Test MSI MPG 321URXDE: Monitor mit neuer QD-OLED-Pixelmatrix
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Gaming-Tools

Der MSI MPG 321URXDE verfügt über eine Reihe von Tools, die das Gameplay unterstützen sollen. Während es bei nahezu sämtlichen Monitoren anderer Hersteller nicht möglich ist, überhaupt zwei dieser Werkzeuge gemeinsam zu nutzen, lassen sich bei MSI sämtliche verfügbaren Tools zusammen einblenden. Bei dem folgenden Bild wurden die Optionen „Target Overlay“, „Bildfrequenz“, „Alarmuhr“ und „Optix Umfang“ zeitgleich aktiviert.

Sämtliche Tools können gemeinsam eingeblendet werden
Sämtliche Tools können gemeinsam eingeblendet werden

HDR

Der MSI MPG 321URXDE wurde vom VESA-Konsortium offiziell mit der Zertifizierungsstufe DisplayHDR True Black 400 versehen. Die Vorgaben werden im „10 % Center Patch Test“ mit 463 cd/m² bzw. mit 270 cd/m² im „Full-screen Flash Test“ und „Full-screen Long-duration Test“ erreicht. Die Black-Level-estroutinen lassen sich durch uns leider nicht überprüfen. Die übrigen Hürden sind ebenso kein Problem.

Helligkeitsanforderungen bei DisplayHDR True Black 400
Helligkeitsanforderungen bei DisplayHDR True Black 400

Sicherlich ist dies die geringste Zertifizierung, die an einen OLED-Monitor gestellt werden kann. Dennoch ist sie aufgrund des sehr viel höheren Kontrastverhältnisses um Längen besser anzusehen als die 400er-Zertifizierung für LC-Monitore mit Hintergrundbeleuchtung.

Dass gerade die HDR-Zertifizierung eher nicht der Kaufgrund für den MSI MPG 321URXDE sein sollte, dürfte klar sein, dennoch lässt sich gut beobachten, dass das Bild im SDR-Betrieb an den kritischen Bereichen leicht ausblutet und überstrahlt, während es im HDR-Betrieb besonders in den dunklen Arealen sehr viel knackiger erscheint. Wunder darf man allerdings nicht erwarten.

Bild bei SDR
Bild bei SDR
Bild bei HDR
Bild bei HDR

Unter „Bild -> DisplayHDR“ gibt es noch die Optionen „True Black 400“ und „Spitze 1000 nits“. Doch wie beim bereits getesteten MSI MEG 342CDE QD-OLED konnten wir auch hier weder einen sichtbaren noch (mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen) einen messbaren Unterschied feststellen. Wir wollen jedoch nicht ausschließen, dass dieser Peak von 1000 cd/m² auf sehr kleinen Flächen erreicht wird.

Schriftbild/Farbsäume

Eine große Schwäche bei QD-OLED-Panels sind immer wieder die heftigen Farbsäume, die aufgrund der Pixelstruktur auftreten. Diese Struktur wurde beim MSI MPG 321URXDE ein wenig geändert, um diesem Problem zu begegnen. Das Ergebnis ist nun sehr viel besser, wurde allerdings noch nicht ganz beseitigt, wie man an der Schrift und den horizontalen Linien erkennen kann.

Farbsäume sind geringer, aber nicht vollkommen ausgeräumt
Farbsäume sind geringer, aber nicht vollkommen ausgeräumt

Schaut man sich aber die Ergebnisse aus vergangenen Tests an, wirkt der MSI MPG 321URXDE geradezu farbsaumfrei. Empfindliche Menschen oder eben diejenigen, die überwiegend an statischen Inhalten arbeiten, könnten dieses Phänomen allerdings nach wie vor als störend empfinden.

Sound

Dem MSI MPG 321URXDE wurden keine Lautsprecher spendiert.

