Gaming-Tools
Wie bereits bei den anderen Gaming-Displays lassen sich sämtliche optischen Helferlein, darunter Target-Overlay, Optix-Scope, Bildfrequenz und Alarmuhr, gemeinsam verwenden. Sie schließen sich also nicht gegenseitig aus.
HDR
Der MSI MPG 491CQPDE QD-OLED wurde offiziell vom VESA-Konsortium als DisplayHDR True Black 400 zertifiziert. Die Vorgaben werden im „8 % Center Patch Test“ mit 473 cd/m² sowie im „Full-screen Flash Test“ und „Full Screen Long-duration Test“ mit jeweils 294 cd/m² erreicht. Die Black-Level-Testroutinen lassen sich durch uns leider nicht überprüfen. Die restlichen Hürden sind ebenso kein Problem.
Natürlich bilden OLED-Monitore mit einer Zertifizierung nach DisplayHDR True Black 400 lediglich das Eingangstor zum HDR-Vergnügen, doch wird gegenüber hintergrundbeleuchteten Displays ein größeres Kontrastverhältnis erreicht, was gleichzeitig auch einen stärkeren Effekt bedeutet. Selbstredend kann diese Zertifizierung kein Grund sein, den MSI MPG 491CQPDE QD-OLED zu erwerben, doch zeigt sich, dass bereits ein deutlicherer Effekt zu erkennen ist als bei hintergrundbeleuchteten Bildschirmen, wie der folgende Vergleich zeigt.
Während das Bild im SDR-Betrieb kontrastarm und überstrahlt daherkommt, wirkt es im HDR-Betrieb mit mehr Tiefe und einfach viel knackiger.
Wie bei bereits getesteten Monitoren von MSI existiert auch hier unter „Bild -> DisplayHDR“ die Wahlmöglichkeit zwischen „True Black 400“ und „Spitze 1000 Nits“. Doch wie bei den anderen Modellen von MSI, bei denen es diese Einstellung gibt, konnten wir mit unseren Möglichkeiten nicht messen oder aber erkennen, ob in der Spitze 1000 cd/m² erreicht werden.
Schriftbild/Farbsäume
Obwohl QD-OLED-Displays viele Vorteile in Bezug auf Farbwiedergabe und Helligkeit bieten, können diese technischen Herausforderungen zu unerwünschten optischen Effekten wie Farbsäumen führen. Bei der ersten Generation von QD-OLED-Panels gab es in dieser Hinsicht große Probleme aufgrund der Pixelstruktur.
Mittlerweile wurde an dieser Pixelstruktur gearbeitet. Dennoch sind an horizontalen Linien nach wie vor grüne und rote Farbsäume erkennbar, die allerdings sehr viel milder ausfallen als bei der ersten Generation QD-OLED-Panels.
Sound
Dem MSI MPG 491CQPDE QD-OLED wurden keine Lautsprecher spendiert.
Audiovisuelle Medienwiedergabe
Für HD-Zuspieler verfügt der MSI MPG 491CQPDE QD-OLED über zwei HDMI-2.1-Schnittstellen. Der Ton wird direkt an die Kopfhörerbuchse weitergeleitet, sofern Kopfhörer angeschlossen sind.
Skalierung, Bildraten und Deinterlacing
Zugespieltes Material in Full HD und HD Ready wird richtig erkannt und folgerichtig als Vollbild dargestellt. Auch SD-Material stellt der MSI MPG 491CQPDE seitengerecht in voller Höhe dar, allerdings mit enormen Balken an den Seiten.
Das Handbuch gibt keine Auskunft darüber, ob Interlaced-Signale verarbeitet werden. Angeschlossen an einen HDTV-Receiver, werden Signale in 1080i zunächst ohne Zittern angezeigt. Das Deinterlacing funktioniert aber nur in der Halbbildfolge im 2:2-Rhythmus. Halbbildfolgen mit ungeradem Rhythmus und echtes Videomaterial werden allerdings falsch interpretiert – es entstehen deutliches Zeilenflimmern und der übliche Moiré-Effekt.
Leider wird kein 24-Hz-Support an HDMI geboten. DVDs werden bei 50 Hz und Blu-rays bei 60 Hz wiedergegeben.
Farbmodelle und Signallevel
Der MSI MPG 491CQPDE QD-OLED verarbeitet an den HDMI-Schnittstellen RGB- und YCbCr-Signale. Allerdings wird nicht automatisch Videolevel (Tonwertumfang bei 8 Bit Präzision: 16–235) gewählt, was zur Folge hat, dass weder richtiges Schwarz noch richtiges Weiß angezeigt wird. Auch das OSD-Menü liefert diesbezüglich keine Lösung. So ist man vom Zuspieler abhängig, der im besten Fall diese Möglichkeit liefert.
