Bildschirmoberfläche: Der MSI Modern MD272QXPDE besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopisch deutlich sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion. Die starke Entspiegelung führt zu einer leicht kristallinen Oberfläche.
Blickwinkel
Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des MSI MD272QXPDE bei horizontalen Blickwinkeln von etwa ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.
Dank des verbauten IPS-Panels bleiben die Farben selbst bei sehr weiten Blickwinkeln äußerst stabil. Bei extremen Winkeln in der Horizontalen dunkelt das Bild nur minimal ab, allerdings verändert sich die Farbtemperatur praktisch nicht. Das Bild ist auch bei vertikalen Winkeln stabil. Insgesamt kann man die Blickwinkelstabilität als gut betrachten.
Interpolation
Ein Schärferegler ist im OSD unter „Bild“ zwar vorhanden und wirkt auch in der nativen Auflösung, dient aber laut Handbuch zur Optimierung von Bildern und nicht von Schrift. Ab Werk ist der Schärferegler deaktiviert (Wert 0), und in unserem Test zeigt sich, dass er sich auf die Schrift eher negativ auswirkt. Die Kanten der Schrift werden überschärft dargestellt.
Die Schärfe in der nativen Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1920 x 1080 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte erreicht wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf. Insgesamt ist das Ergebnis als gut zu bezeichnen.



Für von der nativen Auflösung abweichende Eingangssignale bietet das Gerät die Optionen „Auto“, „16:9“ und „4:3“. Eine Vollbild-, eine seitengerechte und eine pixelgenaue 1:1-Darstellung stehen nicht zur Verfügung.
Unser Testverfahren sieht vor, dass die Grafikkarte eine Auflösung von 1:1 ausgibt und die Skalierung dem Monitor überlässt. Der MSI MD272QXPDE stellt jedoch ein PC-Signal mit 1920 x 1080 Bildpunkten im 16:9-Format nur 1:1 dar – also so, wie von der Grafikkarte zugespielt. Videoauflösungen mit 1080p oder 720p werden hingegen vollflächig angezeigt. Bei der Wiedergabe von Videomaterial in Full HD, HD oder SD wird das Bild immer vollflächig dargestellt, bei 4:3-Formaten und bei Auswahl von 4:3 im OSD entsprechend mit seitlichen Rändern. Die Option „Auto“ funktioniert korrekt.
Signal | Verzerrungsfreie, maximal flächenfüllende Wiedergabe | Unskalierte Wiedergabe |
SD (480p) | Ja | Nein |
SD (576p) | Ja | Nein |
HD (720p) | Ja | Nein |
HD (1080p) | Ja | Nein |
UHD (4K) | Nein | Nein |
PC (5:4) | Nein | Nein |
PC (4:3) | Nein | Nein |
PC (16:10) | Nein | Nein |
PC (16:9) | Nein | Nein |
Dies ist aber nur bei der Wiedergabe von externen Geräten wichtig. Im PC-Betrieb überlässt der Proband die Skalierung daher komplett der Grafikkarte, die das Bildsignal als Vollbild, seitengerecht oder 1:1 wiedergeben kann. So können alle Auflösungen vom MSI MD272QXPDE dargestellt werden.