DVD und Video

Für HD-Zuspieler verfügt der MSI MPG 321URXDE über zwei HDMI-2.1-Schnittstellen. Der Ton wird direkt an die Kopfhörerbuchse weitergeleitet, sofern ein Kopfhörer angeschlossen ist.

Skalierung, Bildraten und Deinterlacing

Zugespieltes Material in Full HD und HD ready wird richtig erkannt und folgerichtig als Vollbild dargestellt. Auch SD-Material stellt das Display mit Balken an den Seiten auf die volle Panel-Höhe korrekt dar.

Das Handbuch gibt keine Auskunft darüber, ob Interlaced-Signale verarbeitet werden. Angeschlossen an einen HDTV-Receiver, werden Signale in 1080i zunächst ohne Zittern angezeigt. Das Deinterlacing funktioniert aber nur in der Halbbildfolge im 2:2-Rhythmus. Halbbildfolgen mit ungeradem Rhythmus und echtes Videomaterial werden hingegen falsch interpretiert – es entstehen deutliches Zeilenflimmern und der übliche Moiré-Effekt.

Am Computer ist der MSI MPG 321URXDE in Verbindung mit einer GPU sehr flexibel, was die Bildwiederholrate betrifft. An HDMI wird aber kein 24p-Support geboten. DVDs werden bei 50 Hz und Blu-ray-Discs bei 60 Hz wiedergegeben.

Farbmodelle und Signallevel

Der MSI MPG 321URXDE verarbeitet an den HDMI-Schnittstellen RGB- und YCbCr-Signale. Angeschlossen an einen BD-Player, wird automatisch Videolevel (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) gewählt. So werden Weiß und Schwarz richtig dargestellt. Sollte der Pegel allerdings mal nicht passen, besteht im OSD zwar keine Möglichkeit, dem Problem zu begegnen, doch wäre dies bei Weitem nicht so auffällig, als würde man einen Monitor mit LED-Hintergrundbeleuchtung verwenden.

Bewertung

4.4

SEHR GUT

Fazit

Der MSI MPG 321URXDE kommt sowohl frontal als auch auf der Rückseite reduziert daher, was uns bei einem Gaming-Display aber absolut nicht stört, da nichts großartig ablenken kann. Völlig schmucklos kommt der Proband allerdings dennoch nicht herüber, da die Rückwand über kleine, aber feine Details verfügt und sogar eine Effektbeleuchtung aufweist, wenngleich sie nicht sonderlich groß ausfällt. Wie bei anderen Gaming-Modellen von MSI ist die Verarbeitungsqualität tadellos und die ergonomischen Möglichkeiten physischer Art, bis auf einen Pivot-Modus, der für einen Monitor im Spielbetrieb unwichtig ist, nahezu vollständig.

Wie bereits beim kürzlich getesteten MSI MEG 342CDE QD-OLED verfügt auch dieses Testgerät über sRGB-, Adobe-RGB- und DCI-P3-Emulationen, jedoch mit dem Unterschied, dass beim MSI MPG 321URXDE die Leuchtdichte korrigiert werden kann und damit praxistauglich ist. Die Ergebnisse sind zumindest beim sRGB- und Adobe-RGB-Modus bereits vor einer Kalibrierung farbverbindlich nutzbar. DCI-P3 benötigt derweil den notwendigen Ruck einer Kalibration, damit auch dieser Farbraum farbverbindlich zu gebrauchen ist. So ist jedoch lediglich eine Kalibrierung notwendig, sollte man den Probanden bildbearbeitungstechnisch in allen getesteten Farbräumen verwenden wollen. Analog dazu schneidet die Helligkeitsverteilung sehr gut und die Farbreinheit gut bis sehr gut ab.

Bei der Darstellung von Schrift und Linien wurde aufgrund der neuen Anordnung der Pixel stark nachgebessert. Sicherlich sieht man stellenweise noch ein paar bunte Säume, doch sind sie im Vergleich zu den ersten QD-OLED-Displays nahezu verschwunden und beeinträchtigen das Arbeiten an statischen Inhalten nur noch marginal.