Bewertung
Gehäuseverarbeitung und Mechanik: | |
Ergonomie: | |
Bedienung/OSD: | |
Energieverbrauch: | |
Geräuschentwicklung: | |
Subjektiver Bildeindruck: | |
Blickwinkelabhängigkeit: | |
Kontrast: | |
Ausleuchtung (Schwarzbild): | |
Bildhomogenität (Helligkeitsverteilung): | |
Bildhomogenität (Farbreinheit): | |
Farbraumvolumen (sRGB; Adobe RGB; DCI-P3): | |
Vor der Kalibration (Graust. Werksmodus): | |
Vor der Kalibration (sRGB; Adobe RGB; DCI-P3): | |
Nach der Kalibration (sRGB; Adobe RGB; DCI-P3): | |
Nach der Kalibration (Profilvalidierung): | |
Interpoliertes Bild: | |
Gaming: | |
Medienwiedergabe (PC): | |
Medienwiedergabe (externe Zuspielung): | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Preis (inkl. MwSt. in Euro): |
ab 1.069,00 € *
|
Gesamtwertung: |
4.4 SEHR GUT |
Fazit
Der MSI MPG 491CQPDE QD-OLED ist aufgrund seiner enormen Breite bereits eine imposante Erscheinung auf dem Schreibtisch, der bei einer Display-Breite von rund 1,2 m natürlich auch breit genug sein sollte, um ein Dual-Monitor-Setup zu ersetzen. Die Rückseite ist trotz fehlender Effektbeleuchtung sehr schön gestaltet und zeigt einen tollen Materialmix. Die Verarbeitungsqualität ist auf sehr hohem Niveau, und die Standfestigkeit ist trotz der Dimensionen gut ausbalanciert.
Wie beim bereits kürzlich getesteten MSI MPG 321URXDE lassen sich die Emulationen „sRGB“ und „Adobe RGB“ praxistauglich nutzen, während die Ergebnisse bei „DCI-P3“ vor einer Kalibrierung noch nicht den Anforderungen für farbverbindliches Arbeiten genügen. Nach einer Kalibrierung ist der MSI MPG 491CQPDE QD-OLED auch im DCI-P3-Farbraum zumindest semiprofessionell einsetzbar. Helligkeitsverteilung und Farbreinheit zeigen ebenso ein gutes Gesamtergebnis.
Man könnte meinen, dass das Anschauen von Filmen auf solch einem Monitor ein echtes Erlebnis sein muss. Zunächst sprechen auch viele Faktoren wie etwa die Blickwinkelstabilität und der tolle Schwarzwert für den MSI MPG 491CQPDE QD-OLED. Dennoch wurde das Display speziell für das Spielen am Computer entwickelt. An externen Zuspielern ist weder ein 24-Hz-Betrieb möglich, noch passt der Signallevel. Im Übrigen wird Quellmaterial im 21:9-Format (Cinemascope-Filme) nicht besonders behandelt, sondern als einfaches 16:9-Material wiedergegeben. Das wollen wir dem Gerät nicht zu stark anlasten, da das die meisten anderen Monitore am Markt auch nicht können. Doch hätte man so die enorm breiten Seitenbalken ein wenig reduzieren können.
Die Darstellung von Schrift und Linien bei statischen Inhalten wurde durch die neue Pixelanordnung stark verbessert und zeigt nicht mehr die enormen Farbsäume, wie sie bei der ersten Generation von QD-OLED-Panels vorkamen. Verschwunden sind sie dennoch nicht völlig. So kommt es eben auch darauf an, wie empfindlich die jeweilige Person auf solche Irritationen reagiert. Wir konnten mit diesem Kompromiss allerdings gut leben.
Wie bereits beschrieben, wurde der MSI MPG 491CQPDE QD-OLED in erster Linie für den Spielbetrieb am Computer entwickelt. Die enormen Schaltzeiten und die extrem kurze Latenz machen den Probanden damit zur ersten Wahl bei schnellen Shootern. In Sachen Bewegungsunschärfe sollten zumindest 120 Hz, besser noch 144 Hz erreicht werden. Das ist allerdings schon näher an der Realität als bei anderen bereits getesteten Displays, die mit 180 oder gar 240 Hz bei UHD aufwarten. Der Blur bei 144 Hz ist nicht mehr der Rede wert und sollte selbst gehobenen Ansprüchen genügen. Auch hier besteht die Möglichkeit, (nicht nur) bei weniger performanten GPUs in der Grafikkarten-Software die Auflösung mit RSR (AMD Radeon Super Resolution), FSR (AMD FidelityFX Super Resolution) oder DLSS (Deep Learning Super Sampling) hochrechnen zu lassen – in Spielen wird also intern mit einer geringeren Auflösung gerechnet, die dann wieder auf DQHD hochskaliert wird. Der besondere Kick des MSI MPG 491CQPDE QD-OLED besteht aber in der unglaublichen Immersion, die durch das enorm breite Panel und durch die Krümmung erreicht wird. So wird man geradezu ins Spielgeschehen hineingesogen, was eine tolle Erfahrung ist.
Der MSI MPG 491CQPDE QD-OLED reiht sich in die Riege der noch raren OLED-Ultrawide-Monitore ein und liefert dabei eine großartige Gesamt-Performance. Sicherlich ist der Bildschirm nicht für jedermann, bietet aber Anwendern, die ein so breites Display auch in der täglichen Praxis verwenden wollen, einen entsprechenden Mehrwert. Mit einem derzeitigen Straßenpreis von rund 1.300 Euro liegt das Gerät im oberen Bereich, lässt sich neben dem Spielbetrieb allerdings auch für die Bildbearbeitung nutzen. Unter Berücksichtigung als klassischer Gaming-Monitor vergeben wir insgesamt eine sehr gute Gesamtnote und zusätzlich eine Kaufempfehlung.
Hinweis in eigener Sache: PRAD wurde der MPG 491CQPDE QD-OLED leihweise von MSI zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab keine Verschwiegenheitsvereinbarung.
gefällt es