Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall befinden sich die grünen und roten Linien eng am Zentrum. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit.
Bei 60 Hz messen wir beim MSI MPG 274URFDE QD unabhängig von der eingestellten Overdrive-Stufe mit 8,6 ms bereits eine niedrige Latenzzeit. Die halbe mittlere Bildwechselzeit beträgt mit der niedrigsten Pixelbeschleunigung (Normal) 3,2 ms, mit der Einstellung „Schnell“ 2,8 ms und mit der schnellsten Pixelbeschleunigung (Am schnellsten) 2,4 ms.
Die Durchschnittswerte für die mittlere Gesamtlatenz betragen somit bei 60 Hz 11,8 ms mit der Einstellung „Normal“, 11,4 ms mit „Schnell“ und 11 ms mit „Am schnellsten“.
Wird die Bildwiederholfrequenz auf 160 Hz erhöht, verbessert sich die Latenzzeit deutlich und liegt nun bei 1 ms. Die halbe mittlere Bildwechselzeit beläuft sich jetzt auf 3,2 ms mit Pixelbeschleunigung „Normal“, 2,4 ms mit „Schnell“ und 1,6 ms mit „Am schnellsten“.
Die Durchschnittswerte für die mittlere Gesamtlatenz betragen folglich bei 160 Hz mit Pixelbeschleunigung „Normal“ 4,2 ms, mit „Schnell“ sind es 3,4 ms und mit „Am schnellsten“ noch 2,6 ms.
Mit diesen Latenzzeiten gehört der MSI MPG 274URFDE QD zu den schnellsten Gaming-Monitoren auf dem Markt, die kein OLED-Display haben.
Hintergrundbeleuchtung
Das Hintergrundlicht des Monitors wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der MSI MPG 274URFDE QD selbst bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions davor geeignet. Die Lichtausbeute fällt mit maximal 458 cd/m² (statisches Testbild) sehr gut aus.
Subjektive Beurteilung
Die Messdaten bestätigen sich auch beim Praxistest durch blitzschnellen Bildaufbau und scharf gezeichnete Bewegtbilder. Die Überschwinger im Helligkeitsverlauf, die sich subjektiv meistens durch überschärfte oder aufleuchtende Objektkanten bei schnellen Bewegungen negativ bemerkbar machen, sind beim MSI MPG 274URFDE QD kein Thema, eben weil die Überschwinger kurz sind. Dadurch lässt sich auch in der Praxis die höchste Pixelbeschleunigung einstellen, ohne Einbußen bei der Bildqualität hinnehmen zu müssen.
Optional kann MPRT-Sync aktiviert werden, was beim MSI MPG 274URFDE QD auch mit gleichzeitig aktiviertem Adaptive Sync möglich ist. Allerdings wird damit die Reaktionszeit, also die Pixelbeschleunigungseinstellung, deaktiviert. Gefühlt ist mit dieser Einstellung die Bildschärfe minimal geringer, das kann allerdings auch nur Einbildung sein. Wir sind keine Profispieler. Die brillante, knackige Farbwiedergabe und hohe Auflösung punkten auch beim Gaming, wenngleich bei einer 4K-Auflösung die Hardware allerdings nicht zu alt sein sollte, um selbst bei aktuellen Titeln eine entsprechend hohe Framerate liefern zu können. Es macht jedenfalls sehr viel Spaß, mit dem MSI MPG 274URFDE QD rasante Games zu spielen.
Spezielle Gaming-Funktionen
Der MSI MPG 274URFDE QD bietet viele Funktionen und Optimierungen im Bereich Gaming, aber nicht nur dort. Auch ambitionierte Grafiker, Cineasten oder Anwender, die sich komfortable Lösungen für den täglichen Betrieb wünschen, kommen auf ihre Kosten.
Adaptive Sync (FreeSync Premium) und MPRT-Sync
Um Tearing zu verhindern (das horizontale Zerreißen der Anzeige), muss die Bildwiederholfrequenz des Monitors mit der Bildrate, die von der Grafikkarte geliefert wird, synchron sein. Seit Einführung von Adaptive Sync über den DisplayPort ist es nicht mehr ganz so wichtig, ob ein Monitor mit FreeSync eine AMD-Grafikkarte oder mit G-Sync eine NVIDIA-Grafikkarte unterstützt.
Der MSI MPG 274URFDE QD unterstützt AMD FreeSync Premium, eine G-Sync-Kompatibilität wird nicht geboten. Das volle Potenzial schöpft der Proband somit in Kombination mit einer AMD-Grafikkarte aus. Dank Adaptive Sync wird Tearing allerdings auch dann verhindert, wenn der Gaming-Monitor wie in unserem Fall mit einer NVIDIA-Grafikkarte betrieben wird.
Mit der G-Sync Pendulum Demo haben wir das Tearing-Verhalten des MSI MPG 274URFDE QD getestet. G-Sync kann natürlich nicht aktiviert werden, wohl aber VSync. Im Frequenzbereich von 20 Hz (eine geringere Einstellung lässt das Programm nicht zu) bis 160 Hz wird Tearing effektiv verhindert.
Neben Adaptive Sync stellt der Monitor noch eine weitere Funktion zur Verfügung, und zwar MPRT-Sync („Moving Picture Response Time“). Die Aktivierung dieser Option hat allerdings Einschränkungen zur Folge: So sind mit aktiviertem MPRT-Sync unter anderem die Reaktionszeit, die Helligkeit und der Optix-Umfang deaktiviert, Adaptive Sync bleibt dabei jedoch aktiv.
160 Hz und dreistufige Pixelbeschleunigung
Der MSI MPG 274URFDE QD bietet eine maximale Bildwiederholfrequenz von 160 Hz und ist dadurch in der Lage, sehr schnelle Bewegungen ruckelfrei zur Anzeige zu bringen. Zwar gibt es Monitore mit noch höheren Frequenzen, diese Bildrate muss die Grafikkarte aber erst mal liefern können. Insbesondere bei einer 4K-Auflösung werden solche Frameraten selten bis nie erreicht, jedenfalls wenn man in aktuellen Games auch noch eine hohe Bildqualität genießen möchte. Ansonsten ist auch für das menschliche Auge in diesem Bereich kein Unterschied mehr erkennbar.
Die dreistufige, sehr gut umgesetzte Pixelbeschleunigung rundet das starke Gaming-Performance-Paket des MSI MPG 274URFDE QD perfekt ab. Im Gegensatz zu manchen Mitbewerbern ist auch die höchste Pixelbeschleunigung in der Praxis anwendbar, ohne Abstriche bei der Bildqualität hinnehmen zu müssen.