Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Bei der Farbraumuntersuchung ermitteln wir zunächst die Abdeckung des sRGB-Farbraums. Der MSI Oculux NXG253RDE erreicht vor der Kalibrierung eine Abdeckung von 97 %, die sich nach der Kalibrierung auf 95 % leicht verringert. Dennoch entspricht das sowohl vor als auch nach der Kalibrierung einem sehr guten Ergebnis.
Größere Farbräume als sRGB kann der MSI Oculux NXG253RDE aber nicht ausreichend abbilden, wie die folgende Tabelle zeigt:
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 97 % | 95 % |
Adobe RGB | – | 66 % |
ECI-RGB v2 | – | 58 % |
DCI-P3 RGB | – | 65 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 88 % |
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Modus: Standard (Werkseinstellung)
Beim Reset stellt der Monitor folgende Werte ein: Helligkeit 200 cd/m², Kontrast 50, Farbtemperatur „Normal“, Gamma 2,2, Modus „Nutzer“.
Der MSI Oculux NXG253RDE verfügt ab Werk über eine neutrale Abstimmung. Mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,58 und einer Range von 0,78 erreicht das Display in beiden Fällen ein sehr gutes Ergebnis. Mit 6411 K ist das Bild bereits nahe D65 und zeigt sich nur unbedeutend wärmer. Die Gammakurve verläuft für einen unkalibrierten Monitor zwar recht ordentlich, doch wird im Mittel Gamma 2,36 erreicht. Das weicht also etwas von dem im OSD eingestellten Gamma-2,2-Wert ab.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich Modus „Standard“ mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Der MSI Oculux NXG253RDE verfügt über eine sRGB-Emulation, die bei den Grauwerten mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,55 und einer Range von 0,76 sowie bei den bunten Farben mit einem Delta E94 von 1,46 bereits gute Ergebnisse erreicht. Positiv anzumerken ist noch, dass die Helligkeit reguliert werden kann und der sRGB-Modus damit sogar in der Praxis zu gebrauchen ist. Doch auch hier zeigt sich das mittlere Gamma mit 2,36 zu hoch und weicht von der Ideallinie ab.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde der MSI Oculux NXG253RDE aus Quato iColor Display heraus kalibriert (Modus „Nutzer“, Gamma 2,2) und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung

Der MSI Oculux NXG253RDE zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Grauwerte und die bunten Farben erzielen eine gute Bewertung.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Mit einer Kalibrierung lässt sich beim MSI Oculux NXG253RDE noch ein wenig herausholen. Zwar erhöht sich die Range bei den Grauwerten auf ein Delta C von 1,47, doch werden die bunten Farben mit einem durchschnittlichen Delta E94 von 0,70 besser abgebildet. Auch die Gammakurve folgt der Ideallinie nun sehr gut. Damit lässt sich der MSI Oculux NXG253RDE auch semiprofessionell für farbverbindliche Arbeiten im sRGB-Farbraum nutzen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Reaktionsverhalten
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der CtC-Messwert (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 1 ms (GtG) genannt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden und unter „Spiel -> Reaktionszeit“ zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Normal“, „Schnell“ und „Am schnellsten“. Als Standardwert ist „Schnell“ voreingestellt.