Graustufen
Die Graustufen wirken ab Werk relativ neutral, allerdings mit einer Tendenz ins Rötliche in den dunklen Bereichen. Die dunkelsten Stufen sind vollständig zu erkennen, die hellsten bis auf die oberste Stufe 254 ebenfalls.
Bei genauerem Hinsehen zeigen sich aber hier bereits sichtbare Abweichungen. Bei den Abstufungen in den dunklen Bereichen sieht man, dass da etwas nicht stimmen kann. Bei direkt nebeneinander liegenden Stufen wie zum Beispiel 15 und 16 oder 13 und 14 ist auch ein deutlicher Helligkeitsunterschied sichtbar. Aufeinanderfolgende Stufen, die durch einen schwarzen Balken getrennt sind, weisen dagegen praktisch die gleiche Helligkeit auf, also zum Beispiel 15 zu 14 und 13 zu 12.
In Grauverläufen mussten wir ferner deutliches Banding feststellen. Das ist bei unserem 1080p-Testbild auch in der 100-Prozent-Anzeige sichtbar, wird aber erst beim Hineinzoomen richtig extrem.
Laut technischen Daten kann der Philips 439P9H 1,073 Mrd. Farbabstufungen darstellen. Dazu muss er aber auf den 8-Bit+FRC-Trick zurückgreifen. Das Umschalten von 8 auf 10 Bit im Grafikkarten-Treiber war möglich, brachte aber keine Verbesserung.
Schwächen hinsichtlich der Blickwinkelneutralität werden ebenfalls bereits hier in den Graustufen sichtbar. Da der schwarze Streifen ganz unten im Bild ist, reichen die dabei entstehenden Blickwinkel bereits aus, um einen deutlichen Unterschied zwischen lotrechter Betrachtung und normaler Sitzposition zu erzeugen.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Bei mittiger Sitzposition sind zwar gewisse Aufhellungen an den Rändern sichtbar, aber ziemlich moderat. Sie sind zudem primär Blickwinkel-bedingt. Das VA-Panel sorgt ansonsten für ein sattes, tiefes und farbneutrales Schwarzbild.
Bei extremen Blickwinkeln ist zwar eine Aufhellung der ganzen Display-Fläche – teils mit bläulichem Schimmer – festzustellen, sie fällt aber bei Weitem nicht so stark aus, wie das bei den meisten IPS-Panels üblich ist. In den Ecken werden orangefarbige Wölkchen sichtbar.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus, als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder, als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 530 cd/m². Das liegt sogar 18 % über der Herstellerangabe von 450 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 61 cd/m², sodass auch das Arbeiten in abgedunkelten Umgebungen problemlos möglich ist.
Nach Kalibrierung steigt die Maximalhelligkeit sogar noch leicht auf 532 cd/m². Die Minimalhelligkeit bleibt dagegen unverändert.
Das Kontrastverhältnis des W-LED-VA-Panels gibt der Hersteller mit 3000:1 an. Gemäß unseren Messungen ist es auch tatsächlich sehr hoch und liegt nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei sehr guten 2103:1.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 bis 20 %.

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 4,34 % und einer Maximalabweichung von 9,81 % gut. Die Farbhomogenität fällt nach unserem Wertungsschema zwar nur zufriedenstellend aus, liegt aber nahe der Grenze zu einem „Gut“. Die Maximalabweichung messen wir am Rand ganz rechts mit 3,52 Delta C. Da man beim Philips 439P9H in der EBV primär in der Bildmitte arbeiten dürfte, ist bei der Homogenität insgesamt eine gute Wertung gerechtfertigt.
Das können wir auch mittels der subjektiven Begutachtung bestätigen. Das Weißbild wirkt insgesamt sehr homogen. Ein Nachlassen der Helligkeit ist nur an den extremen Bildrändern sichtbar.
Der Philips 439P9H verfügt zusätzlich über eine Option zur Verbesserung der Gleichförmigkeit. Dabei handelt es sich aber nicht um eine generell zuschaltbare Option, sondern unverständlicherweise um eine Art „Bildmodus“. Jedenfalls ist die Option „SmartUniformity“ bei den SmartImage-Modi untergebracht. Im Gegensatz zum Philips 329P9H stehen jetzt in diesem Modus aber auch alle Regler für eine Kalibrierung zur Verfügung.
Die Funktion erweist sich aber trotzdem auch in diesem Test praktisch als wirkungslos, da sie keinerlei Verbesserungen bewirkt. Schlimmer noch: Die Helligkeitsverteilung verschlechtert sich massiv und fällt jetzt mit einer Maximalabweichung von 17,03 (statt 9,81) % unangenehm auf.
Vielen Dank für den Test!
Liegt im Lieferumfang ein USB C Thunderbolt Kabel dabei mit welchem ich mein Laptop direkt anschließen kann?
Das kann man doch unter Lieferumfang nachlesen, es ist sogar ein Bild vom Kabel abgebildet.
Danke für den Test..der im Fazit als Alternative genannte Philips 499P9H hat aber einen aus meiner Sicht gravierenden Nachteil gegenüber dem 439P9H und zwar das er nur 60 Hz unterstützt bedingt durch die hohe Auflösung. Ich würde nie wieder freiwillig auf 60Hz only zurückgehen wollen.