Das Beste an OLED-Monitoren ist, dass sie in Sachen Kontrast jedem hintergrundbeleuchteten Display klar voraus sind. Aus dem gleichen Grund entsteht bei den selbstleuchtenden Dioden auch keine Blickwinkelabhängigkeit, was diese Art von Bildschirmen zu einem Top-Anzeigegerät für Filme besonders der düsteren Art macht. Sogar an eine 50-Hz-Wiedergabe wurde endlich gedacht – das Fehlen mussten wir bei anderen Modellen von MSI leider bemängeln. 24 Hz werden aber nach wie vor nicht unterstützt. Da der Signallevel passt, ist das Display fürs Filmschauen gut nutzbar.

Auch der MSI MPG 321URXDE kann mit rasend schnellen Schaltzeiten von weit unter 1 ms auftrumpfen und bietet in allen Lagen ein komplett fehlerfreies Gameplay, das weder eine Korona noch Geisterbilder zeigt. Wie wir jedoch wissen, ist das Thema Bewegungsunschärfe dem Lager Bildwiederholungsrate zuzuordnen, wo der Testkandidat mit einer nativen Aktualisierungsrate von 240 Hz aber auch wahnsinnige Sphären erreichen kann. Einziges Problem ist die ebenso enorme Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln, die selbst die stärkste GPU bei der erreichbaren Framerate in die Knie zwingt. Um ein ordentliches Gameplay mit wenig Blur zu erhalten, sollten 120, besser 180 fps erzielt werden, was bei grafisch aufwendigen Titeln oftmals unmöglich ist – außer man ist bereit, die Grafikdetails massiv zu reduzieren.

Da dem MSI MPG 321URXDE kein Anti-Blur-Tool spendiert wurde, muss man ein wenig in die Trickkiste greifen und die Auflösung via Grafikkarten-Software hochrechnen lassen („RSR“ (AMD Radeon™ Super Resolution) oder „FSR“ (AMD FidelityFX™ Super Resolution) bzw. NVIDIA „DLSS“ („Deep Learning Super Sampling“)) und die Auflösung in den In-Game-Settings heruntersetzen. Das gelingt sowohl bei AMD als auch bei NVIDIA sehr gut und gibt eine enorme, aber auch notwendige Performance-Steigerung. Dennoch sollte natürlich selbst dann eine halbwegs leistungsstarke GPU im Rechner stecken. Erreicht man letztendlich die benötigte Aktualisierungsrate, zeigt sich der Proband auch aufgrund der geringen Latenz als erstklassiges Gaming-Display.

MSI präsentiert mit dem MPG 321URXDE einen Monitor mit einer tollen Gesamt-Performance. Mit ein paar Tricks lässt sich die enorme mögliche Performance des Displays auch mit einer guten Mittelklasse-Grafikkarte nahezu erreichen. Zusätzlich zeigt sich der Proband bildbearbeitungstechnisch mehr als ordentlich. Mit einem Straßenpreis von rund 1.400 Euro liegt das Gerät etwa im Mittelfeld gegenüber anderen Displays mit ähnlicher Ausstattung. Aufgrund der im Test gezeigten Leistungen können wir das Modell wärmstens empfehlen.

Hinweis in eigener Sache: PRAD wurde der MPG 321URXDE leihweise von MSI zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab keine Verschwiegenheitsvereinbarung.

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Oliver Jachmann

... spielt seit seiner Kindheit Rennsimulationen am Computer. Seit 2013 verstärkt er unser Team und schreibt hauptsächlich Testberichte von Gaming-Monitoren. Seinen Ausgleich findet er im Sport und bezeichnet sich selbst als Fitness-Freak.

Interessante Themen

1 Gedanke zu „Test MSI MPG 321URXDE: Monitor mit neuer QD-OLED-Pixelmatrix“

  1. Hello!
    Can you please not use the gradient dark background for the Colorimetric tests plots? I can hardly discern the the Black volume: Reference color space!

    Thank you!

    Antworten

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