Blickwinkel
Das Foto zeigt den Bildschirm des PA271Q bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad. Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte.
NEC verwendet im PA271Q ein AH-IPS-Panel, das von Haus aus schon für seine gute Blickwinkelstabilität bekannt ist. Die Blickwinkelneutralität des Probanden sticht dennoch unschwer aus der Masse heraus und ist schlicht exzellent. Nicht nur die Farben bleiben aus allen Blickwinkeln stabil, vor allem in der wichtigen Horizontalen sind selbst aus schon sehr extremen Blickwinkeln praktisch überhaupt kein Helligkeits- und Kontrastverlust zu erkennen.
Schwarz bleibt sogar bei extremen Blickwinkeln schwarz und die Zeichnung in hellen wie dunklen Bereichen gut erkennbar. Eine Veränderung der Farbtemperatur ist praktisch nicht zu erkennen.
Interpolation
Wir empfehlen generell, einen Monitor immer in der nativen Auflösung zu betreiben. Die Skalierungsfähigkeiten eines Bildschirms sind im Digitalzeitalter eigentlich nur noch beim Anschluss von Geräten aus der Unterhaltungsindustrie interessant, da am Windows-PC/Mac auch die Grafikkarte die Skalierung übernehmen kann.
Der Bildschärferegler wirkt ebenso an den digitalen Eingängen und steht ab Werk auf Stufe 50. Diese Voreinstellung scheint uns gut gewählt. Für die EBV (und die meisten Anwendungsszenarien) ist ein Nachschärfen über die Bildschirm-Elektronik nicht sinnvoll. Nach Augenschein ist das bei Stufe 50 auch nicht der Fall.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf.
Die Skalierungsoptionen des NEC PA271Q sind im OSD unter dem Regler „Expansion“ zu finden. Es gibt die Optionen „Voll“ (Vollbilddarstellung unabhängig von der Auflösung, ggfls. mit Verzerrung), „Aspekt“ (seitengerechte Skalierung auf maximale Größe), „Zoom“ (ein Teil des Bildes ist dann nicht sichtbar) und „1:1“ (pixelgenaue Darstellung).
Signal | Anzeige maximale Fläche ohne Verzerrung | Unskalierte Wiedergabe |
480p | ja | ja |
576p | ja | ja |
HD (720p) | ja | ja |
HD (1080p) | ja | ja |
PC (5:4) | ja | ja |
PC (4:3) | ja | ja |
PC (16:10) | nein | ja |
PC (16:9) | ja | ja |
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Grafikbereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB- und Adobe-RGB-Modus. Anschließend wird der Bildschirm mit Quato iColor Display kalibriert. Sofern er eine vollwertige Hardware-Kalibration besitzt, wird stattdessen diese in Verbindung mit der Hersteller-Software verwendet.
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, Adobe RGB, DCI-P3, ECI-RGB v2
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung nach der Hardware-Kalibration:
Die Farbräume sRGB, Adobe RGB und DCI-P3 werden fast vollständig abgedeckt. Selbst die Abdeckung des ECI-RGB-v2-Farbraums ist mit 90 % bereits als gut zu bewerten. Der native Farbraum des NEC PA271Q ist dabei enorm groß und geht an anderen Stellen auch noch deutlich über die genannten Vergleichsfarbräume hinaus.
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Hardware-Kalibration mit SpectraView II zusammen:
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 96 % | 99 % |
Adobe RGB | 95 % | 98 % |
ECI-RGB v2 | – | 90 % |
DCI P3 RGB v2 | 89 % | 96 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 99 % |
Whilst the PA271Q is advertised with a 60hz refresh rate, I note from NEC’s website that the monitor’s synchronisation rate is Horizontal Frequency [kHz] 15 – 92, Vertical Frequency [Hz] 23 – 86. Is it safe to assume that this monitor can be run at 85hz by setting a customised resolution/rate?
Aber da reden wir von den deutlich teureren Eizo-Modellen aus der CS- und CG-Serie, oder? Ich habe wirklich lange und intensiv nach einem Monitor ohne Glow gesucht. Hätte Eizo das z. B. beim EV2785 oder EV3285 geliefert, wäre es einer davon geworden.
Bei der Verarbeitung muss ich leider zustimmen, da hätte sich NEC ruhig ein wenig mehr Mühe geben können. Doch anbetracht der Bildqualität halte ich zumindest für meinen Anwendungsbereich (Büro, surfen, Videos, Spiele) ein „sehr gut“ für mehr als angebracht. Dass das Gerät keinen sichtbaren Glow aufweist, ist für mich ein Alleinstellungsmerkmal, das ruhig explizit hätte erwähnt werden können. Blickwinkelneutralität auf / über dem Niveau älterer CCFL-Bildschirme bzw. S-PVA gibt es für den Preis derzeit leider nirgendwo anders, nicht einmal bei Eizo. Und dabei bin ich immer absoluter Eizo-Fan gewesen. In diesem Punkt sollte der PA271Q Vorbildcharakter für alle Hersteller haben.
Eine Sache ist mir leider nicht ganz klar. Im Test ist von einem nicht umschaltbaren Overdrive die Rede, dennoch wurden Messungen ohne Overdrive durchgeführt. Ist der Overdrive im normalen Betrieb immer aktiv oder nur bei bestimmten Bildmodi? Im Menü meines Gerätes wird unter „Info / Monitor information“ immer eine „Video latency“ von 4 ms angezeigt. Was hat es denn damit auf sich? Und gibt es einen bestimmten Modus, in dem der Monitor besonders schnelle Reaktionszeiten liefert? Ich nutze den Monitor unter Windows 10 mit jeweils zwei unterschiedlichen hellen Varianten des sRGB-Modus, außerdem finde ich „Low Blue“ abends oder bei wenig Licht manchmal recht angenehm.
Gemäß dem Helligkeitsverlauf scheint hier eine Beschleunigung (Overdrive) zu bestehen. Diese ist aber fest implementiert und kann nicht abgeschaltete werden. Wenn es Modi gibt die andere Ergebnisse liefern sollten, ist das im Messlabor nicht aufgefallen. Der NEC ist in den von Dir angesprochenen Einsatzgebieten natürlich ein sehr guter Monitor. Etwas besseres wirst Du kaum finden. Dennoch sehen wir den NEC eher als Grafikmonitor und so muss er sich mit den Modellen von EIZO messen. Der NEC ist ein guter bis sehr guter Grafik-Monitor, liegt aber in diesem Anwendungsgebiet knapp hinter den Eizos.