Stromverbrauch
Den Stromverbrauch eines Projektors bestimmt vor allem die eingebaute Lampe. Aber auch motorische Komponenten für Kühlung und Farbrad sowie die Elektronik und der Tonverstärker tragen zum Verbrauch bei. Aktuelle DLP-Projektoren liegen beim Gesamtverbrauch etwa 30 Prozent über der nominalen Lampenleistung.
Stromverbrauch | Hersteller | Gemessen | EU-Richtlinie |
Normal-Modus | 310 W | 237,0 W* | – |
Eco-Modus | – | 201,0 W* | – |
Stand-by | < 1,0 W | 0,8 W | ≤ 1,0 W |
Aus | – | – | ≤ 1,0 W |
* Messung ohne Sound
Wie so oft gibt es gleich drei Angaben zum Stromverbrauch: das deutsche Handbuch sagt 310 Watt, das deutsche Datenblatt 299 Watt und das US-Datenblatt 275 Watt. Wir haben nachgemessen und 237 Watt im Normal-Modus ermittelt, mit der 190 Watt Lampe ist das ein sehr gutes Ergebnis. Die Messungen erfolgten ohne Sound, aber auch mit aktivem Tonteil (10 Watt Ausgangsleistung) steigt der Gesamtverbrauch nur um wenige Watt.
Im Standby-Modus werden 0,9 Watt verbraucht, die aktuelle EU-Richtlinie 1275/2008 ist also erfüllt. Allerdings hat der Projektor keinen Ausschalter, der ihn vollständig vom Stromnetz trennen könnte. Bei festem Aufstellungsort fällt der Standby-Verbrauch somit oft dauerhaft an – das muss nicht sein, auch wenn die meisten Hersteller heute den Netzschalter wegfallen lassen, wohl um Fehlbedienungen auszuschließen.
Bedienung
Auf dem kompakten Bedienfeld an der Oberseite des BenQ MS612ST findet man den Hauptschalter, neun Bedientasten und drei Statusleuchten. Die Tasten arbeiten mit einem deutlichen Knacken und sauberem Druckpunkt. Die graue Beschriftung auf weißem Hintergrund ist schick, aber schlecht lesbar und nicht hinterleuchtet: ohne Raumlicht ist Blindflug angesagt.
Das Bedienfeld bietet den Zugang zu allen Funktionen, der Projektor kann auch ohne Fernbedienung komplett gesteuert werden. Drei Statusleuchten für Strom, Temperatur und Lampe zeigen den Betriebszustand und eventuelle Fehlermeldungen an. Im Normalfall leuchtet während des Betriebes nur die grüne Power-LED.
Die manuelle Justierung von Fokus und Brennweite erfolgt über zwei Drehringe am Objektiv, die in der Oberseite des Projektors versenkt sind. Die gerändelten Einsteller laufen stramm und ohne Spiel. Der wertige Alulook wird allerdings durch schabende Geräusche gemindert, deutlich hört man, wie hier Plastik an Plastik schleift.
Fernbedienung
Die flache Fernbedienung im (nahezu) Scheckkartenformat ist ebenso handlich wie unauffällig. Bei nur 7 Millimeter Höhe dient eine Knopfzelle CR2025 anstelle der häufigen Rundzellen als Stromversorgung.
Die Tasten im oberen Bereich sind ein Abbild des Projektor-Bedienfeldes. Der untere Bereich steuert Zusatzfunktionen wie Lautstärke oder Digitalzoom. Die kleinen Tasten arbeiten weich mit dem üblichen schwammigen Druckpunkt, aber zuverlässig.
Der Hauptschalter ist als knallrote Taste sehr gut erkennbar. Bei den übrigen Tasten herrscht wieder das mäßig gut lesbare Weiß-Grau-Design vor. Eine Beleuchtung fehlt, sie würde die Knopfzelle wohl noch schneller leeren. Insgesamt ist die Fernbedienung zweckmäßig und angenehm klein, aber ohne Designansprüche.
Der Projektor ist mit je einem IR-Sensor an der Vorder- und der Oberseite ausgerüstet. BenQ gibt eine Reichweite von 8 Metern in einem Winkel von +/- 15 Grad um die Sensorrichtung an. Im Testverlauf arbeitete die Fernbedienung in einem Raum von 40 m² ohne auffällige Probleme.
Da weder die Fernbedienung noch das Bedienfeld beleuchtet sind, braucht man für die Bedienung im Dunkeln ein gutes Tastgedächtnis – oder eine Hilfsleuchte.
OSD
Das On-Screen Display des MS612ST wird über die Menü-Taste aufgerufen. Alle für die Navigation im OSD nötigen Tasten sind sowohl am Projektor wie auch an der Fernbedienung vorhanden.
Das OSD ist in sechs Menübereiche unterteilt. Zwei davon sind für die Bildeinstellung zuständig, einer für die Signaleingänge, zwei für die allgemeinen Einstellungen und ein letzter für die Informationsanzeige. Beim Aufruf des OSD befindet man sich gleich im Menü „Display“.
Die Gestaltung der Menüs ist nüchtern und übersichtlich. Die Darstellung ist auf maximal zehn Einstellungen pro Seite beschränkt, Folgeseiten gibt es nicht. Für einige Einstellwerte wird ein Scrollbalken eingeblendet. Die Menüpunkte sind größtenteils selbsterklärend, das Handbuch gibt zu jeder Einstellung eine hilfreiche Erläuterung.
Die Menüpunkte Wandfarbe, Startbild und Lernvorlage bieten typische Optionen für den Einsatz bei Schulungen und Präsentationen.
Anschlüsse
Der BenQ MS612ST bietet einen digitalen Eingang an (HDMI 1.3, mit HDCP), der sich über einen Adapter auch mit DVI-Ausgängen verbinden lässt. Reichlicher bestückt sind die analogen Eingänge, die mit je einem Anschluss für VGA (über Adapter auch Komponenten), Composite und S-Video vertreten sind. Dazu kommen noch Audioeingänge für den eingebauten Verstärker als Cinch und Klinke, ein Audioausgang (Klinke), zwei USB-Anschlüsse Typ A und Mini-B und eine nicht näher dokumentierte RS232-Buchse. Auch ein Videoausgang für das Weiterschleifen des Bildes zu einem VGA-Monitor ist vorhanden.
Über die USB-Buchse Typ A können Card Reader oder der optionale BenQ WLAN Dongle angeschlossen werden. Man beachte das ‚oder’: für eine Präsentation direkt von der Speicherkarte müsste ggf. das WLAN gekappt werden. Wenn die USB-Buchse Typ Mini-B mit dem Computer verbunden wird, kann man mit den Bild-auf/ab Tasten der Fernbedienung die Blätterfunktion von PC-Programmen bedienen. Für diese Funktion wird auf dem PC der Maustreiber eingebunden.
Für einen SVGA-Beamer ist das Anschlussfeld an der Rückwand des Projektors damit sehr gut bestückt.