Test Philips 27B2U6903: 4K-(Home-)Office-Monitor überzeugt
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Bildqualität

Der Rahmen und die Oberfläche des Panels sind matt und wirksam entspiegelt. Seitlich einfallendes Licht oder auch ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt bei sehr dunklen Bildinhalten kaum sichtbare Reflexionen auf dem Bildschirm. Aus extrem seitlicher Position nehmen die Reflexionen allerdings zu. Zur Beurteilung haben wir nicht den ab Werk voreingestellten Farbmodus „Farbtemperatur 6500 K“ beurteilt, sondern „Nativ (Gebürtig)“. Bei nativer Farbtemperatur ist die Graubalance besser als unter „6500 K“.

Über DisplayPort und Thunderbolt 4 kann der Philips 27B2U6903 mit einer Auflösung von 3840 x 2160 bei 60 Hz eine Farbtiefe von 10 Bit darstellen, während es über HDMI lediglich 8 Bit sind.

Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der Philips 27B2U6903 folgende Werte ein:

Bildmodus: SmartImage „Aus“
Helligkeit: 70
Kontrast: 50
Gamma: 2,2
Farbtemperatur: Nativ
RGB: Keine Einstellmöglichkeit
Schärfe: 50

Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.

Graustufen

Die Graubalance macht ab Werk auf Anhieb einen guten Eindruck und wirkt völlig neutral. Beide Bildschirmhälften sind völlig identisch. Die hellsten Stufen sind alle und die dunkelsten Stufen bis 3 differenzierbar.

Graustufendarstellung vom IPS-Panel des Philips 27B2U6903
Graustufendarstellung

Feine Grauverläufe werden sehr gut wiedergegeben. Es sind keine Farbverfälschungen oder Banding-Effekte auszumachen.

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Ausleuchtung vom IPS-Panel bei normaler Belichtung
Ausleuchtung bei normaler Belichtung
Ausleuchtung vom IPS-Panel bei verlängerter Belichtung
Ausleuchtung bei verlängerter Belichtung

Die Ausleuchtung kann als befriedigend bewertet werden. Das Foto zeigt die Ausleuchtung im kalibrierten Zustand bei 40 % Helligkeit. Oben und unten am Rand sind diverse Hotspots und Randeinstrahlungen zu erkennen. Zudem existiert eine leichte Wolkenbildung. Je höher die Helligkeit, desto stärker der Effekt. Bei ausreichender Umgebungshelligkeit verbessert sich die Darstellung sichtbar.

Glow-Effekt und Blickwinkel seitlich
Glow-Effekt und Blickwinkel seitlich

Von der Seite hellt sich das Bild auf, aber nicht so stark, wie wir es bei der IPS-Panel-Technologie schon gesehen haben.

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.

Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.

Helligkeits- und Kontrastverlauf
Helligkeits- und Kontrastverlauf

Mit einem Weißpunkt von D65 erreichen wir im SDR-Betrieb maximal 366 cd/m². Der Messwert mit nativem Weißpunkt liegt mit 394 cd/m² noch darüber. Die Herstellerangabe von 350 cd/m² wird damit um 13 % übertroffen. Wir messen die Werte in der Bildmitte. Die Helligkeit kann auf ein Minimum von 19 cd/m² reduziert werden, was für das Arbeiten in einer komplett abgedunkelten Umgebung geeignet ist.

Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels wird vom Hersteller mit 1000:1 angegeben. Nach unseren Messungen beläuft sich der maximale Kontrast bei 0 % Helligkeit auf 930:1 und im Durchschnitt auf gute 835:1. Nach der Kalibrierung liegt der Kontrast bei 809:1. Damit werden die Herstellerangaben nicht ganz erfüllt.

Bildhomogenität

Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Diagram der Helligkeitsverteilung in %, „Intelligente Einheitlichkeit“ aus
Helligkeitsverteilung in %, „Intelligente Einheitlichkeit“ aus
Diagramm der Farbhomogenität in Delta C, „Intelligente Einheitlichkeit“ aus
Farbhomogenität in Delta C, „Intelligente Einheitlichkeit“ aus

Die Helligkeitsverteilung erzielt mit einem Durchschnittswert von 14,03 % und einem Maximalwert von 5,6 % ein noch gutes Ergebnis. Die Farbhomogenität kann im Durchschnitt (Delta-C-Average: 1,08) und bei der Maximalabweichung (Delta-C-Maximum: 2,01) sogar ein knappes sehr gutes Ergebnis erzielen.

Diagramm der Helligkeitsverteilung in %, „Intelligente Einheitlichkeit“ an
Helligkeitsverteilung in %, „Intelligente Einheitlichkeit“ an
Diagramm der Farbhomogenität in Delta C, „Intelligente Einheitlichkeit“ an
Farbhomogenität in Delta C, „Intelligente Einheitlichkeit“ an

Mit Aktivierung der Option „Intelligente Einheitlichkeit“ unter „SmartImage“ verbessern sich die Werte zwar, aber nicht signifikant. Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 4,01 % gut und mit einem Maximalwert von 6,82 % sogar sehr gut. Die Farbhomogenität verschlechtert sich im Durchschnitt (Delta-C-Average: 1,16) und bei der Maximalabweichung (Delta-C-Maximum: 2,71) sogar etwas, erreicht aber weiterhin ein gutes Ergebnis.

Die Option „Intelligente Einheitlichkeit“ führt allerdings zu einem Kontrastabfall. Der Maximalkontrast sinkt auf 675:1 und die Helligkeit auf 275 cd/m². Es ist üblich, dass die Korrekturen zu einer Verringerung des Kontrasts und der Helligkeit führen. Die Verbesserungen in der Helligkeitsverteilung sind jedoch so gering, dass man den noch geringeren Kontrast und die geringere Helligkeit nicht in Kauf nehmen sollte. Wir empfehlen, die „Intelligente Einheitlichkeit“ nicht zu aktivieren.

Coating

Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.

Coating des Philips 27B2U6903
Coating des Philips 27B2U6903
Coating-Referenz
Coating-Referenz

Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf der Bildschirmoberfläche: Der Philips 27B2U6903 besitzt eine matte Oberfläche mit mikroskopischen Vertiefungen zur Diffusion.

Blickwinkel

Die Herstellerangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des Philips 27B2U6903 bei horizontalem Blickwinkel von etwa ±60 Grad.

Blickwinkel vom IPS-Panel des Philips 27B2U6903
Blickwinkel

Dank des IPS-Panels bleiben die Farben selbst bei sehr großen Betrachtungswinkeln stabil. Bei extremen vertikalen Blickwinkeln kann das Bild leicht aufhellen, die Farbtemperatur bleibt jedoch weitgehend unverändert. Insgesamt sind die Blickwinkel stabil und die Blickwinkelstabilität als gut bis sehr zu bewerten.

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