Test Projektoren & Beamer Acer H5360BD
4/5

Farbwiedergabe

Die Farbtrennung für den DMD-Chip übernimmt ein 6-Segment-Farbrad. Über die Drehzahl liegen uns keine verlässlichen Informationen vor. Der typische Regenbogeneffekt war für mehrere Zuschauer deutlich erkennbar.

Als nächstes haben wir die Farbdarstellung in den sechs Voreinstellungen untersucht. Dabei zeigte sich, dass sich die Farbwiedergabe in drei Gruppen einteilen lässt.

Zur ersten Gruppe gehören die lichtstarken Einstellungen „Hell“ und Standard. Hier finden wir ein zu hohes Gamma von etwa 2,5 vor. Die Farbanteile sind nahezu korrekt, Blau ist ein wenig zu stark, die Farbtemperatur liegt bei 7500 K. Die Graustufenwiedergabe ist gut, die Farbabweichungen bei den Primärfarben sind dagegen durchweg viel zu hoch. In der Einstellung „Hell“ sind Gammaverlauf und Graustufenwiedergabe etwas besser, das Gesamtbild bleibt aber ähnlich.

Acer H5360bd Beamer Profil1
Bildmodus Standard: Gamma, Farbanteile und Farbabweichungen.

Die zweite Gruppe umfasst die beiden Filmeinstellungen. Wieder ist das Gamma zu hoch, die Kurve verläuft viel zu steil. Obwohl die Farbtemperatur ziemlich nahe an den gewünschten 6500 K liegt, passen die Farbanteile nicht richtig und die Graustufen gelingen nicht so gut. Bei den Primärfarben fallen die Farbabweichungen nicht mehr ganz so stark aus wie in der ersten Gruppe.

Acer H5360bd Beamer Profil2
Bildmodus Film dunkel: Gamma, Farbanteile und Farbabweichungen.

In die dritte Gruppe gehören die beiden Einstellungen Spiel und Sport. Wir wissen nicht, welche Kriterien hierfür zugrunde gelegt wurden – Farbtreue kann es jedenfalls nicht gewesen sein und auch sonst erkennen wir keine besonderen Vorteile. Die Messergebnisse sind so bunt gewürfelt, dass wir auf die Charts verzichtet haben.

Aus der Sicht der Farbwiedergabe sind die Unterschiede zwischen den ersten vier Einstellungen nicht so groß, dass man sich nicht nach dem persönlichen Geschmack und dem jeweiligen Lichtbedarf richten könnte. Bei einer Vorliebe für brillante Bilder spricht nichts dagegen, die Einstellungen Standard oder auch Hell den beiden Filmeinstellungen vorzuziehen. Im Business- und Entertainment-Umfeld reicht die Qualität auch für Fotos und Filme. Fotografen, Grafiker und Heimkinofans werden dagegen größere Ansprüche haben.

Reaktionsverhalten

Das Reaktionsverhalten eines Projektors wird wie beim Monitor durch die Bildaufbauzeit, das Beschleunigungsverhalten und die Latenzzeit bestimmt. Den H5360BD haben wir in nativer Auflösung bei 60 Hz am HDMI-Anschluss vermessen.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Bei DLP-Projektoren reagieren die Mikrospiegel auf dem Chip in weniger als 100 Mikrosekunden auf das Steuersignal. Eine derart kurze Bildaufbauzeit spielt für das menschliche Auge keine Rolle. Ein Overdrive, der die zögerlichen Helligkeitswechsel bei LCD- und LCoS-Chips beschleunigen kann, erübrigt sich.

Latenzzeit

Die Latenz ermitteln wir als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit. Beim H5360BD messen wir eine Signalverzögerung von 13,7 Millisekunden, das ist für Gamer ein durchaus akzeptabler Wert. Wegen der DLP-Technik entfällt der Bildwechselanteil.

Subjektive Beurteilung

Im Praxistest waren bei Spielen und Videos keine ungewöhnlichen Nachzieheffekte oder Bewegungsunschärfen zu sehen.

Sound

Der eingebaute Lautsprecher kann den Stereo-Ton als gemischtes Mono mit 2 Watt Ausgangsleistung wiedergeben. Die Lautstärke kann mit Direkttasten auf der Fernbedienung eingestellt werden. Eine Stumm-Taste (Mute) ist nicht vorhanden.

Der Einbaulautsprecher kann angesichts seiner minimalen Leistung nur als Notbehelf dienen. Ein ansprechender Klang wird erst mit einem externen Stereoverstärker erreicht.

DVD und Video

Für die Video-Tests benutzen wir dieselbe PC-Konfiguration wie für die Beurteilung der Bildqualität. Außerdem verwenden wir einen Blu-Ray Player am HDMI- und gegebenenfalls auch am Komponenten-Eingang.

Am PC kann aktuelle Videosoftware nahezu jedes andere Bildformat automatisch auf die native Auflösung des Projektors skalieren und mit schwarzen Randstreifen auffüllen. Bildformate aus anderen Quellen kann der Projektor eigenständig skalieren, allerdings mit teilweise deutlich sichtbaren Qualitätseinbußen.

Der Acer H5360BD bietet zwei Kino-Einstellungen an. Nach den Farbmessungen und einem kurzen Praxisvergleich haben wir uns schließlich für die Einstellung Standard entschieden und in dieser Konfiguration ein HD-Video am PC betrachtet. Die Farben wirken kräftig und natürlich, auch Hauttöne werden gut dargestellt. Der Schärfeeindruck ist sehr gut, das helle Bild wirkt brillant und enorm kontrastreich bei sehr gutem Schwarzwert. In sehr dunklen Szenen gerät die Detailzeichnung jedoch zu schwach.

Schlieren oder ungewöhnliche Bewegungsschärfen bei schnellen Szenen waren nicht zu beobachten. Leider fiel aber der Regenbogeneffekt immer wieder ziemlich störend auf.

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