Multimedia
Richtig punkten kann das Android-Betriebssystem beim Smart-TV-Angebot: Kaum ein anderes Portal bietet eine so große Auswahl an Apps, Musik und Filmen wie der Play Store, wofür aber eine Registrierung beziehungsweise Erstellung eines Google-Kontos erforderlich ist. Neben „YouTube und Dailymotion“ sind zum Beispiel auch die Online-Videotheken „Maxdome“, „Amazon Instant Video“, „Netflix“ und „Watchever“ bereits vorinstalliert.
Leider bekamen wir die Streams zum Testzeitpunkt maximal in 1080p-Qualität zu Gesicht. Immerhin soll ein Firmware-Update den Amazon-Dienst um ein Ultra-HD-Angebot erweitern. Skype-Videotelefonate unterstützt der Sony KD-75X9405C leider nicht. Am internen Mediaplayer stört uns, dass man zum Abspielen von Multimedia-Dateien erst die jeweilige Kategorie auswählen muss („Album“ (für Fotos), „Video“ oder „Music“).
Bildqualität
So sehr wir eine gewisse Vielfalt auch mögen, ein Dutzend Bildmodi sind eindeutig zu viel – zumal durch das Menü „Farbbrillanz“ weitere Kombinationsmöglichkeiten hinzukommen. Dazu aber später mehr. Das neutrale und damit beste Bild liefern die beiden Presets „Anwender“ (ohne Local Dimming) und das von uns auserwählte „Cinema pro“ mit mittlerer Local-Dimming-Einstellung. Durch die adaptive Backlight-Ansteuerung wirken vor allem dunkle Filmszenen deutlich kontrastreicher und satter, wenn auch der native Panelkontrast mit 4.300:1 bereits auf sehr hohem Niveau liegt.
Die schwarzen Letterbox-Balken in der nächtlichen Montenegro-Szene aus „Casino Royale“ zum Beispiel erscheinen gut zehnmal dunkler, während die grüne Wiese neben dem Gleis unverändert hell bleibt. Hier kommt der Sony KD-75 X 9405 C nah an einen OLED-Fernseher heran, was der hervorragende Im-Bild-Kontrast von 8.300:1 (zweiprozentiges Weißfeld auf schwarzem Grund) unterstreicht. In großen hellen Bildbereichen sinken die Werte auf 1.058:1 (EBU) respektive 395:1 (ANSI). Unter Auflicht messen wir einen Kontrast von 572:1.
Wie bereits erwähnt, verfügt der 75-Zöller über rekordverdächtige Leuchtreserven. Im Zwei-Prozent-Weißfeld vor schwarzem Hintergrund erreicht der 75-Zöller mit sage und schreibe 1.317 Candela pro Quadratmeter den bislang höchsten je von uns gemessenen Wert. Der zugrundeliegende Bildmodus „Brillant“ ist allerdings sehr kühl abgestimmt. Unser Favorit „Cinema pro“ schafft zwar nur höchstens 600 Candela, das jedoch auch bei großflächigen Motiven und mit einer perfekten Farbtemperatur von 6.570 Kelvin.
In puncto Ausleuchtung lässt das Full-LED-Backlight im Großen und Ganzen keine Wünsche offen. Die Bewegungsdarstellung kann mithilfe der „Motionflow“-Schaltung optimiert werden. Hier stehen die Funktionen „Glätte“ und „Klarheit“ zur Auswahl. Erstere reduziert etwa bei Sportsendungen das Verwischen spürbar, ohne Helligkeit zu verschenken. Stellt man „Klarheit“ auf Stufe „1“, wirken schnelle Motive noch schärfer, wobei sich die Bildhelligkeit infolgedessen halbiert – je höher der Wert, desto schwächer wird das Licht. Auf Stufe „6“ zeigen beispielsweise PAL-Sendungen starkes 50-Hertz-Flackern bei lediglich einem Achtel der Ursprungshelligkeit.
Das Menü „Farbbrillanz“ gibt Bildtüftlern weitere Optionen an die Hand. Bereits in kleinster Einstellung steigert die Funktion den Farbumfang enorm, so dass vor allem Rot- und Grüntöne an Intensität gewinnen. Obwohl der rote Flitzer im Animationsfilm „Cars“ beinahe rubinrot leuchtet, wirken die Farben allgemein sehr natürlich. Selbst die Stufen „Mittel“ und „Hoch“ sind noch verwendbar, provozieren sie doch erst auf den zweiten Blick überzogene Farben.
Für die neuen Ultra-HD-Standards wird die Darstellung erweiterter Farbräume jedenfalls eine elementare Rolle spielen: Der für das künftige Ultra-HDTV vorgeschlagene Modus „BT.2020“ erweitert den Farbraum deutlich zu allen Achsen hin.
Ein großes Manko von Sony bleibt die reduzierte Auflösung in der dritten Dimension: Obwohl der KD-75X9405C auf die aktive Shutter-Technik setzt, begrenzt er – anders als seine Geschwister – nicht etwa die vertikalen, sondern horizontalen Bildpunkte von 1.920 auf 960. Daran ändert leider auch die Anpassung der 3D-Helligkeit nichts.
Dafür trösten die ausreichend helle, farbneutrale und flackerarme 3D-Darstellung ein wenig über den Schärfeverlust hinweg. Die beiden mitgelieferten Shutter-Brillen punkten mit einem hohen Tragekomfort, sind allerdings auf Batterien (Knopfzellen) angewiesen. Akkubetriebene Modelle wären aus unserer Sicht praktischer gewesen.