Einleitung
So stark die Preise für OLED-Fernseher in letzter Zeit auch gefallen sind, kostet LGs Einstiegsmodell OLED55B6D mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 4.000 Euro immer noch wesentlich mehr, als ein Spitzen-LCD-TV. Wir haben den 55-Zöller getestet und verraten, ob er sein Geld wert ist.
LG hat die OLED-Technik permanent weiterentwickelt und den Markt über Jahre quasi allein kontrolliert. Langsam wagen sich zwar immer mehr Mitstreiter aufs Parkett, die größte Auswahl an organischen Fernsehern bieten jedoch nach wie vor die Südkoreaner. Der flache LG OLED55B6D und sein gebogener Bruder der C6-Serie (Link zum Testbericht) sind dabei die preislich attraktivsten Modelle, ohne auf die OLED-Stärken sowie das volle HDR-Programm zu verzichten.
Ausstattung – Modernisierte Technik in bewährtem Gehäuse
Beim LG OLED55B6D handelt es sich nicht etwa um einen platt gedrückten C6, auch wenn die Modelle ein paar identische Designmerkmale aufweisen. Dazu gehören die transparente Acrylglas-Leiste am Standfuß, die Proportionen im Allgemeinen und die Farbgebung. Auf der dunkelgrauen Rückseite fällt allerdings ein erster Unterschied auf: Im Gegensatz zum OLED55C6D verfügt der flache Bruder LG OLED55B6D über vier statt drei HDMI-(2.0-)Eingänge, die dynamikreiches Filmmaterial respektive Videosignale bis 4K/60p entgegennehmen. Dafür scheidet er bei 3D-Freunden aus, fehlt ihm doch die Polfilterscheibe und damit die 3D-Fähigkeit. Folglich ist die entsprechende Taste auf der Fernbedienung überflüssig. Dennoch scheint LG in den Geräten die gleichen Bildschirme zu verbauen, worauf wir später zu sprechen kommen. Zudem unterstützt der LG OLED55B6D von HDR-10 über Dolby Vision bis hin zu Ultra HD Premium alle aktuellen Standards – auch dazu später mehr.
Ungeachtet des zusätzlichen HDMI-Anschlusses des LG OLED55B6D bleibt der Doppel-Tuner den OLED-Flaggschiffen der E6- und G6-Serie vorbehalten. Gleiches gilt für den Subwoofer. Nüchtern betrachtet rechtfertigen diese Features den Aufpreis von mindestens 1.500 Euro (LG OLED55E6D) natürlich kaum, zumal man sich von dieser Ersparnis locker eine erstklassige Set-Top-Box und ein ordentlich klingendes Soundsystem zulegen kann. In den Genuss des extravaganten Picture-on-Glass-Designs, bei dem das Display mit einer großen Glasscheibe verbunden ist, kommt der Käufer dann zwar nicht, doch hat auch LGs günstigster OLED-Fernseher seine optischen Reize und wirkt keineswegs billig verarbeitet. Einzig das oben erwähnte durchsichtige Acrylglas-Element dürfte nicht jedem gefallen, da es einen ungehinderten Blick auf die vom Anschlussfeld herunterbaumelnden Kabel beziehungsweise den üblichen Kabelsalat hinter dem Gerät freigibt.
Bedienung – Hoher Unterhaltungswert
Keine Wünsche offen lässt das webOS-Betriebssystem, das den LG-Fernsehern seit geraumer Zeit einen exzellenten Bedienkomfort beschert. Denn einerseits präsentiert sich die Benutzeroberfläche gewohnt übersichtlich und modern, andererseits reagiert sie stets ausgesprochen flott auf unsere Eingaben und Befehle. Gesteuert wird das Gerät über die bewährte „Magic Remote“, welche die Funktionalität eines klassischen Signalgebers perfekt mit dem integrierten Beschleunigungs- respektive Gyrosensor kombiniert und sich sogar als Universalfernbedienung für weitere Heimkinogeräte nutzen lässt.
Für besonders viel Spaß sorgt die Bewegungssteuerung in Spielen, die man neben hunderten anderen Smart-TV-Apps kostenlos aus LGs Content Store herunterladen kann. Zur Auswahl stehen selbstverständlich auch die beliebtesten Streaming-Dienste YouTube, Netflix und Amazon Video. Eigene Bild-, Musik- und Videodateien sind über den internen Mediaplayer abspielbar.
Eine Frage:
Immer wieder hört man, daß dieser OLED-TV Probleme mit der Darstellung von „near black“ hätte, also Farben, die fast schwarz sind. Solche Farben werden als ganz schwarz dargestellt und man verliert somit bei dunklen Bildern Details (siehe [1]). Stimmt das?
Vielen Dank!
[1] „Almost all LG OLEDs to date have had issues with near black content if you read the reviews and also we’ve heard about how sometimes there’s not enough gradation between things and can cause jumps from say a black to a brighter black without taking proper steps. Think of it as instead of a nice smooth transition, it’s a little skip. So I this down to panel processing at present? I say that because Panasonic actually took LGs panel and pretty much managed to make it so that the issue didn’t seem present on near black content.“